Segelohren werden in der Regel von den Eltern vererbt. Das Problem liegt entweder an der Anthelix-Falte oder an der Ohrmulde.
Ja, es gibt verschiedene Methoden, Segelohren anlegen zu lassen. Suchen Sie sich für die Behandlung unbedingt einen guten Chirurgen mit viel Erfahrung auf diesem Gebiet.
Obwohl die Risiken eines Eingriffs eher gering sind, können Blutergüsse oder Infektionen auftreten.
Abstehende Ohren werden umgangssprachlich zumeist Segelohren genannt. Die Hänseleien beginnen dabei oftmals in der Schule oder bereits im Kindergarten. Um den Spott zu umgehen, entscheiden sich viele Eltern dazu, die Ohren Ihres Kindes anlegen zu lassen.
In unserem Ratgeber klären wir Sie darüber auf, wie das Ohren anlegen bei Kindern funktioniert. Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Methoden auf und erklären Ihnen, wie die OP abläuft und mit welchen Risiken sie verbunden ist.
Inhaltsverzeichnis
Laut einer Statistik der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie leidet etwa jeder zwanzigste Europäer unter sogenannten Segelohren. Dabei handelt es sich zumeist um eine angeborene Ohrknorpelverformung, die zu abstehenden bzw. asymmetrischen Ohren führt. Sie beeinträchtigen zwar nicht die Gesundheit, werden jedoch von den meisten Menschen als Makel wahrgenommen.
Dass die Ohren abstehen, liegt in den meisten Fällen an den elterlichen Genen. Es gibt jedoch auch noch weitere Faktoren, die mit dem Auftreten von Segelohren in Verbindung gebracht werden. So gehen einige Mediziner davon aus, dass Rauchen oder die Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft die Fehlstellung begünstigen können.
Nach medizinischen Maßstäben handelt es sich erst um Segelohren, wenn der Abstand zwischen Ohrmuschel und Kopf mindestens 2 cm beträgt. Aber auch der Winkel, in dem die Ohrmuschel zum Kopf steht, ist ausschlaggebend. Dieser muss mindestens 30° ergeben.
Problematisch ist jedoch zumeist nicht die objektive Einschätzung, sondern das subjektive Empfinden. Denn viele Eltern machen sich Sorgen darüber, dass ihr Kind im Kindergarten und in der Schule gehänselt wird.
Bei der Frage, ob und ab wann es überhaupt Sinn macht, die Ohren bei Kindern anlegen zu lassen, scheiden sich die Geister. Während einige Eltern lieber abwarten, ob sich das Problem nach einigen Jahren von selbst bessert, möchten wiederum andere Mütter und Väter frühzeitig agieren und erst gar keinen Spott aufkommen lassen.
Wir können Ihnen sagen, der beste Zeitpunkt, um die Segelohren anlegen zu lassen, liegt bei einem Alter von etwa 5 bis 6 Jahren. Zu dieser Zeit ist der Ohrknorpel größtenteils ausgewachsen, jedoch durch seine weiche Beschaffenheit noch sehr gut formbar.
Tipp: Machen Sie Ihrem Kind unbedingt klar, dass es trotz dieses kleinen Makels schön und liebenswert ist. Eine OP sollte erst nach gründlichem Abwägen der Vor- und Nachteile in Anspruch genommen werden.
Früher waren einige alternative Methoden verbreitet, um Segelohren zu beheben. Dazu legten Eltern ihrem Kind beispielsweise eine enge Mütze oder ein enges Stirnband an, um den Abstand zwischen den Ohren und dem Kopf zu verringern. All diese Ansätze sind jedoch weniger erfolgversprechend, sodass ein chirurgischer Eingriff unumgänglich ist.
Wenn Sie zusammen mit Ihrer Familie entschieden haben, dass die abstehenden Ohren Ihres Kindes angelegt werden sollen, sollten Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Arzt machen. Infrage kommen Hals-Nasen-Ohren-Chirurgen, Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen sowie spezielle Kinderchirurgen. Obwohl der Eingriff mittlerweile zu den Routineoperationen zählt, gibt es immer wieder neue Techniken.
Grundsätzlich lassen sich die Methoden zum Ohren anlegen bei Kindern in folgende drei Gruppen einteilen:
Welche dieser Techniken für Ihr Kind am besten geeignet ist, entscheidet der Arzt in einer gründlichen Voruntersuchung. Bei Kindern wird die OP grundsätzlich in Vollnarkose durchgeführt. Sie findet allerdings ambulant statt, sodass sie bereits wenige Stunden später nach Hause dürfen.
Einige Ärzte machen mittlerweile auch das Ohren anlegen ohne OP möglich. Dabei wird der Knorpel lediglich mit ein paar Nadelstichen perforiert. Mithilfe der Fadenmethode wird daraufhin die Ohrmuschel dem Schläfenbein angenähert. Der gesamte Eingriff dauert in der Regel etwa 60 Minuten. In den ersten Tagen können leichte Schmerzen oder Taubheitsgefühle auftreten. Bis zur Entfernung der Nähte müssen die Kinder zudem einen Kopfverband tragen.
Da es sich jedoch um kein gesundheitliches, sondern um ein ästethiches Problem handelt, sollten Sie die Kostenfrage in jedem Fall vorher mit der Krankenkasse besprechen. Bei Kindern bis 14 Jahren werden die Kosten für die Behandlung zumeist von der Krankenkasse getragen. Allerdings muss dazu eine sogenannte psychische Beeinträchtigung vorliegen. Wer die Operation selbst zahlen muss, kann mit Kosten um die 2000 € rechnen.
Beim Ohren anlegen bei Kindern handelt es sich um einen Eingriff, der im Vergleich zu vielen anderen Operationen mit sehr wenigen Risiken verbunden ist. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, bei denen Patienten von auftretenden Komplikationen berichten.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Blutergüsse, Schmerzen oder Infektionen der Wunde. Zudem ist es möglich, dass eine Narbenwucherung auftritt. Diese Komplikation kommt jedoch zum Glück sehr selten vor.
In einigen Fällen ist es sogar notwendig, die Ohrkorrektur erneut durchzuführen. Das liegt vor allem daran, dass der Knorpel sehr elastisch ist und sich die Ohrmuschel dadurch nach einiger Zeit wieder deformiert.
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