Der Unterschied zwischen Eisprung und den fruchtbaren Tagen

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Der Unterschied zwischen dem Eisprung und den fruchtbaren Tagen
  • Der Eisprung liegt etwa 14 Tage nach dem ersten Tag der Periode.
  • Frauen sind insgesamt für etwa sechs Tage während eines Zyklus fruchtbar.

Besonders wenn Sie einen Kinderwunsch haben, ist es wichtig  die fruchtbaren Tage bestimmen zu können. So können Sie in dieser Zeit gezielt besonders oft Geschlechtsverkehr haben, um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen. In den Tagen vor dem Eisprung sowie während der 24 Stunden, welche die Eizelle überlebt, ist die Fruchtbarkeit gegeben.

Wenn Sie selbst anhand Ihrer Symptome erkennen, wann Ihre fruchtbaren Tage sind, erleichtert die Empfängnis. Unser Ratgeber erklärt Ihnen im Folgenden mehr über den Eisprung selbst und wie Sie diesen mithilfe verschiedener Methoden zeitlich verorten können. Damit lernen Sie auch mehr über Ihren eigenen Körper und verstehen den eigenen Zyklus deutlich besser. Zudem ist das neue Wissen sehr hilfreich, um einem Kinderwunsch nachzukommen.

1. Das passiert beim Eisprung im Körper

Pro Menstruationszyklus gibt es einen Eisprung und dieser ist Ihre Chance, schwanger zu werden. Aufgrund hormoneller Veränderungen im Laufe des Zyklus‘ wird etwa 15 Tage nach dem ersten Tag Ihrer letzten Periode eine Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt. Für bis zu 24 Stunden nach dem Eisprung, also nach Freisetzung der Eizelle, kann diese von einem Spermium befruchtet werden.
Findet keine Befruchtung statt, stößt Ihr Körper die Eizelle sowie die Gebärmutterschleimhaut, die jeden Monat in Vorbereitung auf die Befruchtung anwächst, ab. Dies geschieht in Form der Regelblutung, mit der wiederum der nächste Zyklus einsetzt. Etwa 28-30 Tage später haben Sie wieder einen Eisprung und sind also fruchtbar.

1.1. Der Unterschied zwischen Eisprung und fruchtbaren Tagen – verständlich erklärt

Der Eisprung bedingt die fruchtbaren Tage, denn letztendlich kann das Ei nur während der 24 Stunden, die es im Eileiter wandert, befruchtet werden. Da aber männliche Spermien bis zu 5 Tage im weiblichen Körper überleben, ist es möglich, durch Geschlechtsverkehr vor dem Eisprung schwanger zu werden.
Im Folgenden sehen Sie den Unterschied zwischen Eisprung und den fruchtbaren Tagen noch einmal erklärt:

Eisprung Fruchtbare Tage
Die Eizelle wird etwa 15 Tage nach Beginn der letzten Periode freigesetzt. Da Spermien lange im Körper überleben, können die fruchtbaren Tage bis zu 5 Tage vor Eisprung beginnen.
Sie ist für 24 Stunden lang befruchtbar. Die fruchtbaren Tage sind diejenigen, innerhalb derer Sie Geschlechtsverkehr haben und schwanger werden können.

2. Den Tag des Eisprungs mit der Kalendermethode berechnen

Bei der Kalendermethode errechnen Sie den erwarteten Tag der Ovulation und markieren diesen im Kalender.

Durchschnittlich dauert der Zyklus einer Frau etwa 30 Tage. In diesem Fall erfolgt der Eisprung normalerweise 15 Tage nach dem ersten Tag der letzten Periode, im Umkehrschluss also 10 Tage nach dem letzten Tag der letzten Periode. Dies gilt dann, wenn Ihre Periode gemäß dem Durchschnitt 5 Tage lang dauert. Sollte Ihr Zyklus um einige Tage vom Durchschnitt abweichen, was bei vielen Frauen der Fall ist, dann hilft Ihnen die folgende Formel bei der Berechnung des Tags des Eisprungs: 1. Tag der letzten Periode + (durchschnittliche Dauer des Zyklus) 15 Tage. Wenn Ihr Zyklus also zum Beispiel insgesamt nur 28 Tage andauert, würde der Eisprung bei Ihnen schon 13 Tage nach dem 1. Tag der letzten Periode einsetzen.

Tipp: Um den Tag Ihres Eisprungs zu berechnen, sollten Sie stets den Überblick darüber haben, wann der erste und letzte Tag Ihrer letzten Periode war.

Falls Sie zuvor die Pille genommen haben, kann es einige Zyklen dauern, bis sich der Körper wieder an einen natürlichen Rhythmus gewöhnt. Erst dann können Sie herausfinden, wie lang ihr Zyklus eigentlich ist. Während der Pilleneinnahme bleibt er Eisprung übrigens aus, da er von den Hormonen unterdrückt wird.

Sobald Sie mithilfe der Kalendermethode einen Überblick über den Eisprung haben, sollten Sie sich ins Gedächtnis rufen, dass auch Spermien, die sich seit 4 oder 5 Tagen in Ihrem Körper aufhalten, das Ei noch erreichen können. Das bedeutet, dass einige Tage vor dem Eisprung sowie die etwa 24 Stunden ab Beginn des Eisprungs die fruchtbaren Tage sind.
Wenn es in den 24 Stunden nach Eisprung nicht zu einer Befruchtung kommt, sind Sie in den folgenden zwei Wochen vor Ihrer nächsten Periode normalerweise nicht mehr fruchtbar. Denken Sie allerdings daran, dass der Körper keine Maschine ist und sich nicht alles ganz genau berechnen lässt. Aufgrund von Stress oder anderen äußeren Faktoren kann es gut sein, dass sich der Eisprung einmal verzögert.

Achtung: Falls Sie einen sehr kurzen Zyklus von weniger als 22 Tagen haben und/oder eine relativ lange Blutung von mehr als 5 Tagen, können Sie bereits während oder kurz nach ihrer Periode schwanger werden! Das ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.

2.1 Erkennung des Eisprungs mithilfe eines Ovulationstests

Alternativ zur Kalendermethode lassen sich der Eisprung und dementsprechend die fruchtbaren Tage auch mit einem Ovulationstest bestimmen. Etwa zwei bis drei Tage vor dem Eisprung steigt die Konzentration des sogenannten luteinisierenden Hormons (LH), welches auslöst, dass eine reife Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt wird. Der Eisprung findet normalerweise etwa 24-36 Stunden nach dem Anstieg des LH-Levels an, weshalb der Ovulationstest per Urinprobestreifen eine recht verlässliche Methode zur zeitlichen Bestimmung des Eisprungs ist ist.
Um für jeden Monat den Tag des erwarteten Eisprungs im Kalender zu markieren, können Sie den Rhythmus des eigenen Körpers mithilfe einer Kombination aus Kalendermethode und Ovulationstest kennenzulernen.
Sobald Sie mithilfe eines Ovulationstests ein Gefühl dafür haben, wie viele Tage nach Ihrer letzten Regel der Eisprung einsetzt und einen Durchschnitt entwickeln können, markieren Sie diesen Tag für die nächsten Monate im Kalender, um dem Kinderwunsch nachzukommen.

2.2. Erkennung des Eisprungs durch Beobachtung des Ausflusses

Neben diesen beiden Methoden hilft es bei der Erkennung des Eisprungs dabei, seinen eigenen Körper und die Merkmale des Eisprungs sehr gut zu kennen. Die Hormonproduktion des Körpers verändert sich schon einige Tage bevor die Eizelle aus dem Eierstock herauswandert. Der natürliche Ausfluss (auch Zervixschleim genannt) nimmt daher vor dem Eisprung eine glasige und wässrige Konsistenz an. Sobald der Schleim sich wie rohes Eiweiß anfühlt und zwischen den Fingern Fäden zieht, sind Sie in Ihre fruchtbare Phase eingetreten. Nach den fruchtbaren Tagen ist der Ausfluss dann wieder cremiger und weniger transparent.
Zusätzlich bemerken manche Frauen am Tag des Eisprungs auch einen stechenden Schmerz oder ein Ziehen im Unterleib, das auf den Beginn der Fruchtbarkeit des Eis hinweist. Viele Frauen spüren allerdings gar keine Anzeichen, weshalb es wichtig ist, den eigenen Körper und den Menstruationszyklus gut zu kennen. Nach einer ersten Beobachtungsphase können Sie so die Merkmale erkennen und somit schnell recht gut einschätzen, an welchen Tagen Sie schwanger werden können.

2.3. Erkennung des Eisprungs durch eine erhöhte Körpertemperatur

Neben diesen beiden Möglichkeiten, können Sie auch mithilfe der sogenannten Symptothermalen Methode Ihren Einsprung sowie die vorausgehenden fruchtbaren Tage messen. Als fester Bestandteil der Natürlichen Familienplanung (NFP) messen Sie jeden morgen direkt nach dem Aufwachen die Basalkörpertemperatur. Dafür nutzen Sie am besten ein digitales Thermometer mit 2 Nachkommastellen, da die Temperaturschwankungen recht gering ausfallen.

Wichtig ist hier, mindestens 3 Minuten lang zu messen, da sich die Temperatur auch nach dem Piepton Ihres Digitalthermometers noch verändern kann. Direkt nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur nämlich um 0.2-0.5°C an und bleibt bis zur Periode in dieser Hochlage. Gemessen wird entweder vaginal, rektal oder oral. Der Ort sollte während des aktuellen Zyklus‘ nicht gewechselt werden, da es sonst zu Messfehlern kommt.

Zusammen mit der täglichen Untersuchung des Zervixschleims bietet die sympthotermale Methode einen sicheren Verhütungsschutz, der genauso hoch ist, wie derjenige der Pille. NFP kann sowohl zum Kinderwunsch als auch zur Verhütung verwendet werden. Jungen Mädchen ist NFP nur bedingt zu empfehlen, da sie eine sehr gute Kenntnis des weiblichen Zyklus und des eigenen Körpers voraussetzt.

3. Berechnung des Eisprungs für die Familienplanung

Nach dem Eisprung ist das Ei für 24 Stunden lang fruchtbar und das schnellste Spermium kann sich einnisten.

Selbst wenn Sie den Termin des Eisprungs sowie die fruchtbaren Tage kennen, können Sie trotzdem außerhalb dieser Tage schwanger werden. In jedem Fall ist es wichtig, sich mit dem Eisprung und dem Unterschied in der Fruchtbarkeit vertraut zu machen. Die oben genannten Methoden sollten Sie allerdings nur verwenden zur Bestimmung der fruchtbaren Tage nutzen. Dies funktioniert nämlich nicht im Umkehrschluss, d.h., es besteht nach wie vor ein geringes Risiko, auch außerhalb der errechneten Tage schwanger zu werden.

Abschließend sind hier noch einmal die Vor- und Nachteile der Berechnung des Eisprungs aufgelistet:

  • Information über den Zeitpunkt des Eisprungs (vor allem durch Ovulationstest recht genau möglich)
  • daraus folgend Berechnung der fruchtbaren Tage
  • hilfreich beim Kinderwunsch
  • Sie lernen Ihren eigenen Körper besser kennen
  • keine Garantie für eine Schwangerschaft
  • insbesondere in Situationen wie Alltagsstress oder Reisen nicht immer zuverlässig
  • als Verhütungsmethode nur sehr bedingt geeignet
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (45 Bewertungen, Durchschnitt: 4,70 von 5)
Der Unterschied zwischen Eisprung und den fruchtbaren Tagen
Loading...

Bildnachweise: Bartolomiej Pietrzyk/shutterstock, Yurchanka Siarhei/shutterstock, lom123/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

Wir freuen uns auf Ihren Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Verwandte Beiträge