Bei Polypen handelt es sich eigentlich um Rachenmandeln, die aus Lymphgewebe bestehen. Durch die Abwehr von Krankheitserregern können diese mit der Zeit immer weiter anschwellen.
Durch vergrößerte Nasenpolypen kann die Nasenatmung bei Kindern stark behindert werden. Hinzu kommen Symptome wie chronischer Schnupfen, Schnarchen und Schlafstörungen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Nasenpolypen bei Kindern zu behandeln, so auch Hausmittel. Sie sollten die Polypen operativ entfernen lassen, wenn sie die Nasenatmung behindern und es zu häufigen Infektionen kommt.
Kinder sind häufig krank und leiden unter Schnupfen und Husten. Das liegt vor allem daran, dass das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Atmet ihr Kind jedoch ständig durch den Mund, weil es verschnupft ist, können vergrößerte Polypen oder Nasenpolypen das Problem sein.
In unserem Ratgeber möchten wir Ihnen gerne erklären, was es mit den Nasenpolypen bei Kindern auf sich hat. Wir erörtern, welche Aufgabe Polypen haben und wann sie zum Problem werden. Daraufhin geben wir Ihnen Auskunft darüber, welche Symptome auftreten können und welche Behandlungsmethoden infrage kommen.
Inhaltsverzeichnis
Polypen haben die Aufgabe, Krankheitserreger zu bekämpfen.
Wenn wir umgangssprachlich von Polypen bei Kindern sprechen, sind eigentlich die Rachenmandeln, die sogenannten Adenoide, gemeint. Diese bestehen aus Lymphgewebe und sind hauptsächlich dafür zuständig, Krankheitskeime abzuwehren. Sie befinden sich nicht direkt in der Nase, sondern im oberen Rachenbereich.
Da das Immunsystem von Kindern noch nicht komplett ausgebildet ist, muss der Körper ständig gegen Krankheitserreger ankämpfen. Dadurch sind die Lymphorgane gefordert, wodurch sie mit der Zeit immer größer werden.
Diese Polypen sind bei jedem Kind vorhanden. Je nach Immunabwehr können sie jedoch größer oder kleiner ausfallen. Dabei spielt es natürlich auch eine Rolle, wie groß der Rachenraum des Kindes ist. Problematisch wird es erst, wenn die Gaumenmandeln so groß werden, dass sie die Nasenatmung stark beeinträchtigen.
Im Gegensatz zu den Polypen handelt es sich bei Nasenpolypen um eine Erkrankung, die häufig erst ab einem Alter von etwa 30 Jahren auftritt. Sind Säuglinge oder Kinder davon betroffen, leiden sie zumeist zusätzlich unter einer Stoffwechselkrankheit, wie beispielsweise Mukoviszidose.
Kinder mit vergrößerten Rachenmandeln leiden häufig unter chronischem Schnupfen.
Während die vergrößerten Rachenmandeln ein Zeichen für die Abwehr von Krankheitskeimen ist, sind die Ursachen für Nasenpolypen häufig Allergien oder eine dauerhafte Reizung der Schleimhaut. Bei Kindern, die an Mukoviszidose leiden, setzt sich zusätzlich in den Nasennebenhöhlen ein Sekret ab, welches zu einer Entzündung führen kann.
Die meisten Eltern sind sich unsicher, ob ihr Kind unter Polypen leidet, denn die Beschwerden sind nicht immer eindeutig von anderen Erkrankungen zu unterscheiden.
Folgende Symptome treten bei vergrößerten Rachenmandeln besonders häufig auf:
Eine Mittelohrentzündung tritt häufig infolge von Polypen auf. Laut einer Statistik des Bundesamts für gesundheitliche Aufklärung erkranken über 80% der Kinder im ersten Lebensjahr an einer akuten Mittelohrentzündung.
Aus diesen Anzeichen können sich im weiteren Verlauf Mittelohrentzündungen und Schwerhörigkeit entwickeln. Eine verzögerte Sprachentwicklung kann auch eine der Folgen sein. Dies kommt dadurch zustande, dass sich Wasser und Sekret im Mittelohr ansammeln, die daraufhin zu einer Schalleitungsstörungen führen.
Die endgültige Diagnose, ob es sich tatsächlich um vergrößerte Polypen handelt, kann natürlich nur ein HNO-Arzt stellen. Dieser wird sich dazu den gesamten Hals-Nasen-Ohren-Bereich des Kindes anschauen. Über eine Spiegeluntersuchung des Nasenraums sind die Polypen sehr gut zu erkennen.
Stellt der Arzt Polypen bei einem Kind fest, bedeutet dies keineswegs, dass sich das Kind augenblicklich einer OP unterziehen muss. Welche Behandlung infrage kommt, entscheidet sich vielmehr danach, wie groß die Polypen sind und inwieweit sie das Kind einschränken.
Im Folgenden möchten wir Ihnen die zwei gängigsten Methoden vorstellen, um Polypen loszuwerden.
Nasenspray kann hilfreich sein, um die Schleimhäute zu beruhigen.
In der Regel wird Ihnen der behandelnde Arzt zunächst eine medikamentöse Behandlung nahelegen. In diesem Fall kommen Nasensprays zum Einsatz, die dafür sorgen, dass die Schleimhaut in der Nase und im Rachenbereich abschwillt.
Sind Allergien für die Vergrößerung der Rachenmandeln verantwortlich, verschreibt der Arzt Antihistaminika, die in den meisten Fällen sehr gut anschlagen.
In vielen Fällen müssen Sie jedoch einfach abwarten, ob sich die Schwellung ohne Operation von allein zurückbildet. Die Beschwerden gehen oftmals zurück, wenn die Kinder älter werden und sich der Rachenraum vergrößert.
Eine Operation ist notwendig, wenn die Nasenatmung zu stark behindert wird.
Wenn die Polypen das Kind zu stark einschränken, sollten Sie diese jedoch unbedingt entfernen lassen. Die OP findet in den meisten Fällen ambulant statt. Dazu wird das Kind in Vollnarkose versetzt.
Der Eingriff dauert nur etwa 15 Minuten. Ziel ist es, sowohl die Nasenpolypen als auch das zähe Sekret bei Kindern zu entfernen. Dazu wird ein spezielles Ringmesser benutzt. Da die Rachenmandeln nur ausgeschält werden, ist es nicht notwendig, die Wunde mit Nähten zu verschließen.
Die Polypenentfernung zählt zu den gängigsten Routineoperationen und ist im Allgemeinen sehr risikoarm. In wenigen Fällen kann es zu kleineren Nachblutungen kommen.
Hinweis: Durch die Entfernung der Polypen wird das Immunsystem nicht negativ beeinflusst.
Homöopathische Mittel, wie Globuli, können die Symptome verringern.
Nein, Nasenpolypen an sich sind zumeist harmlos. Lästig ist jedoch, dass der Patient ständig verschnupft ist, schnarcht und nur sehr schlecht durch die Nase atmen kann. Die Wucherungen werden erst gefährlich, wenn sie zu ständigen Entzündungen führen, die Folgeerkrankungen auslösen können.
Vergrößerte Rachenmandeln können auch sehr gut mit Hilfe der Homöopathie behandelt werden. Die Therapie muss jedoch individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Bei Nasenpolypen helfen außerdem Hausmittel, wie Nasenduschen und Inhalationen.
Wenn die Rachenmandeln vom Arzt vollständig entfernt werden, wachsen diese in der Regel nicht wieder nach. Anders sieht es hingegen mit Nasenpolypen bei Kindern aus. Diese können sich auch nach einer OP wieder neu bilden.
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