Ein Sonnenstich oder auch Insolation genannt wird durch intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf und Nacken Ihres Kindes ausgelöst.
Die Symptome zeigen sich im Normalfall erst ein paar Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne.
Bringen Sie Ihr Kind bei Verdacht auf einen Sonnenstich sofort aus der Sonne an einen dunklen und kühlen Ort, um die Beschwerden und den Verlauf abzumildern.
Im Sommer kommt es gerade bei Kindern häufiger zu einem Sonnenstich, als Sie vielleicht denken. Denn die Kleinsten sind besonders anfällig für direkte Sonneneinstrahlung und reagieren bei einem Sonnenstich auch deutlich stärker, als Jugendliche oder Erwachsene. Wichtig ist, dass Sie einen Sonnenstich im Ernstfall gleich erkenne, damit Sie möglichst schnell entsprechende Maßnahmen einleiten können. Wodurch sich ein Sonnenstich auszeichnet und wie Sie darauf reagieren sollten, verraten wir Ihnen im folgenden Abschnitt.
Inhaltsverzeichnis
Das tückische an einem Sonnenstich ist, dass sich die Symptome erst ein paar Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne bemerkbar machen. Manchmal sogar erst, wenn das betroffene Kind bereits schläft. Sie und Ihr Kind erkennen also erst was los ist, wenn es bereits zu spät ist.
Die Symptome von einem Sonnenstich bei Kindern sind typischerweise:
Leidet Ihr Kind unter einem besonders starken Sonnenstich, können zu den üblichen Anzeichen auch noch weitere Beschwerden dazukommen. Der Grund dafür ist meistens eine starke Reizung der Hirnhäute und in besonders schweren Fällen sogar des Hirngewebes, die zu einer Beeinträchtigung des Gehirns führt.
Folgende Symptome kommen bei einem schweren Sonnenstich noch dazu:
Die Behandlung eines Sonnenstichs richtet sich stets nach dem Schweregrad. Im Normalfall können Sie einen Sonnenstich gut selbst behandeln. Wenn die Beschwerden jedoch sehr stark sind und sich zum Beispiel Bewusstseinsstörungen zeigen, ist es dringend erforderlich, die Behandlung in einem Krankenhaus durchführen zu lassen.
Eine Pause im Schatten ist die erste Maßnahme bei einem Sonnenstich bei Kindern.
Die wichtigste Frage bei einem Sonnenstich ist zunächst: Was macht man im akuten Fall? Prinzipiell richtet sich das nach dem Schweregrad. Aber im Großteil der Fälle klingen die Beschwerden auch ohne eine bestimmte „Sonnenstich-Behandlung“ nach einer kurzen Dauer (wenige Stunden) wieder ab.
Je eher Sie mit den richtigen Maßnahmen auf den Sonnenstich reagieren, umso kürzer dauern die Symptome. Die wichtigste Sofortmaßnahme ist, wie bereits erwähnt, Ihr Kind aus der Sonne an einen dunklen und kühlen Ort schaffen. Ihr Nachwuchs sollte bei Verdacht auf einen Sonnenstich zunächst auf dem Rücken gelagert werden. Wenn Bewusstsein vorhanden ist, sollten Kopf und Oberkörper im Idealfall etwas hochgelagert werden. Kühlen Sie zudem den Kopf, Nacken und den Rumpf mit Hausmitteln wie kalten Umschlägen oder „Coolpacks“.
Hinweis: Achten Sie darauf, dass Sie „Coolpacks“ niemals ohne eine Lage Stoff zwischen Kühlmittel und Haut verwenden, damit keine Erfrierungen entstehen.
Kommt es bei Ihrem Kinder innerhalb von kurzer Zeit nicht zur Besserung der Symptome, sollten Sie den Rettungsdienst rufen oder die Notaufnahme eines Krankenhauses besuchen. Falls Ihr Kind jedoch bewusstlos oder verhaltensauffällig ist sowie wenn sich der Zustand zunehmend verschlechtert, sollten Sie umgehend einen Notarzt rufen.
Ebenfalls sehr wichtig ist, dass Sie Ihr Kind mit dem Sonnenstich nie alleine lassen. Bleiben Sie stattdessen bei ihm und versuchen Sie, ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. So machen Sie es Ihrem Kind leichter, den Sonnenstich zu überstehen.
Durch den langen Aufenthalt in der Sonne haben, von Sonnenstichen betroffene, Kinder meist viel Flüssigkeit und Elektrolyte ausgeschwitzt. Sind die Beschwerden nur leicht und ohne Bewusstseinsstörungen oder Brechreiz, können Sie Ihrem Kind bereits etwas zu trinken oder etwas Salziges zu essen geben. Medizin in Form eines Elektrolytpulvers aus einer Apotheke ist auch eine Hilfe, um die durch das starke Schwitzen verloren gegangenen Salze wieder zu ersetzen.
Die Nutzung von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac sollte nur unter Absprache mit einem Arzt erfolgen. Denn bei einem sehr starken Sonnenstich können derartige Medikamente der Gesundheit Ihres Kindes unter Umständen gar schaden.
Hier finden Sie noch weitere Informationen und Tipps zur Behandlung eines Sonnenstichs.
Ein Sonnenstich kommt natürlich vor allem im Sommer vor, wenn Sie und Ihre Kinder mehr Zeit im Freien verbringen. Zum Großteil merken die Betroffenen nicht, dass sie sich der Sonne zu intensiv ausgesetzt haben.
Das gilt besonders für Situationen, in denen der Kopf regelmäßig abgekühlt wird (Stichwort: Baden) oder die Umgebungstemperatur trotz der intensiven Strahlung der Sonne als eher kühl empfunden wird. Das kann zum Beispiel im Gebirge der Fall sein oder auch bei starkem Wind.
Die geläufigsten Gefahrensituationen, bei denen die direkte Sonneneinstrahlung oft nicht sofort bemerkt wird sind:
Es gibt auch Krankheiten, die dem Sonnenstich vom Krankheitsbild und den Ursachen her sehr ähnlich sind. Dazu zählt vor allem der Hitzschlag, wobei es sich um die schwerste und lebensbedrohlichste Art von Hitzeerschöpfungen handelt. Dabei ist die Haut am gesamten Körper hochrot, heiß und trocken.
Achtung: Bei einem Hitzeschlag bekommen betroffene Kinder in der Regel hohes Fieber, oftmals über 40 Grad. Zudem atmen sie flach und schnell, übergeben sich oder leiden eventuell unter Halluzinationen, Krämpfen oder Bewusstseinsstörungen bis zur Ohnmacht. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Notruf absetzen.
In der Sonne am Strand einzuschlafen kann sich schnell rächen.
Nicht unterschätzen sollten Sie vorbeugende Maßnahmen, um schlimmere Komplikationen wie zum Beispiel Hirnödeme zu vermeiden. Durch ein paar einfache Verhaltensregeln lässt sich ein Sonnenstich leicht vermeiden.
Wenn Sie längere Aufenthalte in der prallen Sonne vermeiden, ist ein Sonnenstich bereit so gut wie ausgeschlossen. Dafür gibt es im Englischen einen schönen Merksatz: „Between eleven and three, stay under a tree“. Meiden Sie also mit Ihren Kindern zwischen 11 und 15 Uhr die Sonne und bleiben Sie im Schatten.
Falls Sie die Sonne nicht vermeiden, sollten Sie auf einen passenden Schutz achten. Die Verwendung von Sonnencreme zum Schutz vor einem Sonnenstich ist nicht zu empfehlen. Die ultravioletten Strahlen werden zwar abgehalten, aber die Wärmeentwicklung am Kopf kann nicht verhindert werden.
Zu empfehlen sind eher Kopfbedeckungen wie Hüte, Cappys oder ähnliches, die gar keine Sonne an den Kopf lassen und die Erhitzung unterbinden. Vor allem helle Bedeckungen eignen sich gut, da sie das Licht zum Großteil reflektieren und sich der Kopf dabei nicht so schnell erhitzt, wie bei dunkleren Stoffen.
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