Rechts-Links-Schwäche: Ursachen und Therapiemöglichkeiten

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
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Was ist eine Rechts-Links-Schwäche?

Menschen, die unter einer Rechts-Links-Schwäche leiden, haben das Problem, dass sie ständig rechts und links verwechseln. Die Orientierungsstörungen tritt besonders stark in hektischen Situationen und unter Stress auf.

Was sind die Ursachen für die Orientierungsstörung?

Die Ursachen für eine Rechts-Links-Schwäche liegen Experten zufolge in der Kindheit. In der Entwicklung durchläuft ein Kind verschiedene Phasen. Wird ein Entwicklungsschritt ausgelassen, kann dies zu Störungen in der räumlichen Orientierung führen.

Welche Übungen bieten sich an, um das Gehirn zu trainieren?

Eine Rechts-Links-Schwäche lässt sich sehr gut mit verschiedenen Übungen behandeln. Vor allem mit Hilfe von Überkreuzbewegungen lässt sich die räumliche Wahrnehmung trainieren. Zudem sollten Sie die Unterscheidung von links und rechts immer wieder spielerisch mit Ihrem Kind üben.

In die angegebene Richtung laufen, einer Wegbeschreibung folgen, eine Tanzchoreografie einstudieren – einigen Kindern und Erwachsenen bereiten diese Dinge Probleme, da sie links und rechts ständig verwechseln. Diese Störung wird in der Fachsprache als Rechts-Links-Schwäche bezeichnet.

Wir erklären Ihnen, was eine Rechts-Links-Schwäche ist, woran man sie erkennen kann und welche Ursachen dieser Störung zugrunde liegen. Zudem geben wir Ihnen Tipps, mit welchen Übungen die räumliche Wahrnehmung im Gehirn trainiert werden kann.


1. Eine Rechts-Links-Schwäche ist eine Orientierungsstörung

lenkrad mit notizzetteln fuer links und rechts

Im Straßenverkehr kann eine Rechts-Links-Schwäche zur großen Herausforderung werden.

Eine Rechts-Link-Schwäche, oder auch Links-Rechts-Schwäche, ist sehr weit verbreitet. Einen speziellen Fachbegriff gibt es für diese „Krankheit“ nicht. Laut Umfragen und verschiedenen wissenschaftlichen Tests leiden etwa 20 bis 30% der Menschen an dieser Orientierungsstörung.

Die Betroffenen haben vor allem Schwierigkeiten damit, in die Richtung zu zeigen, die angegeben wird. So fällt es ihnen außerdem schwer, Wegbeschreibungen oder den Anweisungen des Fahrlehrers zu folgen.

Für die räumliche Orientierung ist eine Hirnwindung der Großhirnrinde zuständig. Dies haben norwegische Wissenschaftler in einer neuen Studie herausgefunden. Zudem haben sie die Unterschiede zwischen Männern und Frauen analysiert.

Die Symptome einer Links-Rechts-Schwäche lassen sich in der Regel bereits bei Kleinkindern erkennen. Bei den meisten Kindern steht die einfache Verwechslung von links und rechts im Vordergrund. Die Schwierigkeiten treten vor allem unter Stress und Druck auf.

2. Die Ursache liegt vermutlich in der Evolutionsgeschichte des Menschen

Den Ursprung der Rechts-Links-Schwäche sehen viele Forscher in der menschlichen Evolutionsgeschichte. In der Steinzeit gab es die Begriffe links und rechts noch nicht, da für die Jagd vor allem die Himmelsrichtung entscheidend war. Mithilfe eines inneren Kompasses konnten sich die Steinzeitmenschen sehr zuverlässig orientieren.

Durch die Einführung der Begriffe links und rechts rückten die Himmelsrichtungen hingegen in den Hintergrund. Die seitliche Orientierung ist allerdings sehr ungenau und von unserem derzeitigen Standpunkt abhängig. Da dies unseren Urinstinkten widerspricht, kommt es bei vielen Menschen zu entsprechenden Problemen.

Eine Rechts-Links-Schwäche ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass in der Kindheit Entwicklungsschritte übersprungen worden sind. Wird eine dieser Bewegung nicht hinreichend geübt, kann dies zu Defiziten in der räumlichen Orientierung führen.

Zu diesen Entwicklungsschritten zählen:

  • hin- und herwiegen im Arm der Eltern
  • robben, krabbeln, rollen
  • sitzen, stehen
  • laufen

3. Rechts-Links-Schwäche – harmlos oder ein ernstzunehmendes Problem?

Rechts-Links-Schwäche bei Ärzten

Im Bereich der Medizin kann eine Rechts-Links-Schwäche allerdings fatale Auswirkungen haben. Laut Schätzungen werden aufgrund dieser Orientierungsstörung jährlich etwa 120 Menschen auf der falschen Seite operiert.

Viele Eltern sind irritiert, wenn sie bemerken, dass ihr Kind Schwierigkeiten damit hat, die Richtungen auseinanderzuhalten. Sie befürchten, dass ihr Kind über eine mangelnde Intelligenz verfügt. Zudem haben sie Angst davor, dass die Gesundheit ihrer Kinder durch diese Störung beeinträchtigt ist.

Diese Art der Orientierungsstörung hat nichts mit verminderter Intelligenz zu tun. Sie ist lediglich sehr lästig und kann in einigen Situationen für sowohl für Kinder als auch für Erwachsene auch sehr peinlich werden. Grundsätzlich wissen Kinder wo links und rechts ist. Dieses Wissen kann jedoch nicht immer und überall abgerufen werden.

Die meisten Kinder können lediglich rechts und links nicht auseinanderhalten. In diesem Fall zieht die Blockade keine weiteren Konsequenzen mit sich. Eine Links-Rechts-Schwäche kann jedoch auch im Zusammenhang mit anderen Lernstörungen wie Legasthenie, ADHS oder einer Rechenschwäche auftreten. In diesem Fall ist es besonders wichtig, die Blockade effektiv zu behandeln.

4. Die Unterscheidung von links und rechts spielerisch üben

verschiedene richtungen

Spezielle Übungen können die Orientierungsstörung deutlich abmildern.

Viele Menschen kennen die Redewendung: „Links ist da, wo der Daumen rechts ist“. Dieser Spruch hilft jedoch nicht wirklich weiter, wenn es darum geht, links von rechts zu unterscheiden.

Stattdessen können Sie mit Ihrem Kind folgendes Fingerspiel als Eselsbrücke benutzen: Strecken Sie die Arme aus und spreizen Sie alle fünf Finger. An der linken Hand ist nun zwischen Zeigefinger und Daumen ein „L“ für links zu erkennen.

Um die Rechts-Links-Schwäche zu behandeln, sollten vor allem Überkreuzbewegungen zum Einsatz kommen. Diese sind sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet. Führen Sie dazu zuerst die linke und Hand und das rechte Knie und anschließend die rechte Hand und das linke Knie zusammen. Auch das Krabbeln im Vierfüßlerstand ist empfehlenswert. Beide Übungen schulen die räumliche Wahrnehmung im Gehirn.

Eine weitere Möglichkeit, die Blockade zu beheben, ist es, das Gehirn aktiv daran zu erinnern, um welche Seite es sich handelt. Ihr Kind kann sich dazu beispielsweise regelmäßig auf die linke Schulter klopfen und laut links sagen.

Eine etwas komplexer Übung ist vor allem für größere Kinder geeignet. Stellen Sie sich mit Ihrem Kind in einen Raum oder in den Garten. Schauen Sie sich um und suchen Sie sich einen Gegenstand aus. Prüfen Sie, ob sich dieser links oder rechts von Ihnen befindet. Anschließend verändern Sie Ihre Position. Ihr Kind muss nun erneut prüfen, ob sich der Gegenstand nun immer noch auf der gleichen oder der anderen Seite befindet.

All diese Übungen können dazu beitragen, dass die Rechts-Links-Störung mit der Zeit vermindert wird. Grundvoraussetzung ist jedoch, dass sie konsequent und regelmäßig ausgeführt werden. Je häufiger Sie mit Ihrem Kind üben, desto größer ist der Erfolg.

Tipp: Es gibt zusätzlich viele unterhaltsame Gesellschaftsspiele, die geeignet sind, um links von rechts zu unterscheiden. Auf diese Weise kann Ihr Kind sein Gehirn auf spielerische Weise trainieren.

5. Weiterführende Literatur zum Thema „Lernstörungen“

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