Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Im Schnitt interessieren sich Kinder zum ersten Mal mit etwa zwei Jahren für das Töpfchen. Trocken werden sie mit durchschnittlich 30 Monaten.
Das Töpfchentraining kann den Prozess in einigen Fällen beschleunigen. Am wichtigsten ist es jedoch, dass Sie keinen Druck aufbauen und Ihrem Kind so viel Zeit lassen, wie es benötigt.
In der Regel dauert es etwa acht Wochen, bis ein Kind tagsüber trocken ist. Nachts kann es durchaus ein paar Wochen bis Monate länger dauern. Rückschläge gehören bei dem Prozess genauso dazu.
Kinder entwickeln sich in den ersten Jahren rasend schnell. Scheinbar jeden Tag lernt ein Baby etwas Neues dazu. Aber wie sieht es mit dem Trocken werden aus? Ab wann sollte ein Kind trocken sein? Wann beginne ich am besten mit der Sauberkeitserziehung? Und wie lange dauert der gesamte Prozess?
In diesem Artikel möchten wir Ihnen gerne alle wichtigen Informationen rund um das Thema Sauberkeitserziehung geben. Wir erklären Ihnen, woran Sie merken, dass Ihr Kind soweit, die Toilette oder das Töpfchen aufzusuchen. Sie bekommen außerdem Tipps, um den Prozess bestmöglich zu unterstützen. Zuletzt beantworten wir Ihnen häufig gestellte Fragen zu diesem Themenbereich.
Inhaltsverzeichnis
Über das Thema Sauberkeitserziehung wird in vielen Erziehungsratgebern oder auch Elternforen diskutiert. Ist der Zeitpunkt eine Erziehungsangelegenheit oder sollten Kinder selbst entscheiden, wann sie sich von ihrer Windel verabschieden möchten? Ab wann sollte ein Kind trocken sein? Gibt es ein bestimmtes Alter?
Die meisten Eltern können es natürlich kaum erwarten, bis sie ihrem Kind endlich keine Windel mehr anlegen müssen. Allerdings sollten Sie dabei nicht so ehrgeizig sein und Ihre eigenen Interessen in den Fokus stellen.
Die Entwicklung eines Kindes läuft sehr individuell ab, was Sie auch bei der Sauberkeitsbeziehung berücksichtigen sollten. Während sich manche Kinder bereits ab einem Alter von 18 bis 24 Monaten für das Töpfchen interessieren, zeigen wiederum andere Kinder keine Anzeichen, dass sie die Windel loswerden möchten. Die meisten Kinder werden zwischen Ihrem zweiten und dritten Lebensjahr trocken.
Üben Sie daher keinen Druck aus und vergleichen Sie Ihr Kind nicht mit anderen Kindern. Durch den Stress kann sich der Prozess sogar um einige Zeit verzögern.
Es gibt jedoch ein paar Anzeichen, durch die Ihnen Ihr Kind zeigt, dass es so weit ist, ein Töpfchen oder die Toilette aufzusuchen.
Dazu zählen:
Einige Eltern sind jedoch ratlos, wie sie ihr Kind trocken bekommen sollen. Daher möchten wir Ihnen im Folgenden verschiedene Methoden und Möglichkeiten vorstellen, um Ihr Kind bestmöglich bei diesem Prozess zu unterstützen. Am besten ist es, wenn die gesamte Familie zusammenarbeitet.
Grundsätzlich ist es für Kinder wesentlich leichter, den Darm zu kontrollieren. Das hängt damit zusammen, dass sich die Entleerung beim Stuhlgang über einen längeren Zeitraum ankündigt. Die Blase zeigt hingegen zunächst nur dezente Signale, die ein Kind beim Spielen leicht übersehen kann.
Das verfrühte Töpfchentraining wird von den meisten Pädagogen und Spezialisten sehr kritisch betrachtet. Auch den meisten Studien zufolge werden die Kinder nur unwesentlich früher trocken, wenn sie regelmäßig auf ein Töpfchen gesetzt werden. Achten Sie daher unbedingt auf die Bereitschaft Ihres Kindes.
Bevor Sie jedoch mit dem Training beginnen können, müssen Sie entsprechendes Equipment besorgen. Dies kann sowohl ein Töpfchen als auch ein Toilettenaufsatz sein. Achten Sie beim Aufstellen oder Anbringen darauf, dass es sicher steht und ein Kind es alleine benutzen kann.
Kinder müssen am Anfang erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, wie lange sie benötigen, um auf das Töpfchen oder die Toiletten zu gelangen. Sie können dies unterstützen, indem Sie in diesem Zeitraum verstärkt auf die Kleiderwahl achten. Bei Mädchen bieten sich Röcke oder Kleider an. Ziehen Sie einem Jungen hingegen Hosen an, die möglichst schnell heruntergezogen werden können.
Üben Sie daraufhin spielerisch den Toilettengang. Dabei sollten Sie genau erklären, wozu das Töpfchen da ist und wann es aufgesucht werden sollte. Lassen Sie die Windel daraufhin für einige Stunden am Tag weg und schauen Sie, was passiert.
Sie können Ihr Kind natürlich regelmäßig dazu animieren, die Toilette oder das Töpfchen aufzusuchen. Dies sollte jedoch keinesfalls zu einem Zwang werden. Loben Sie Ihr Kind hingegen für jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung.
Tipp: Trainingswindeln sind für die Übergangszeit besonders gut geeignet. Diese stellen eine Mischung aus Unterhose und Windel dar, sodass sie ganz einfach heruntergezogen werden können. Andererseits macht es jedoch durch die spezielle Einlage nichts aus, wenn Kinder den Zeitpunkt verpassen.
Hier finden Sie noch einmal alle Tipps auf einen Blick:
Laut den Zahlen des Deutschen Ärzteblatts nässen noch etwa 10% der Kinder im Alter von sieben Jahren nachts ein. Tagsüber sind hingegen nur 2 bis 9% der Kinder betroffen.
In den meisten Fällen vergehen nur wenige Wochen, bis der Gang aufs Töpfchen klappt. Dies gelingt jedoch zu Beginn häufig nur in Alltagssituationen. In einigen Momenten kann es also durchaus noch passieren, dass die Hose nass wird.
Auch wenn Sie enttäuscht oder genervt sein sollten – lassen Sie es sich unter keinen Umständen anmerken. Erklären Sie stattdessen, dass dies ganz normal ist und jedem hin und wieder passieren kann. Wenn Sie Ihr Kind schimpfen, kann es zu einem enormen Rückschritt kommen.
Um das Einnässen zu verhindern, macht es Sinn, Ihrem Kind zu verdeutlichen, dass Sie immer da sind und helfend zur Seite stehen. Sagen Sie ihm auch, dass es kein Problem ist, Sie nachts zu wecken, wenn es Schwierigkeiten gibt.
Hierzu gibt es leider keine pauschal richtige Antwort. Während einige Kinder so „wie die Großen“ auf die Toilette gehen möchten, macht es anderen Kindern wiederum Angst. Lassen Sie Ihrem Kind also unbedingt die Wahl. Hat sich Ihr Kind für die Toilette entschieden, können Sie einen sogenannten Familiensitz besorgen. Dieser weist sowohl einen normalen als auch einen Kindersitzring auf.
Machen Sie sich zunächst einmal keine Sorgen. Die Entwicklung eines Kindes ist stets individuell. Üben Sie daher keinen Druck aus und warten Sie, bis Ihr Kind bereit ist. Manchmal wird es für das Kind sogar interessanter, wenn Sie das Töpfchen ganz beiseitestellen. Machen Sie jedoch deutlich, dass Sie Ihrem Kind immer helfend zur Seite stehen.
Versuchen Sie es einfach mal, die Windel nachts wegzulassen. Oftmals merken Kinder diese Veränderung, sodass sie automatisch nicht mehr einnässen. Zum Schutz der Matratze können Sie spezielle Betteinlagen verwenden. Stellen Sie außerdem ein Töpfchen in der Nähe des Bettes auf, um den Toilettengang zu vereinfachen. Klappt es nach einiger Zeit dennoch nicht, können Sie es zusätzlich mit einer Nachtwindel versuchen.
Kinder besuchen immer früher eine Krippe oder einen Kindergarten. Das bedeutet, dass die Eltern automatisch sehr viel Verantwortung auf die Erzieher/innen übertragen. Allerdings sollten Sie im Hinblick auf das Sauberwerden unbedingt mit den Erziehern zusammenarbeiten. Suchen Sie daher das Gespräch, um sich gegenseitig über den Stand des Kindes austauschen zu können.
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