Pfeiffersches Drüsenfieber bei Kindern: Daran erkennen Sie den Epstein-Barr-Virus

   
von Steffi B. - letzte Aktualisierung:
Mama küsst kind auf stirn
Wie wird Pfeiffersches Drüsenfieber übertragen?

Pfeiffersches Drüsenfieber ist sehr ansteckend. Babys, Kleinkinder sowie Jugendliche und Erwachsene bekommen es beim Küssen. Pfeiffersches Drüsenfieber unterliegt keiner Meldepflicht.

Ist die Krankheit gefährlich?

Kinder, die Pfeiffersches Drüsenfieber haben, erleben dies meist ohne Komplikationen. Nur Menschen mit einem defekten Immunsystem könnte der Eppstein-Barr-Virus stärker treffen.

Wie lange dauert die Erkrankung an?

Die Dauer der Krankheit ist höchst unterschiedlich. Manche erkennen die Virus-Erkrankung gar nicht. Andere kämpfen wochenlang mit den Symptomen und den Spätfolgen.

Pfeiffersches Drüsenfieber ist eine Kinderkrankheit, die Sie vielleicht nur vom Hörensagen kennen, obgleich Ihr Kind sich vielleicht bereits mit dem Epstein-Barr-Virus infiziert hat. Kinder und Erwachsene weisen beim Pfeifferschen Drüsenfieber nur selten genaue Symptome auf. Leichtes Fieber und geschwollen Lymphknoten können Anzeichen sein. Woher die Krankheit kommt, wie lange sie dauert und wie Sie sich richtig verhalten, wenn Ihr Kind die Kita, den Kindergarten oder die Schule besucht, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag. Eins vorweg: Eine Meldepflicht gibt es nicht.

1. Pfeiffersches Drüsenfieber hat viele Bezeichnungen

Die Kusskrankheit

Verantwortlich für die „Kusskrankheit“ ist der Epstein-Barr-Virus, welcher den Herpesviren zugehörig ist und weltweit zu finden ist. Nach Expertenschätzungen haben circa 95 Prozent der Europäer bis zum 30. Lebensjahr bereits Antikörper gebildet, da sie sich mit dem Virus angesteckt hatten. Eine genaue Zahl kann es nicht geben, denn eine Meldepflicht besteht nicht.

Die infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber) wird auch Kusskrankheit oder Studentenfieber genannt. Ihren Namen verdankt sie ihrem Entdecker Emil Pfeiffer (1845 bis 1921). Es ist eine weit verbreitete aber in den meisten Fällen harmlose Krankheit. Die Infektion erfolgt vorwiegend über Speichel. Betroffen sind in der Regel Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren.

Die Hochsaison des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist jeweils im Frühling und im Herbst. Meist verschwinden die kaum merklichen Symptome innerhalb einiger Wochen, mitunter bringt der Krankheitsverlauf allerdings Komplikationen mit sich und es vergehen Monate bis zu Genesung.

Pfeiffersches Drüsenfieber macht Kinder nach der Erkrankung immun gegen den Erreger. Jedoch trägt jeder den Virus weiterhin im Körper. Von Zeit zu Zeit wird der Virus wieder aktiv. Dann ist Ihr Kind ansteckend, obwohl es selbst keinerlei Beschwerden hat. Die Ansteckungsgefahr einer an infektiöser Mononukleose erkrankten Person nimmt rasch wieder ab.

2. Pfeiffersches Drüsenfieber wird beim Küssen übertragen

Der Epstein-Barr-Virus

Der 1964 vom englischen Virologen Michael Anthony Epstein und der aus Irland stammenden Yvonne Margaret Barr entdeckte Erreger greift am Anfang der Infektion die Schleimhautzellen an. Durch das Milieu im Nasen-Rachen-Raum steht einer starken Vermehrung nichts im Weg. Im Anschluss werden Zellen des lymphatischen Systems angegriffen.

Übertragen wird der Virus im Allgemeinen, wenn direkter Kontakt besteht. Dabei steckt der Infizierte die gesunde Person durch Tröpfchen-, Schmier- oder Kontaktinfektion an. Pfeiffersches Drüsenfieber wird meist durch die Küsse der Eltern an Kinder übertragen. Jugendliche und Erwachsene infizieren sich durch ihre Partner.

Es gibt auch einige Risikogruppen, für die das Pfeiffersche Drüsenfieber eine Gefahr darstellen kann. Dazu gehören Menschen mit einem Immundefekt, wobei damit nicht der mit einer Erkältung einhergehende gemeint ist. Vielmehr handelt es sich dabei um angeborene oder durch z.B. HIV erworbene Defekte. Da nach einer Transplantation Medikamente verabreicht werden, die die Abwehr unterdrücken, sind auch solche Patienten der Risikogruppe zuzuordnen.

3. Kinder, die Pfeiffersches Drüsenfieber haben, haben auch Fieber, Rachenentzündungen und geschwollene Lymphknoten

Mutter und Tochter auf Wiese

Ein Kuss kann den Epstein-Barr-Virus übertragen.

Der Verlauf einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus ist unterschiedlich und variiert je nach Alter des Patienten. Die Inkubationszeit (die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der eigentlichen Krankheit) beträgt bei Kindern im Schnitt zehn Tage, bei Erwachsenen zum Teil bis zu 50 Tage.

Über 50 Prozent der Infizierten leiden unter

  • Fieber
  • Rachenentzündungen
  • sowie Schwellungen an den Lymphknoten

Dauer: Wie lange Kinder Pfeiffersches Drüsenfieber haben? Nach circa drei Wochen sollte alles überstanden sein, bei manchen Erkrankten kann es allerdings Monate oder gar 1 Jahr dauern, bis sie wieder zu 100 Prozent belastbar sind.


3.1. Pfeiffersches Drüsenfieber hat ähnliche Symptome wie ein grippaler Infekt

junge schnaubt

Pfeiffersches Drüsenfieber hat ähnliche Symptome wie eine Grippe.

Zu Beginn könnte Ihr Kind über Symptome eines grippalen Infekts klagen. Tage später kommt das Fieber hinzu. Zum typischen Krankheitsbild gehört auch, dass das Fieber kommt und geht. Es folgt starke Müdigkeit. 

Am Hals können die Lymphknoten gut und gerne die Größe eines Hühnereis erreichen. Oft klagen Erkrankte über Schluckbeschwerden. Sie sind heiser und haben Mundgeruch, was auf eine Mandelentzündung mit grauem Belag zurückzuführen ist.

Seltener werden auch innere Organe in Mitleidenschaft gezogen. Deren Schwellung können Übelkeit und Schmerzen im Bauchbereich hervorrufen. Schwillt die Leber an, kann zu Gelbsucht führen. Durch eine Milzschwellung kann das Organ bei abrupter Bewegung reißen. Seltener ist das zentrale Nervensystem betroffen. Lähmungen und Gehirnhautentzündungen zählen zu den schlimmsten Spätfolgen des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Dann ist ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig. Ausschläge wie bei Röteln, Masern und Scharlach können ebenso auftreten.

Wissenschaftler fanden heraus, dass das Pfeiffersche Drüsenfieber schweren Erkrankungen, wie etwa dem Hodgkin-Lymphom oder Multipler Sklerose den Weg bahnen könnte, was einen Aufenthalt im Krankenhaus nach sich zieht. Über die Studie, die auch Spätfolgen benennt und einen Zusammenhang mit einer Krebserkrankung nachzeichnet, informiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

3.2. Bekommen Kinder früh Pfeiffersches Drüsenfieber, sind sie immun und Überträger des Virus zugleich

Bei den Kleinsten ist der Verlauf einer Mononukleose meist völlig symptomfrei. Auch sie entwickeln dadurch einen Schutz, der sie lebenslang immun gegen den Epstein-Barr-Virus macht, dennoch bleiben sie Überträger.

Jüngere Kinder (bis zehn Jahre) haben oft nur leichtes Fieber bzw. erhöhte Temperatur, fühlen sich etwas schlapp. Ihre Lymphknoten schwellen nur geringfügig an. Oft wird die Erkrankung gar nicht erst festgestellt.

Tipp: Gönnen Sie Ihrem Kind mit Pfeifferschem Drüsenfieber eine Auszeit von Schule und Kindergarten. Nicht nur, weil Ihr Kind andere anstecken kann, sondern auch weil ein krankes Kind im Kindergarten weitaus weniger Spaß hat.

4. Ihr Kinderarzt stellt Pfeiffersches Drüsenfieber beim Ertasten einer Schwellung fest

blutwerte pfeiffersches Drüsenfieber

Ein Blick auf die Blutwerte kann die Diagnose „Pfeiffersches Drüsenfieber“ festigen.

Besteht der Verdacht, dass Ihr Kind am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist, tastet der Kinderarzt einige Lymphknoten ab – auf der Suche nach einer Schwellung. Die Mandeln untersucht er ebenfalls. Sind sie extrem rot und geschwollen, verhärtet sich der Verdacht. Eine sichere Diagnose bringt eine Blutabnahme und der Blick auf die Blutwerte.

Ein Präparat, das speziell auf infektiöse Mononukleose zugeschnitten ist, fehlt bis heute. Aus diesem Grund wird symptomatisch behandelt. Schmerz- sowie fiebersenkende Mittel sind in den meisten Fällen das Mittel der Wahl. Antibiotika verordnet Ihr Arzt nur, wenn es sich sicher um eine Überinfektion bakterieller Herkunft handelt.

Achtung: Vorsicht ist bei Acetylsalicylsäure geboten. Falls die Mandeln entfernt werden müssen, könnte es Probleme mit der Blutgerinnung geben.

4.1. Einen passenden Impfstoff gibt es nicht

Bisher gibt es keinen Impfstoff am Markt, der eine Ansteckung verhindern kann. Sie können das Risiko also nur durch konsequente Hygiene und eine ausgewogene, gesunde Ernährung minimieren.

    • Vermeiden sie Küssen
    • Benutzen Sie nicht dasselbe Glas oder Besteck
    • etc.

4.2. Aus den Reihen der Homöopathie gibt es diese Tipps zur symptomatischen Linderung der Symptome

Je nachdem, welche Symptome Ihr Kind hat, können auch diese Globuli helfen:

Symptom Globuli
Halsschmerzen, Heiserkeit Aconitum napellus, Kalium chloratum
geschwollene Mandeln und Lymphknoten Apis mellifica
geschwollene Mandeln (Mandelentzündung), brennender Schmerz Belladonna, Mercurius cyanatus, Mercurius solubilis Hahnemanni, Phytolacca americana, Silicea
vergrößerte Milz Ceanothus americanus, Chininum arsenicosum
starke Schluckbeschwerden Lachesis

 

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