Bei der Projektarbeit haben Kinder die Möglichkeit in einzelne Wissensgebiete tief einzutauchen. Zudem werden kommunikative Aspekte geschult.
Ein umfassendes Projekt erfordert eine sorgfältige Planung sowie die Absprache mit Kollegen, der Kita-Leitung sowie den Eltern der Kinder.
Führen Sie lediglich Projekte durch, an denen Sie Freude haben. Dies erleichtert es Ihnen, auch einmal etwas mehr an zusätzlicher Zeit aufzuwenden.
In vielen Kindergärten und Kindertagesstätten finden von Zeit zu Zeit Projekte statt, um Kindern andere Erfahrungen zu ermöglichen.
Aber ist Projektarbeit im Kindergarten überhaupt wichtig? Welchen Lerneffekt bieten die einzelnen Projektideen und inwieweit ist eine Vor- und Nachbereitung notwendig?
In unserem Ratgeber erhalten Sie grundsätzliche Informationen über die Projektarbeit im Kindergarten sowie über einzelne Kita-Projekte.
Inhaltsverzeichnis
Die Ziele der Projektarbeit bestehen darin, Kinder auf ein gewisses Thema aufmerksam zu machen und mit neuen Reizen in Kontakt zu kommen. So wird es ihnen möglich, verschiedene Dinge außerhalb des gewohnten Rahmens zu erfahren.
Je nach gewählter Projektmethode stehen die Sprachförderung, die Entwicklung koordinativer Fähigkeiten oder soziale Aspekte im Vordergrund.
Vielfach findet die Projektarbeit im Kindergarten im Rahmen des Situationsansatzes Anwendung. Inzwischen gehören Projekte mit Kindern jedoch in vielen Einrichtungen, die unterschiedliche pädagogische Ziele verfolgen, zum Standard.
Bei Projekten stehen neue Erfahrungen im Mittelpunkt.
Viele Kinder landen heutzutage bereits sehr früh im Kindergarten und lernen, mit Gleichaltrigen zurechtzukommen. Der Kontakt zu Eltern oder anderen Personen außerhalb der geschützten Umgebung ist jedoch nur begrenzt vorhanden.
Zahlreiche Kinder weisen bereits in jungen Jahren einen starken Medienkonsum auf. Sie sitzen zu Hause vor dem Fernseher oder spielen mit dem Smartphone der Eltern.
Der Mittelpunkt ihres Lebens wird daher sehr stark durch den Kindergartenalltag bestimmt. Ausflüge in den Wald oder das Spielen auf der Wiese sowie das Malen auf der Straße sind nur einige Erfahrungen, die nur noch wenigen Kindern zuteil werden.
Um Kindern jedoch einen expliziten Einblick in die Welt außerhalb ihres gewohnten Umfelds zu gewähren, ist die Projektarbeit im Kindergarten umso wichtiger. Aufgrund des veränderten Umgangs in der Gesellschaft mit dem Thema Kinderbetreuung, müssen Kinder durch verschiedene Projekte lernen, andere Erfahrungen zu machen.
Besonders Kindern, die in größeren Ballungsräumen aufwachsen, fehlt es häufig an der Möglichkeit, die Natur zu entdecken. Sie wachsen abseits des Waldes in klar begrenzten Gebieten auf, in denen sie nur wenige Freiheiten genießen.
Um das Leben aus verschiedenen Sichtweisen und in Gänze zu entdecken, sind Projekte, die die Selbstständigkeit der Kinder fördern, heute elementarer als je zuvor.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Projektvorbereitung.
Es gibt zahlreiche Gelegenheiten für die Projektarbeit im Kindergarten. Je nachdem, auf welche Projektmethode Sie zurückgreifen möchten, bedeutet dies jedoch auch eine Menge Arbeit.
Es gibt sowohl kleinere Experimente, die lediglich ein paar Stunden umfassen als auch größere Projekte, die kontinuierlich über eine längere Phase hinweg nebenbei laufen oder aber eine ganze Woche beanspruchen.
Zur Durchführung sollten Sie in jedem Fall etwas mehr Zeit einplanen, um das Projekt sinnvoll zu gestalten.
Folgende Fragen können Sie sich bei der Projektplanung stellen:
Besonders bei größeren Projekten sollten Sie den möglichen Ablauf mit anderen Erziehern, der Kita-Leitung sowie den Eltern besprechen.
Kleinere Projekte, die lediglich ein paar Stunden an Vorbereitungszeit benötigen, können Sie selbstverständlich auch in eigener Regie bewältigen. Dennoch ist es sinnvoll, die Kollegen über das geplante Projekt vorab in Kenntnis zu setzen.
Tipp: Lassen Sie die Kinder am Planungsprozess des Projektes teilhaben. So können die Kinder aktiv miterleben, wie aus einer bloßen Idee stetig ein Konzept entsteht, welches anschließend in der Praxis umgesetzt wird.
Vielfach äußern die Kinder bestimmte Wünsche, die sich mehr oder weniger leicht in das geplante Projekt integrieren lassen.
Nehmen Sie Rücksicht auf individuelle Besonderheiten.
Nicht in jeder Kindertageseinrichtung sind alle Projekte durchführbar. Handelt es sich beispielsweise um eine integrative Einrichtung, müssen Sie die besonderen Bedürfnisse behinderter Kinder berücksichtigen. Es gibt jedoch zahlreiche Beispiele, dass sich der Mehraufwand nicht nur für die Integrationskinder bezahlt macht.
Bei einer Kita-Gruppe für unter dreijährige Kinder sollten Sie zunächst mit einem kleineren Projekt starten, um zu überprüfen, inwieweit die Kinder in der Lage sind, das Projekt umzusetzen und daraus etwas für sich selbst mitzunehmen.
Einige Kindergärten sind sehr gut ausgestattet, sodass sich auch größere Projekte problemlos im Außenbereich des Kindergartens realisieren lassen. Andere Einrichtungen geraten hingegen bereits bei kleineren Projekten an ihre Grenzen, sodass die Projektdurchführung außer Hauses eher in Betracht kommt.
Tipp: Als Erzieher oder Erzieherin sollten Sie möglichst ein Thema auswählen, das sowohl Ihnen als auch den Kindern Ihrer Gruppe am Herzen liegt. Ideal ist es, wenn sich ein aktueller Bezug herstellen lässt.
Je mehr Sie das Thema selbst begeistert, desto engagierter können Sie ans Werk gehen und scheuen sich auch nicht, die eine oder andere Stunde an Mehrarbeit zu investieren.
Haben die Kinder bislang keinen Bezug zu diesem Themenfeld, so liegt es an Ihnen, möglichst früh das Interesse der Gruppe zu wecken.
Da Kinder besonders in den ersten Lebensjahren sehr leicht für neue Dinge zu begeistern sind, dürfte Ihnen dies nicht allzu schwer fallen.
Letztlich lässt sich aus nahezu allen alltäglichen Situationen ein Projekt gestalten. Um ein passendes Thema zu finden, machen Sie sich zunächst darüber Gedanken, welchen Aspekt Sie besonders wichtig finden.
Da in vielen deutschen Kindergärten nach wie vor Bewegungsmangel herrscht, eignen sich Projekte mit sportlichem Hintergrund.
Nähere Infos zum Thema Bewegung in der Kita und der Schule finden Sie auf der Website In Form.
Soll es bei der Projektwoche primär um Bewegung gehen? Liegen Ihnen Naturerfahrungen eher am Herzen oder sollen die Kinder wirtschaftliche Aspekte kennenlernen?
Je nachdem, für welches Thema Sie sich bei Ihrem Projekt entscheiden, lassen sich verschiedene Bereiche miteinander verknüpfen.
Hier finden Sie eine kurze Liste möglicher Themen für die Projektarbeit im Kindergarten:
Es gibt sehr viele unterschiedliche Projektmöglichkeiten.
Vergessen Sie die Nachbereitung des Projekts nicht.
Die Reflexion der Projektarbeit sollte selbstverständlich nicht ausbleiben. Machen Sie sich am besten im Vorhinein Gedanken darüber, inwieweit Sie hoffen, dass Ihr Ziel erreicht wird. Im Nachgang an ein Projekt erfolgt die Analyse der gesamten Projektphase.
Seien Sie zu diesem Zeitpunkt unbedingt ehrlich und überprüfen Sie, inwieweit sich ein zukünftiges Projekt besser gestalten ließe.
Folgende Fragen helfen dabei, dass die Projektarbeit im Kindergarten stetig Fortschritte macht:
Auch wenn ein geplantes Projekt einmal nicht ganz so gelaufen ist, wie Sie sich dies gewünscht hätten, so ändert dies nichts an der grundsätzlichen Wichtigkeit der Projektarbeit im Kindergarten. Nehmen Sie die Herausforderung an, um die in diesem Fall geschehen Fehler beim nächsten Projekt zu vermeiden.
Ein Projekt im Bereich der Bildung unterscheidet sich deutlich von einem Bewegungsprojekt. Dennoch gibt es viele gemeinsame Ziele, die sich mit unterschiedlichen Projekten verwirklichen lassen.
Die Weiterentwicklung der individuellen Fähigkeiten der Kinder sollte im Mittelpunkt der Projektarbeit im Kindergarten stehen.
Arbeiten Sie zielgerichtet.
Folgende Ziele sollten Sie daher bei der Planung eines Projekts stets im Blick behalten:
Tipp: Die Ziele der Projektarbeit im Kindergarten lassen sich auf sehr viele unterschiedliche Arten erreichen.
Letztlich gilt, dass jeder Tag des Projekts für sich genommen wichtig ist und nicht das Ergebnis das gesamte Projekt bestimmt.
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