Die Temperaturmethode ist eine natürliche Verhütungsmöglichkeit. Indem Sie täglich Ihre Basaltemperatur messen, können Sie Ihren Zyklus in fruchtbare und unfruchtbare Tage aufteilen.
Um Rückschlüsse auf den Eisprung ziehen zu können, müssen Sie jeden Morgen Ihre Temperatur messen und diese in eine Tabelle eintragen. Daraus ergibt sich eine Basaltemperaturkurve. Alternativ können Sie auch eine App oder einen Temperaturcomputer verwenden.
Die Temperaturmethode kann auch bei der Familienplanung nützlich sein. Da die Körpertemperatur nach dem Eisprung steigt, können Sie die fruchtbaren Tage Ihrer nächsten Zyklen besser bestimmen.
Es gibt unzählig viele verschiedene Möglichkeiten, wie Paare verhüten können, wenn sie keinen Kinderwunsch haben. Die beliebtesten beiden Mittel sind die Antibabypille und Kondome. Es gibt jedoch auch viele Methoden, um auf natürliche Weise zu verhüten.
Bei der Temperaturmethode müssen Frauen jeden Morgen ihre Basaltemperatur messen, um herauszufinden, wann der Eisprung in ihrem Zyklus stattfindet. Wie diese Methode genau funktioniert und inwieweit sie Sicherheit bietet, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
In jedem Menstruationszyklus sind Frauen an etwa fünf Tagen fruchtbar.
Ob Pille, Spirale oder die Beobachtung des Zervixschleims – es gibt viele verschiedene Verhütungsmethoden. Da Verhütung ein sehr wichtiges Thema ist, sollte diesem unbedingt mehr Beachtung geschenkt werden. Denn wenn Paare nicht schwanger werden möchten, muss unbedingt eine geeignete Methode gefunden werden.
Viele Frauen greifen aus diesem Grund auf die Antibabypille zurück. In der Pille sind Hormone vorhanden, die verhindern, dass es zu einem Eisprung kommt. Um eine Ansteckung mit Krankheiten zu verhindern, muss dennoch ein Kondom zum Einsatz kommen. Dies ist insgesamt mit hohen Kosten verbunden.
Wer sich eine hormonfreie Verhütung wünscht, sollte sich die Temperaturmethode genauer anschauen. Bei dieser handelt es sich um eine symptothermale Methode, bei der sowohl die Temperatur gemessen als auch die Beschaffenheit des Zervixschleims beobachtet wird. Die Anwendung ist denkbar einfach. Mit einem digitalen Thermometer wird jeden Morgen die Temperatur des Körpers, die sogenannte Basaltemperatur, gemessen.
Diese Temperatur verändert sich innerhalb eines Zyklus. In den ersten Zyklushälfte ist sie geringer als in der zweiten Zyklushälfte. Beim niedrigsten Wert findet der Eisprung statt. Um eindeutige Ergebnisse zu erhalten, müssen Sie die Messung jeden Morgen vor dem Aufstehen um die gleiche Zeit und an der gleichen Stelle durchführen.
Laut dem Pearl-Index liegt die Sicherheit dieser Verhütung bei einem Wert von bei 0,8 bis 3. Das bedeutet, dass ca. 1 bis 3 von 100 Frauen schwanger werden, wenn sie mithilfe dieser Methode verhüten.
Um über die Temperatur auf die fruchtbaren Tage schließen zu können, hat die WHO Kriterien aufgestellt. So gilt: Findet ein Eisprung statt, kommt es innerhalb der nächsten 48 Stunden zu einem Temperaturanstieg. Im Anschluss muss die Temperatur an drei aufeinanderfolgenden Tagen mindestens um 0,2°C höher sein als an den sechs vorhergehenden Tagen.
Nun geht es darum, die Messergebnisse genaustens festzuhalten. Fertigen Sie dazu eine Tabelle an und tragen Sie die gemessene Temperatur jeden Tag in den Kalender ein. Am Ende des Zyklus können Sie die Punkte miteinander verbinden, sodass eine graphische Kurve entsteht. Diese wird als Basaltemperaturkurve bezeichnet. Vorgedruckte Tabellen finden Sie hier.
Mittlerweile gibt es auch viele verschiedene Apps, in die Sie die Ergebnisse eintragen können. Dies hat den Vorteil, dass Sie alle Daten auf einen Blick dabeihaben. Zusätzlich bekommen Sie in einigen Apps viele weitere Informationen rund um die Empfängnisverhütung.
Haben Sie die Ergebnisse über mehrere Zyklen eingetragen, können Sie bereits erste Rückschlüsse auf die fruchtbaren Tage ziehen. Sobald der Eisprung vorbei ist, steigt die Körpertemperatur an. Das bedeutet jedoch auch, dass Sie stets nur rückblickend wissen, wann Ihre fruchtbaren Tage waren. Ist Ihr Zyklus jedoch gleichmäßig, wissen Sie nun genau, an welchen Tagen Ihres Zyklus Sie fruchtbar sind.
Noch relativ neu auf dem Markt sind sogenannte Temperaturcomputer. Mit diesem können Sie Ihre Körpertemperatur oral, vaginal oder anal messen. Die Messergebnisse werden automatisch im Computer gespeichert. Hat der Computer ausreichend Daten gesammelt, wird automatisch die Einschätzung der Fruchtbarkeit angezeigt.
Tipp: Bei der Auswertung der Basaltemperaturkurve können Sie auch Ihren Frauenarzt/Ihre Frauenärztin zurate ziehen.
Die Temperaturmethode hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Die Möglichkeit, natürlich zu verhüten, klingt zunächst einmal sehr verlockend. Viele Frauen wünschen sich, bei der Verhütung auf Hormone verzichten zu können. Allerdings hat diese Verhütungsmethode nicht nur Vorteile. Beim näheren Hinsehen können auch viele Nachteile entdeckt werden.
Zunächst ist es sehr mühselig und aufwendig jeden Morgen die Basaltemperatur zu messen. Da die Temperaturmethode ein hohes Maß an Regelmäßigkeit und Genauigkeit erfordert, ist sie bei Weitem nicht für jede Frau geeignet. Arbeiten Sie beispielsweise im Schichtdienst, ist es gar nicht möglich, die Temperatur jeden Morgen vor dem Aufstehen zu messen.
Die Temperaturmethode ist außerdem nur für Frauen geeignet, die einen regelmäßigen Zyklus aufweisen. Bei einem unregelmäßigen Zyklus lassen sich keine verlässlichen Rückschlüsse ziehen. Zudem können sich auch äußere Einflüsse wie Stress oder eine Krankheit auf die Basaltemperatur auswirken.
Nutzen Sie diese Methode zur natürlichen Verhütung, müssen Sie an fruchtbaren Tagen auf andere Verhütungsmittel zurückgreifen oder auf den Geschlechtsverkehr verzichten.
Im Folgenden haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile der Temperaturmethode für Sie zusammengefasst:
Ist Ihr Zyklus regelmäßig, können Sie sich mithilfe der Temperaturmethode Ihren Kinderwunsch erfüllen.
Bisher wurde lediglich thematisiert, inwiefern die Temperaturmethode als Verhütungsmittel eingesetzt werden kann. Die Methode kann jedoch auch eine große Hilfe bei der Familienplanung sein. Dadurch, dass Sie die fruchtbaren Tage berechnen, können Sie auch eine gewünschte Schwangerschaft besser planen.
Die Methode hat außerdem den großen Vorteil, dass Sie sehr viel über sich und Ihren Körper lernen. Sie können nach einigen Zyklen sehr gut einschätzen, zu welcher Zeit sich Ihr Körper in welchem Stadium befindet. Kombinieren Sie diese Methode mit der Überprüfung des Zervixschleims und dem Abtasten des Muttermundes, können Sie die fruchtbare Zeit sehr gut eingrenzen.
Sobald Sie herausgefunden haben, wann Ihre fruchtbaren Tage sind, ist das perfekte Timing wichtig. Ein bis zwei Tage vor dem Eisprung und am Tag des Eisprungs sind Sie am fruchtbarsten. Ist der Eisprung vorbei, müssen Sie auf den nächsten Zyklus warten.
Inwiefern Sie die Temperaturmethode nutzen können, um schwanger zu werden, sehen Sie auch in diesem Video:
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