Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten, warum Schüler die Schule meiden. Besonders häufig sind dies Angst sowie häusliche Probleme.
Leistungsdruck ist etwas, dass einige Kinder anspornt. Wird dieser jedoch zu hoch, leidet der Körper und Angst hat Zeit, sich aufzubauen.
Es ist immer möglich, Kindern, die nicht mehr in die Schule gehen, zu helfen. Am besten geschieht dies so früh wie möglich, da die Erfolgschancen so deutlich höher sind.
Schulverweigerung ist ein schwieriges Thema kann gravierende Konsequenzen nach sich ziehen.
In unserem Artikel beschäftigen wir uns damit, welche Gründe es für Kinder gibt, nicht mehr in die Schule zu gehen.
Zudem gehen wir auf die möglichen Folgen ein und zeigen, inwieweit Hilfsmöglichkeiten für Schulverweigerer bestehen.
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzlich ist der Schulbesuch für die meisten Kinder zunächst etwas Schönes. Es gibt kaum ein Kind, das sich nicht auf den Wechsel vom Kindergarten in die Grundschule freut.
Allerdings bleibt dieser Enthusiasmus längst nicht bei allen Kindern über längere Zeit erhalten. Insbesondere im Rahmen der Pubertät kommt es immer mehr zum Fernbleiben von Schülern im Unterricht.
In den seltensten Fällen ist es dabei der Unterricht an sich, der zur Schulverweigerung bzw. Schulabsentismus beiträgt. Vielmehr liegen die Ursachen meist deutlich tiefer.
Besonders häufig ist die Schulverweigerung in folgenden Fällen zu beobachten:
Schulverweigerer sind dabei zwar teilweise perspektivlos und fühlen sich dem Lernen in der Schule an sich nicht gewachsen. Es gibt jedoch auch zahlreiche Schüler, die Angst vor bestimmten Situationen in der Schule entwickeln und diese zu vermeiden versuchen.
Achtung: Besonders problematisch gestalten sich der Wechsel vom Kindergarten zur Grundschule sowie der Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule für hochsensible Kinder.
Eine umfangreiche Reportage über die Schulverweigerung sehen Sie in diesem YouTube- Video:
Haben Kinder bereits in der Grundschule Schwierigkeiten damit, die Schule zu besuchen, so lässt sich dies meist auf Trennungs- und Verlustängste zurückführen. Gibt es dafür keinen Grund (Vernachlässigung, Alleinlassen), so können Sie Ihr Kind positiv bestärken, um der Angst keinen Raum zu geben.
Auch wenn der schulische Sektor in den Kompetenzbereich der einzelnen Bundesländer fällt, so obliegt die Aufsicht gem. Art. 7 GG dem Staat.
Die allgemeine Schulpflicht gilt damit für jedes Kind bis es 9 bzw. 10 Jahre (je nach Bundesland) die Schule besucht hat.
Auch wenn zunehmend davon Abstand genommen wird, Kinder zu früh zu benoten, so kommt in so gut wie jeder Schulform früher oder später der Zeitpunkt, an dem es darum geht, zu beweisen, wie gut oder eben schlecht der Lernstoff verstanden wurde.
Klassenarbeiten, das gemeinsame Durchgehen der Hausaufgaben oder auch die Erarbeitung eines Problems im Unterricht sind Dinge, die Schüler fordern. Dies ist für den Großteil der Kinder auch kein Problem.
Wer allerdings in einer großen Klasse nicht mitkommt und den Anschluss verliert, hat es immer schwerer. Kommt es nun noch dazu, dass von den Eltern keinerlei Unterstützung folgt, ist die Abwärtsspirale fast vorprogrammiert.
Nicht umsonst besucht der Großteil der Schulverweigerer die Haupt- oder die Sonderschule. Umso wichtiger ist es daher, möglichst früh damit zu beginnen, Kindern positive Lernerfahrungen zu ermöglichen.
Dies gelingt ganz unabhängig davon, wie hoch der Intelligenzquotient einzelner Schüler liegt.
Achtung: Auch wenn es hin und wieder einige hochbegabte Kinder (mit einem IQ jenseits der 130) gibt, die beim Schulschwänzen erwischt werden, da ihnen der Unterricht zu langweilig ist, so sind dies Ausnahmen. In aller Regel sind Schulverweigerer über- und nicht unterfordert.
Nicht nur ein schlechter Umgang mit Druck ist es, der Kindern Schwierigkeiten bereitet und zur Schulverweigerung führen kann. Besonders häufig sind die Gründe auf das Elternhaus zurückzuführen.
Wurde ein Kind verlassen, bewegt sich die Familie insgesamt am Existenzminimum oder kommt es häufig zu Streitigkeiten innerhalb der eigenen vier Wände, so wirkt sich dies ganz automatisch auf ein Kind aus. Insbesondere bei problematischen Bindungen sowie Verlustängsten kann es dazu kommen, dass Kinder die Schule schlicht und einfach aus dem Grund nicht besuchen, dass sie die Eltern nicht verlassen wollen. Sie haben Angst, im Anschluss aus der Schule zurückzukommen und keinen Elternteil vorzufinden.
In diesen Fällen ist das Jugendamt aufgerufen, für Kinder geeignete Maßnahmen, wie beispielsweise einer Therapie, zu finden, um nicht nur für eine vorübergehende Besserung, sondern für eine dauerhafte Lösung zu sorgen.
Auch ein mangelndes Selbstbewusstsein sowie Mobbing in der Schule sind Gründe, die maßgeblich zur Schulverweigerung von Kindern beitragen. In diesen Fällen kann eine Therapie ebenfalls durchaus sinnvoll sein, um zu lernen, mit den eigenen Ängsten umzugehen.
In jedem Fall ist es wichtig, dass alle Beteiligten gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Dies gilt für die Eltern, die Lehrer, die eventuell hinzugezogenen Polizei sowie die Mitarbeiter des Jugendamtes, die sich um entsprechende Maßnahmen bemühen.
Leider zeigt die Statistik, dass Kinder, die ihren Schulabschluss aufgrund einer Schulverweigerung nicht schaffen, deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit und daraus resultierenden weiteren Problemen betroffen sind als all jene, die den Absprung schaffen.
Es sollte also in jedem Fall darum gehen, die möglichen drastischen Folgen der Schulverweigerung abzumildern und auch rechtlich keinerlei Probleme mit den Jugendämtern zu bekommen.
Geht ein Kind nicht zur Schule, gehen Sie nicht mit Vorwürfen auf Ihr Kind los. Fragen Sie stattdessen ganz offen, worin die Gründe liegen, nicht zur Schule zu gehen.
Auf diese Art und Weise sind Kinder und auch Jugendliche, egal in welchem Alter, deutlich eher bereit, von möglichen Problemen und Schwierigkeiten zu berichten.
Sicherlich ist dies nicht möglich, wenn das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern bereits nachhaltig gestört ist. Sollte es allerdings nur zu vorübergehenden Differenzen gekommen sein, lässt sich Vieles lösen.
Das örtliche Jugendamt ist in jedem Fall eine gute Anlaufstelle und hilft auch bei der Vermittlung zu privaten Hilfestellen, wie der Caritas oder anderen Wohlfahrtsverbänden.
Tipp: Je früher Sie handeln, desto eher lässt sich das Problem aus der Welt schaffen und die Zukunft Ihres Kindes sichern.
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