Untergewicht bei Kindern: Anzeichen, Ursachen und Behandlung

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
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Gibt es eine Definition, ab wann ein Kind als untergewichtig gilt?

Untergewicht bei Kindern wird anhand des BMIs bestimmt. Dabei werden die Werte mit denen gleichaltriger Kinder in Beziehung gesetzt, um Abweichungen sichtbar zu machen.

Ist Untergewicht bei Kindern gefährlich?

Es gibt mehrere Faktoren, die beeinflussen, inwieweit ein geringes Körpergewicht zum Problem werden kann. Dabei gilt es jedoch, auch individuelle Besonderheiten, wie einen schmalen Körperbau, ausreichend zu berücksichtigen.

Was kann ich tun, um Untergewicht bei Kindern zu verhindern?

Ganz automatisch orientieren sich (vor allem kleine) Kinder an den Verhaltensweisen ihrer Eltern. Gewöhnen Sie sich daher, sofern dies noch nicht der Fall ist, ein gesundes Essverhalten an, bei welchem regelmäßige Mahlzeiten einen zentralen Aspekt ausmachen.

Auch wenn Übergewicht zu den größten Problemen im 21. Jahrhundert gehört, so gibt es dennoch auch untergewichtige Kinder. Nicht immer entwickelt sich daraus gleich ein Problem, sodass es in vielen Fällen heißt, abzuwarten.
Wir helfen Ihnen jedoch gern, vorab bereits eine Einschätzung treffen zu können, ob es sich vermutlich um ein vorübergehendes Phänomen handelt oder Sie sich ärztliche Hilfe suchen sollten.

1. Ab wann gelten Kinder als untergewichtig?

dickes und duennes kind

Manchmal wirken Kinder im Verhältnis zu anderen besonders dünn.

Die Entwicklung von Kindern verläuft nicht immer gradlinig, sondern eher in Wellen, sodass es schon einmal vorkommen kann, dass sich Kinder im oberen oder unteren Bereich der Norm bewegen. Sofern dieser jedoch nicht nur kurzfristig unterschritten wird, sollten die Ursachen genauer unter die Lupe genommen werden.

Aber ab wann wird überhaupt von Untergewicht bei Kindern und Jugendlichen gesprochen? Zur Bestimmung werden Vergleichswerte der gesamten Bevölkerung zugrunde gelegt. Dabei wird stets der BMI herangezogen.
Zur Bestimmung des BMIs können Sie entweder einen Rechner nutzen oder aber die Werte anhand der folgenden Formel ganz leicht selbst berechnen:

Körpergewicht (in kg) / Körpergröße (in m) zum Quadrat

Wiegt ein Kind beispielsweise 20 kg und ist 110 cm groß, so liegt der BMI bei 16,5 (20 / 1,10 x 1,10). Im Internet finden sich zahlreiche Tabellen für Jungen und Mädchen, anhand derer Sie den jeweiligen Wert einordnen können.

Tipp: Einen BMI-Rechner nebst passender Tabelle finden Sie beispielsweise an dieser Stelle.

Von Untergewicht bei Kindern wird laut Definition gesprochen, sofern 90 Prozent der gleichaltrigen Kinder einen höheren BMI aufweisen.
Sofern sogar mehr als 95 Prozent der Jungen oder Mädchen der jeweiligen Altersgruppe bei gleicher Größe schwerer sind, wird von starkem Untergewicht gesprochen.

2. Ist Untergewicht bei Kindern ein Problem?

Grundsätzlich ist es für Eltern immer einfacher, wenn sich das Gewicht der Kinder stets im Normbereich bewegt, Kinder also nicht zu dick oder aber zu dünn sind. Tatsächlich gibt es allerdings große individuelle Unterschiede der Statur, die dazu führen können, dass Kinder vorübergehend untergewichtig sind oder sich sogar dauerhaft in einem Grenzbereich bewegen.

wachstum in der kindheit

Ein Wachstumsschub kann das Größen-Gewichts-Verhältnis leicht durcheinanderbringen.

Der BMI berücksichtigt lediglich das Verhältnis der Körpergröße zum Gewicht und eignet sich daher nur eingeschränkt zur Bestimmung der Gesundheit eines Kindes. Sofern Kinder ausreichend essen, jedoch nur schwer zunehmen, können zwar gesundheitliche Probleme als Ursache in Betracht kommen, es kann jedoch auch sein, dass ein Kind sehr aktiv ist und daher vorübergehend nur schlecht zunehmen kann.

Besonders in akuten Wachstumsphasen kann es vorkommen, dass Kinder sehr schnell ein paar Zentimeter größer werden, sich das Gewicht jedoch kaum verändert. Dieser Zustand zieht keine negativen Folgen nach sich und sollte sich rasch wieder einpendeln.

Grundsätzlich sprechen folgende Faktoren dafür, dass es sich lediglich um ein vorübergehendes Phänomen handelt:

  • Ihr Kind ist insgesamt eher schmal gebaut.
  • Es ist nicht zu einer Gewichtsabnahme gekommen.
  • In letzter Zeit ist Ihr Kind schnell gewachsen.

Demgegenüber sollten die Ursachen in folgenden Fällen näher untersucht werden:

  • Das Gewicht hat sich reduziert.
  • An sich ist die Statur eher breit, sodass Knochen deutlich sichtbar sind.
  • Die körperliche Leistungsfähigkeit hat abgenommen.
  • Ihr Kind leidet häufiger unter Infekten.

Tipp: Sofern Sie sich unsicher sind, spricht nichts dagegen, einmal mehr zum Kinderarzt zu gehen, um einen Test zu machen und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.

3. Welche Folgen kann Untergewicht bei Kindern haben?

Folgen einer falschen Ernährung:

Nicht nur Kinder mit Untergewicht können Mangelerscheinungen entwickeln. Auch bei einer einseitigen Ernährung mit viel Fast Food und wenig Gemüse sowie Obst können Kinder unter einer Nährstoffunterversorgung leiden. Gleichzeitig lagern sich Fettpolster ein, die jedoch nichts daran ändern können, dass die Entwicklung gestört wird.

Abgesehen von einigen Erkrankungen, die unter anderem Untergewicht zur Folge haben, kann auch das Untergewicht selbst zum Problem werden. Die Ernährung ist im Rahmen der Kindheit von besonderer Bedeutung, denn ein Mangel an Nährstoffen kann sowohl zu körperlichen als auch zu geistigen Spätfolgen führen, die nicht rückgängig gemacht werden können.

Einige der möglichen, leider sehr schwerwiegenden Folgen einer Mangelernährung, die zu Untergewicht bei Kindern führen kann, haben wir hier für Sie zusammengestellt:

  • verringerte geistige Fähigkeiten
  • unterentwickelte Muskulatur
  • Kleinwüchsigkeit bzw. Erreichen einer geringeren Körpergröße
  • höhere Anfälligkeit für Krankheiten

In Rahmen einer Reha können Kinder mit Untergewicht lernen, wieder normal zu essen. Mittel der Homöopathie sollten hingegen bei untergewichtigen Kindern nicht eingesetzt werden, da es hier vor allem um schnelle und effektive Hilfe geht.

4. Wie kann ich mögliche Essstörungen frühzeitig verhindern?

Kinder sollten sich bereits im Kleinkindalter an regelmäßige Mahlzeiten gewöhnen. Gibt es morgens, mittags und abends etwas zu essen, entwickeln Kinder ein vernünftiges Hungergefühl und lernen, dass der Körper in gleichmäßigen Abständen mit (am besten hochwertigen) Lebensmitteln versorgt werden muss.

Kinder orientieren sich sehr stark an den Verhaltensweisen der Eltern, sodass in aller Regel nicht viel nötig ist, um Kindern gesundes Essen schmackhaft zu machen, wenn Sie sich selbst gesund und ausgewogen ernähren. Ein hochwertiger Mix aus Kohlenhydraten, Proteinen und gesunden Fetten ist dafür essentiell.

Achtung: Am besten gewöhnen sich Kinder gar nicht erst an Geschmacksverstärker, die leider in vielen Fertigprodukten enthalten sind, denn auf diese Art und Weise kann sich der Geschmacksinn dauerhaft zum Negativen verändern.

untergewichtiges maedchen

In der Pubertät stecken vielfach psychische Faktoren hinter einer Essstörung.

In der Pubertät kommen jedoch teils weitere nur schwer zu unterbindende Faktoren hinzu, die zu Untergewicht bei Kindern führen können.

Um sich nicht zu sehr an irrationalen und falschen Schönheitsidealen zu orientieren, sollen Kinder zu diesem Zeitpunkt bereits ein vernünftiges Verhältnis zum Essen sowie zum eigenen Körper entwickelt haben.

Besonders Sport ist dabei extrem hilfreich, da nur dann vernünftige Leistungen erbracht werden können, wenn das Essverhalten stimmt.

Tipp: Sofern Essstörungen in der Pubertät auftreten, sind diese meist psychisch bedingt, sodass der Besuch bei einem auf Essstörungen spezialisierten Psychotherapeuten anzuraten ist.

5. Die Ernährung abwechslungsreich gestalten – so gelingt es

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Untergewicht bei Kindern: Anzeichen, Ursachen und Behandlung
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