Die Nackenfaltenmessung ist eine von vielen Untersuchungen, die während der Schwangerschaft durchgeführt werden können, aber nicht müssen. Vor allem dann, wenn Sie zur Gruppe der Risikoschwangeren gehören, könnte Ihnen Ihr Arzt die Nackenfaltenmessung empfehlen. Der Zeitraum, um sich für oder gegen eine Nackenfaltenmessung in der Schwangerschaft zu entscheiden, ist gering. Nur zwischen der 10. und der 14. Schwangerschaftswoche ist diese Untersuchung möglich.
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Die Nackenfalte ist ein Ödem, das sich im Nacken Ihres Babys befindet. Knapp über der Wirbelsäule liegt sie zwischen dem Weichgewebe des Nackens und der Haut. Auf dem Ultraschall lässt sich diese Nackenfalte nur zwischen der 10. und der 14. Schwangerschaftswoche erkennen – nämlich als schwarzer Zwischenraum. Bis zur 14. Schwangerschaftswoche bildet sich dieses Ödem aus, danach beginnen das Lymphsystem sowie die Nieren Ihres Babys mit ihrer Arbeit und die Flüssigkeit im Ödem geht zurück.
Die Nackenfaltenmessung gleicht im Ablauf einem Ultraschall.
Die Nackenfaltenmessung ist für Sie und Ihr Baby sowohl schmerzfrei als auch frei von jeglichen Gefahren. Die Nackenfaltenmessung erfolgt via Ultraschall. Je nach Größe und Lage des Embryos erfolgt der Ultraschall vaginal oder über die Bauchdecke.
Ihr Arzt misst bei der Nackentransparenz-Messung, die auch als NT-Screening oder NT-Messung bezeichnet wird, die Nackenfalte an ihrer dicksten Stelle.
Übrigens: Um das Geschlecht zu erkennen, dient die Nackenfaltenmessung nicht, dafür findet sie zu früh statt. Wendet sich Ihr Baby ab der 20. Schwangerschaftswoche dem Ultraschall zu, ist das Geschlecht zu erkennen.
Eine Verdickung der Nackenfalte kann ein Indiz für eine Erkrankung sein, muss sie aber nicht. Je nachdem, wie ausgeprägt die Nackenfaltendicke ist, rät Ihnen Ihr Arzt ggf. zu weiteren Untersuchungen, um etwaige Erkrankungen bereits im Vorfeld abschätzen zu können. Ist ein Befund auffällig, können weitere Untersuchungen durchaus sinnvoll sein. Ab der 20. Schwangerschaftswoche ist beispielsweise ein Organ-Screening möglich.
Messwert der Nackenfalte | Befund |
---|---|
zwischen 1 und 2,5 Millimetern | normaler Befund |
ab 3 Millimetern | verdickte Nackenfalte |
ab 6 Millimetern | stark verdickte Nackenfalte |
Eine abweichende Dicke der Nackenfalte kann bedeuten, dass Ihr Baby einen Herzfehler hat, eine Zwerchfellhernie, eine gestörte Lympdrainage, eine fetale Anämie oder eine Hypoproteinämie. Auch kann eine recht dicke Nackenfalte auf eine Infektion oder Chromosomenschäden wie etwa Trisomie 13, 18 oder 21 hinweisen.
Achtung: Eine Abweichung von den Normwerten KANN auf eine Erkrankung hinweisen, muss sie aber nicht. Wichtig ist es, einen auffälligen Befund mit anderen Werten zu korrelieren, um das Risiko einer Erkrankung besser einschätzen zu können.
Ist der Befund der Nackenfaltenmessung auffällig, könnte Ihnen Ihr Frauenarzt zu einem weiteren diagnostischen Tests raten. Infrage kommen dann die Fruchtwasseruntersuchung, die Chorionzottenbiopsie oder die Punktion der Nabelschnur.
Die Nackenfaltenmessung ist eine von vielen Untersuchungen in der Schwangerschaft. Da die Durchführung im ersten Schwangerschaftstrimester erfolgen muss, wird das Ergebnis mit weiteren Ultraschallergebnissen korreliert. An dieser Stelle wird beispielsweise auch die Nase vermessen. Ein Bluttest sowie die Abwägung der Risikofaktoren der Mutter gehören ebenfalls zu den ersten Untersuchungen in der Schwangerschaft.
Studien zur Zuverlässigkeit der Nackentransparenzmessung mit 100.000 Schwangeren ergaben, dass durch die Untersuchung 75 Prozent der Babys mit Down-Syndrom bereits pränatal ausgemacht werden konnten. Korreliert mit einem Bluttest, konnte der Chromosomenschaden in 90 Prozent vorhergesagt werden.
Die Nackenfaltenmessung kann nur zwischen der 10. und der 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.
Grundsätzlich müssen Sie sich recht früh, meist direkt nachdem sie von der Schwangerschaft erfahren haben, entscheiden: Nackenfaltenmessung in der Schwangerschaft – ja oder nein?
Dafür müssen Sie sich über diese grundlegenden Punkte klar werden:
Wichtig: Ein Kind mit verdickter Nackenfalte kann kerngesund zur Welt kommen. Ein Kind ohne verdickte Nackenfalte kann trotzdem eine genetische Störung haben.
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