Wer die Vaterschaft feststellen lassen möchte, benötigt dafür lediglich ein paar Proben. Idealerweise sind dies die Proben von dem Kind, der Mutter sowie dem vermeintlichen Vater.
Ab der Kenntnis, dass das Kind eventuell nicht von ihm abstammt, hat ein Vater zwei Jahre Zeit, dies gerichtlich geltend zu machen.
Ein pränataler Vaterschaftstest erhöht das Risiko einer Fehlgeburt. Daher ist dieser nur in Ausnahmefällen, beispielsweise bei einer Vergewaltigung, möglich.
Ein eigenes Kind haben – das ist für viele Menschen eines der Ziele im Leben. Doch was passiert, wenn das eigene Kind gar nicht von Ihnen abstammt? In unserem Ratgeberartikel zu den Themengebieten Vaterschaftsanfechtung und Vaterschaftstest informieren wir Sie über die Folgen und die Möglichkeiten der Feststellung der Vaterschaft.
Sie erfahren, ab wann ein Vaterschaftstest durchgeführt werden kann, aber auch welche Besonderheiten Sie bei einer Vaterschaftsanfechtungsklage beachten müssen. Die Gründe für eine Vaterschaftsanfechtung können vielfältig sein, es gilt allerdings auch die Gegenseite zu beachten. Wir widmen uns der Vaterschaftsanerkennung, die per Formular möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
Nicht immer sind diese beiden ein und dieselbe Person. Die Zahl der in Deutschland geborenen sog. Kuckuckskinder ist leider nicht bekannt. Es gibt zahlreiche Schätzungen, die sich zwischen einem und zehn Prozent aller geborenen Kinder bewegen. Es ist damit gar nicht so unwahrscheinlich, dass der Abstammungstest ein Ergebnis liefert, dass nicht den eigenen Erwartungen entspricht.
Die Kosten für einen Vaterschaftstest sind in den letzten Jahren gesunken, sodass immer mehr Männer und Frauen zu einem privaten Vaterschaftstest greifen.
Wer die Vaterschaft feststellen lassen möchte, benötigt dafür lediglich ein paar Proben. Idealerweise sind dies die Proben von dem Kind, der Mutter sowie dem vermeintlichen Vater. Die Probe der Mutter wird zwar nicht zwingend benötigt, verbessert jedoch das Testergebnis, sodass dieses genauer ist.
Unter dem rechtlichen Vater versteht das BGB (das Bürgerliche Gesetzbuch) denjenigen, der ein Kind als sein eigenes anerkannt hat. Dies geschieht entweder, indem jemand aktiv die Vaterschaft anerkennt oder aber innerhalb einer Ehe automatisch.
Die Rechtsstellung leiblicher Väter ist in § 1686a BGB geregelt. In der Regel wird ein Umgangsrecht gewährt. Teils beschränken sich die Rechte jedoch auch auf ein reines Auskunftsrecht.
Wird ein Kind in der Ehe geboren, so gilt der Ehemann als Vater, unabhängig davon, ob er tatsächlich der leibliche Vater des Kindes ist. Vielmehr muss der Vater nun aktiv werden, um die Vaterschaft aberkennen zu lassen. Ohne Vaterschaftstest ist Unterhalt zu zahlen, wenn sich das Paar trennt.
Um dies zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit, ein Abstammungsgutachten durchführen zu lassen. Inwiefern jedoch ein heimlicher Vaterschaftstest, also ein Vaterschaftstest ohne Einwilligung der Mutter, möglich ist, ist rechtlich umstritten.
Die Vaterschaftsanfechtung ist im BGB geregelt. Gemäß § 1600 haben lediglich die folgenden Personen das Recht der Anfechtung:
Wenn Sie privat erwägen, einen Vaterschaftstest durchzuführen, wird dieser nur in Ausnahmefällen vor Gericht verwendet. Er dient Ihnen allenfalls selbst, um Gewissheit zur Abstammung zu erlangen. Der Ablauf der Vaterschaftsanfechtung wird durch das Gericht bestimmt.
Es handelt sich dabei, wenn der Vater die Klage anstrebt, um eine Feststellungsklage. Diese richtet sich in der Regel darauf, dass das Gericht feststellt, dass er nicht der Vater des Kindes sei.
Wer seine Vaterschaftsanfechtung als biologischer Vater wünscht, sollte sich möglichst schnell für oder gegen einen Test entscheiden. Ab der Kenntnis, dass das Kind eventuell nicht von ihm abstammt, hat ein Vater zwei Jahre Zeit, dies gerichtlich geltend zu machen.
Die Dauer der Vaterschaftsanfechtung spielt dabei keine Rolle. Es kommt lediglich auf den Zeitpunkt an, an welchem der Antrag auf Feststellung der Vaterschaft eingereicht wird.
Jede Vaterschaftsfeststellung ist mit Kosten verbunden. Private Tests sind etwas günstiger als gerichtlich durchgeführte Gutachten. Im Schnitt liegen die Preise für eine Laboruntersuchung zwischen 300 und 700 Euro. Da vor Gericht strengere Vorschriften eingehalten werden und die Entnahme der Proben vor Zeugen stattfinden muss, liegen die Kosten der Vaterschaftsanfechtung höher.
Neben den Kosten für den Test selbst, fallen bei der Vaterschaftsanfechtung zusätzlich Gerichts- und Anwaltskosten an. Im Schnitt belaufen sich die gesamten Kosten auf etwa 2.000 Euro. Diese werden bei einer Feststellungsklage nach dem Ermessen des Gerichts aufgeteilt. Sofern der potenzielle Vater vor Gericht geht, um nachzuweisen, dass er nicht der Vater sei und der Test beweist, dass er der biologische Vater ist, wird er in der Regel die gesamten Kosten tragen.
Achtung: Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2016 ist es dem Scheinvater lediglich möglich, den gezahlten Unterhalt rückwirkend für einen Zeitraum von zwei Jahren zu verlangen.
Ein pränataler Vaterschaftstest erhöht das Risiko einer Fehlgeburt. Daher ist dieser nur in Ausnahmefällen, beispielsweise bei einer Vergewaltigung, möglich.
Ja, allerdings beinhaltet dieser in der Regel nur ein Testset. Die Abstriche müssen jedoch unter sterilen Bedingungen, am besten durch einen Arzt, durchgeführt werden. Die Untersuchung der Proben findet anschließend im Labor statt.
Sie können einen Vaterschaftstest mit Haaren (mit Wurzel), einem Abstrich der Mundschleimhaut (wird meist gemacht), Blut oder Hautstücken durchführen. Die DNA kann jedoch mit mehr Aufwand auch aus vielen weiteren Quellen isoliert werden.
Ist die Frist der Vaterschaftsanfechtung abgelaufen, werden Sie so behandelt, als handele es sich um Ihr Kind. Dies gilt unabhängig davon, ob ein später durchgeführter Test etwas anderes aussagt.
Ja, dies erfolgt im Rahmen eines Verwandtschaftstests.
Bildnachweise: luckybusiness/Adobe Stock, ZoneCreative/Adobe Stock, flucas/Adobe Stock, Sashkin/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)