Röntgen in der Schwangerschaft – nach Möglichkeit vermeiden

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Röntgen in der Schwangerschaft sollte vermieden werden
  • Sie sollten Röntgenuntersuchungen in der Schwangerschaft vermeiden
  • Nicht jede Röntgenuntersuchung führt zu Fehlbildungen, aber das Risiko besteht
  • In Ausnahmefällen können Sie mit Babybauch dennoch geröntgt werden

Vor dem Röntgen fragt der Arzt immer, ob Sie schwanger sind. Dies hat triftige Gründe, denn die Belastung durch die krebserregenden Strahlen ist zwar für gesunde Erwachsene kein Problem, kann für das ungeborene Kind fatale Folgen haben. Daher sollten Sie die Röntgenuntersuchung während einer Schwangerschaft nach Möglichkeit unbedingt vermeiden.

In der frühen Phase der Schwangerschaft ist Röntgen besonders gefährlich. Zu einem späteren Zeitpunkt kann es in Notfällen durchgeführt werden. Wichtig ist, dass Sie sich stets mit Ihrem Arzt absprechen und auch den Zahnarzt oder andere Praxen, in denen Sie eventuell geröntgt werden, so früh wie möglich über die Schwangerschaft informieren.

In diesem Artikel lernen Sie mehr darüber, welche Folgen eine Röntgenuntersuchung für die Schwangerschaft hat.

1. Die Gefahren der Röntgenuntersuchungen für das ungeborene Kind

Während der Röntgenuntersuchung wird der menschliche Körper einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt. Zwar sind wir jeden Tag von Strahlung umgeben, aber da ein Fötus sehr empfindlich ist, sollte Röntgen in der Schwangerschaft vermieden werden.
In Notfällen ist es dennoch möglich, mit Röntgenstrahlen eine Diagnose zu erstellen. Auch haben Studien erwiesen, dass insbesondere das Röntgen von Körperteilen, die weit von der Gebärmutter entfernt sind, keine Gefahr für den Fötus mit sich bringen. Dennoch wird aus Sicherheitsgründen davon abgeraten.

Wenn die Gesundheit von Mutter oder Baby in Gefahr ist, kann eine Röntgenuntersuchung mit entsprechender Vorsicht durchgeführt werden.

Die folgenden Gefahren bestehen für das ungeborene Kind, wenn Köperteile nahe der Gebärmutter geröntgt werden:

  • Zellschädigungen
  • Missbildungen
  • geistige Einschränkungen
  • Krebserkrankung des Kindes im späteren Leben
  • Frühgeburt in den ersten Wochen der Schwangerschaft

Es kommt stets darauf an, welcher Körperteil wie lange und in welchem Stadium der Schwangerschaft geröntgt wird. Wenn beispielsweise Ihre Zähne bei unbewusster Schwangerschaft kurz durchleuchtet wurden, ist das normalerweise kein Problem, während ein komplettes CT gerade in der ersten Phase der Schwangerschaft fatal sein kann. Sprechen Sie daher stets mit Ihrem Doktor und der Arzthelferin und vermeiden Sie Röntgenstrahlung, sobald der Kinderwunsch besteht.

 

1.1. Besonders gefährlich im frühen Stadium der Schwangerschaft

Was kann beim Röntgen während der ersten Wochen passieren?

In den ersten zwei Wochen der Schwangerschaft, also kurz nach dem Eisprung und der Befruchtung, gilt beim Röntgen „alles oder nichts“: Entweder haben Strahlen keinen Einfluss auf die gerade erst befruchtete Eizelle, oder diese stirbt ab, was zu einer Frühgeburt und damit zur Beendigung der Schwangerschaft führen kann. Im ersten Monat der Schwangerschaft ist der mögliche Schwellenwert für Röntgenstrahlen besonders niedrig. Da sich Ihr Fetus in der Organbildungsphase befindet, können bei erhöhter Strahlenbelastung diese Folgen auftreten:

  • Missbildungen
  • genetische Schäden
  • spätere Erkrankungen des Kindes wahrscheinlicher

Nach den ersten zwei Monaten ist die Toleranz Ihres ungeborenen Kindes für Röntgenstrahlung etwas höher, aber dennoch kann das Röntgen schlimme Folgen haben. Zur Übersicht sehen Sie hier noch einmal, in welchen Phasen der Schwangerschaft Sie bei Röntgenuntersuchungen mit welchen Folgen zu rechnen haben, es sei denn, Ihr Arzt hat die Strahlung abgesegnet.

1.-2. Woche nach Empfängnis erhöhtes Risiko für Frühgeburt bereits an diesem Zeitpunkt
2 bis 8 Wochen nach der Befruchtung Missbildungen während der Organbildungsphase
8.-25. Schwangerschaftswoche Geistige Einschränkungen bei erhöhter Strahlung
Nach der 25. Schwangerschaftswoche Geringeres Risiko einer Fehlentwicklung, aber dennoch ist große Vorsicht geboten

Die meisten Röntgenuntersuchungen lassen sich bis nach der Schwangerschaft verschieben. Eine ungefährliche Alternative für ein späteres Stadium der Schwangerschaft bietet die Magnetresonanztherapie, die in manchen Fällen das Röntgen ersetzen lässt. Wichtig ist, dass Sie stets ein ausführliches Vorgespräch mit Ihrem behandelnden Arzt führen, bevor Sie maschinell untersucht werden.

2. Röntgen bei unbewusster Schwangerschaft

frau wird beim zahnarzt ein roentgenbild ihres kiefers gezeigt

Beim Zahnarzt wird häufig geröntgt. Bei unbewusster Schwangerschaft ist dies tendenziell nicht gefährlich, da die Gebärmutter ausreichend Abstand zum Kiefer hat.

Es kommt recht häufig vor, dass Frauen sich trotz Schwangerschaft röntgen lassen, da sie nicht gewusst haben, dass sie schwanger sind. Allerdings ist es sinnvoll, sich bereits ab dem Zeitpunkt, an dem Sie versuchen, schwanger zu werden, nicht mehr röntgen zu lassen. Denn manchmal klappt es früher, als man denkt!
Da Röntgen gerade zum Anfang einer Schwangerschaft fatale Folgen haben kann, sollten Sie sich wirklich sicher sein, dass Sie nicht schwanger sind, bevor Sie die Bleischürze umlegen. Nur so können Sie verhindern, dass Ihr ungeborenes Kind in Gefahr ist. Übrigens gehört auch digitales Röntgen zu den Gefahren für die Schwangerschaft. Viele Ärzte bieten Alternativen zur Röntgenuntersuchung an.

2.1. Röntgen im späteren Stadium der Schwangerschaft ist möglich

Ab dem 6. Monat ist es weniger gefährlich, sich als Schwangere röntgen zu lassen. Sie sollten es dennoch vermeiden, aber wenn Sie beispielsweise akute Zahnschmerzen haben oder sich einen Knochen im Fuß gebrochen haben, ist eine Röntgenuntersuchung möglich. Ein Röntgenbild der Lunge hingegen ist nur im Notfall zu empfehlen, da dieses Organ sich recht nah an der Gebärmutter befindet. Auch hier ist es essentiell, dass Sie den behandelnden Arzt genau über das Stadium Ihrer Schwangerschaft informieren, sodass dieser eine informierte Entscheidung treffen kann.
Dennoch besteht auch beim Röntgen zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft die Gefahr, dass beim Kind später Krebserkrankungen auftreten. Dies ist nur der Fall, wenn Organe nahe der Gebärmutter geröntgt werden oder die Untersuchung über einen längeren Zeitraum bzw. mehrfach durchgeführt wird. Bei fachgerechter, punktuell eingesetzter Röntgenstrahlung passiert im späteren Stadium der Schwangerschaft nichts, aber dennoch gilt Vorsicht ist besser als Nachsicht.

2.2. Ausnahmefälle: Wenn das Röntgen lebensnotwendig ist

schwangere frau sieht das roentgenbild ihrer lunge

Manchmal lässt sich eine Röntgenaufnahme nicht verhindern, aber außer in Notfällen sollte Röntgenstrahlung in der Schwangerschaft unbedingt vermieden werden.

Manchmal gibt es keine andere Option als eine Röntgenuntersuchung während der Schwangerschaft. Wenn das Leben von Mutter oder Kind in Gefahr ist, entscheiden sich Ärzte manchmal für die Röntgenstrahlung. Auch in diesem Fall wird mit oberster Vorsicht gearbeitet, aber gerade, wenn das Röntgen im ersten Teil der Schwangerschaft nötig ist, sind Folgen für das Kind nicht auszuschließen.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie notfallmäßig geröntgt werden müssen. Noch unwahrscheinlicher ist es, dass dem Ungeborenen durch die Untersuchung etwas passiert. Dennoch ist es wichtig, die Konsequenzen der Strahlung zu kennen, um sie während der Schwangerschaft konsequent zu vermeiden.

3. Zum Schutz des Kindes ohne Röntgen durch die Schwangerschaft

Sie bleiben auf der sicheren Seite, wenn Sie Röntgenuntersuchungen während der Schwangerschaft konsequent vermeiden. Verschieben Sie alle Röntgenbilder, die nicht dringend sind, auf die Zeit nach der Geburt. Routine-Untersuchungen der Zahnmedizin und andere Röntgenaufnahmen sind in den meisten Fällen nicht besonders dringend und so vermeiden Sie unnötige Strahlung.
Auch Ihr behandelnder Arzt wird sich, wann immer möglich, gegen eine Röntgenbehandlung entscheiden. Seien Sie sich der Risiken von Untersuchungen mit Röntgenstrahlung, insbesondere in der ersten Hälfte der Schwangerschaft, bewusst und gehen Sie besonders vorsichtig mit sich und Ihrem Körper um, um Gefahren zu vermeiden. Gleichzeitig bedeutet eine einmalige und punktuelle Röntgenuntersuchung in den meisten Fällen noch keine Gefahr für das Kind. Die vielen Nachteile von Röntgen in der Schwangerschaft sehen Sie hier noch einmal als Pro-und-Contra-Tabelle aufgelistet:

  • In lebensbedrohlichen Ausnahmefällen möglich
  • In der späteren Schwangerschaftshälfte ungefährlich, aber trotzdem zu vermeiden
  • Kann zu Frühgeburt in den ersten zwei Wochen der Schwangerschaft führen
  • Missbildungen in der Organentwicklungsphase sind möglich
  • Später: Probleme bei der geistigen Entwicklung des Kindes
  • Krebsrisiko für das Kind ist bei hoher Strahlung wahrscheinlicher
  • Wachstumsstörungen einzelner Organe können auch in der späten Schwangerschaft durch Strahlen ausgelöst werden
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Bildnachweise: pressmaster/Adobe Stock, Africa Studio/Adobe Stock, Creativa Images/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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