Mundfäule im Kindergarten: Das müssen Sie beachten!

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
Mundfäule Kindergarten Ratgeber
Was ist Mundfäule?

Bei der Mundfäule handelt es sich um eine Virusinfektion, die das Zahnfleisch und die Mundschleimhaut angreift.

Die Inkubationszeit ist sehr unterschiedlich und beträgt meist wenige Tage, kann jedoch auch zwei bis vier Wochen betragen. Sie sollten die Hygienemaßnahmen erhöhen, um eine Ansteckung zu vermindern.

Muss mein Kind gegen Mindfäule Medikamente schlucken?

Bei einer Behandlung von Mundfäule bei Kindern kommen nicht zwingend Medikamente zum Einsatz.

Tritt Mundfäule bei Kindern auf, ist eine längere Krankheitsphase vorprogrammiert. Neben Fieber und Bläschen im Mund kommt es oft zu Abgeschlagenheit und Schwierigkeiten beim Essen.

Aber was ist eigentlich die Ursache von Mundfäule? Dürfen Kinder mit Mundfäule in den Kindergarten?

In unserem Ratgeber informieren wir Sie über die Ansteckungsgefahr und erklären, wie die Erkrankung verläuft. Zusätzlich erhalten Sie wichtige Informationen, wie die Behandlung erfolgt und ob Medikamente notwendig sind.

1. Mundfäule bei Kindern – das steckt hinter dem Begriff

Bläschen im Mund

Bläschen und offene Stellen treten meist nach ein paar Tagen auf.

Die meisten Eltern hören den Begriff der Mundfäule erstmals im Kindergarten. Auslöser der Virusinfektion ist das Herpes-Virus (Herpes simplex Typ 1). Die sehr unangenehme Erkrankung greift vorwiegend die Mundschleimhaut sowie das Zahnfleisch an, sodass es zu schmerzhaften Entzündungen im gesamten Mundraum kommt.

Tritt Mundherpes bei Kindern auf, geht dies in der Regel mit hohem Fieber einher, welches bis zu fünf Tage anhalten kann.

Das Virus ist hoch ansteckend, sodass Kinder mit Mundfäule den Kindergarten auf keinen Fall besuchen dürfen. Die Übertragung der Erkrankung erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion. Besonders bei engem Körperkontakt, Küsschen oder dem Ablecken des Schnullers kommt es relativ leicht zur Ansteckung.

Im Gegensatz zu Erwachsenen ist das Immunsystem von Babys und Kleinkindern noch nicht so gut ausgebildet, sodass es das Virus leichter hat. In der Regel sind daher überwiegend kleine Kinder sowie ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem betroffen.

Tipp: Mundfäule tritt nur bei der erstmaligen Infektion mit dem Herpes-Virus auf. Erwachsene, die mit dem Erreger in Kontakt kommen, bekommen in der Regel nur einen Lippenherpes (auch Fieberblase genannt) und keinen Mundherpes.

2. Die Symptome bei Mundfäule

Der Begriff Mundfäule:

Die Virusinfektion der Mundschleimhaut ist auch unter den Begriffen stomatitis aphtosa sowie stomatitis herpetica bekannt.

Häufig ist das erste Symptom, welches im Rahmen einer Mundfäule auftritt, Fieber. Die typischen Anzeichen von Mundherpes äußern sich vielfach erst nach zwei oder drei Tagen.
Es kommt zu Entzündungen der Mundschleimhaut, der Zunge, des gesamten Zahnfleischs sowie des Rachenbereiches.

Aufgrund der akuten Entzündungen macht sich die Mundfäule im Kindergarten auch durch starken Mundgeruch bemerkbar.

Es entstehen Bläschen und es kommt zu Schwellungen im gesamten Mund- sowie Rachenbereich.

nicht essen wollen

Einige Kinder verweigern das Essen komplett.

Aufgrund der zahlreichen Entzündungen kommt es zu Schmerzen beim Essen, sodass sich die Ernährung bei Kleinkindern und Babys problematisch gestaltet.
Teilweise verweigern Kinder komplett das Essen und Trinken, sodass es zu einer Unterversorgung und einer Dehydrierung kommen kann.

Sollte ein Kind die Nahrungsaufnahme komplett verweigern, kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt.

Schwerwiegende Folgen der Infektion treten nur selten auf. Sofern die Mundfäule jedoch kurze Zeit nach der Geburt auftritt, kann dies zu schweren Folgeerkrankungen führen, sodass eine unverzügliche Behandlung erfolgen sollte.

Eine kurze und kompakte Auslistung finden Sie auch in diesem Video:

Schätzungen zufolge erkranken etwa 95 % der Bevölkerung nicht an der Virusinfektion, obwohl sie das Virus in sich tragen. Meist führt eine Schwächung des Immunsystem zum Ausbruch einer Herpesinfektion.

3. Hygienemaßnahmen erhöhen, um eine Ansteckung zu verhindern

Um einer Ansteckung vorzubeugen, helfen viel Abstand und eine gesteigerte Hygiene. Folgende Schutzmaßnahmen sind daher zu empfehlen:

Zahnbürsten im Glas

Stellen Sie nicht alle Zahnbürsten in ein Glas.

  • Vermeidung engen Körperkontakts
  • keine Küsse
  • einen herunter gefallenen Schnuller nicht ablecken
  • Zahnbürsten nicht direkt aneinander stellen
  • möglichst darauf achten, die Hände nicht in den Mund zu nehmen
  • kein gemeinsames Trinken aus demselben Glas oder einer Flasche
  • regelmäßiges Händewaschen
  • nicht das gleiche Besteck benutzen

Da kleine Kinder besonders anfällig für eine Ansteckung mit dem Herpes-Virus sind, sollten Kinder mit Mundfäule den Kindergarten nicht besuchen. Dies gilt so lange, bis die Infektion abgeheilt ist. Sobald keine Entzündungen oder Bläschen im Mundraum mehr zu erkennen sind, sinkt die Ansteckungsgefahr rapide, sodass der Besuch einer Kita oder eines Kindergartens wieder möglich sind.

4. Die Behandlung von Mundfäule

Arzneimittel

Arzneimittel werden bei Kindern zur Symptomlinderung eingesetzt.

In aller Regel erfolgt keinerlei medikamentöse Therapie, um die Infektion an sich zu bekämpfen. Vielmehr richtet sich eine Behandlung mit Medikamenten an eine Verringerung der schmerzhaften Symptome.

Da die Schmerzen im Mund teilweise relativ stark sind, können handelsübliche Schmerzmittel eingesetzt werden. Sprechen Sie dies jedoch mit Ihrem Kinderarzt ab und greifen Sie nicht eigenmächtig auf Medikamente zurück.

Einige Mittel wirken primär schmerzlindernd, während Salben oder Gels meist der lokalen Betäubung des Mundraums dienen.

Da es sich bei der Erkrankung um einen viralen Infekt handelt, der entzündliche Prozesse verursacht, ist die Mundhygiene in dieser Phase extrem bedeutsam.
Regelmäßiges Zähneputzen ist daher Pflicht, auch wenn es schmerzhaft ist.

Um die übrigen Symptome, die einer Grippe sehr ähnlich sind, abzumildern, helfen Ruhe sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Insbesondere bei Fieber sollte diese deutlich erhöht sein, da der Körper ansonsten schneller dehydriert und somit weitere Beschwerden, wie beispielsweise Kopfschmerzen, verursacht.

Auch bekannte Hausmittel, wie ein kühles Bad oder Wadenwickel, helfen, um gegen hohes Fieber vorzugehen.

Tipp: Kamillentee wirkt antientzündlich, sodass die Entzündungen im Mundraum bekämpft werden. Zudem erhöhen Sie so die Flüssigkeitszufuhr.

Im Schnitt klingen die Symptome nach ein bis drei Wochen wieder ab. Es kann jedoch noch eine Weile dauern, bis größere Wunden im Mundbereich vollständig verheilt sind.

5. Wichtige Fragen und Antworten – FAQs

keine Impfung gegen Mundfäule

Einen Impfstoff gegen Mundfäule gibt es nicht.

Ist die Mundfäule im Kindergarten meldepflichtig?

Gem. §34 des Infektionsschutzgesetzes ist die Mundfäule im Kindergarten nicht meldepflichtig. Dennoch ist die Erkrankung hoch ansteckend, sodass Sie die Kindergartenleitung informieren sollten.
Viele Einrichtungen weisen darauf in Elternbriefen gesondert hin, sodass eine Mitwirkungspflicht besteht, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Ist die Ansteckung mit Mundfäule während der Schwangerschaft gefährlich?

Die Gesundheit des ungeborenen Kindes leidet nicht unter der Infektion. Lediglich Säuglinge sind besonders gefährdet, sodass Erkrankte gemieden werden sollten.

Gibt es eine Möglichkeit, die Ansteckung zu verhindern?

Es existiert keine Impfung gegen die Ansteckung mit Mundfäule. Allgemeine Hygienemaßnahmen sowie ein starkes Immunsystem sind daher der beste Schutz.

Sind Kinder im Anschluss immun gegen Mundfäule?

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Mundfäule bei Erwachsenen erneut auftritt. Einen 100%-igen Schutz gibt es jedoch nicht. Da das Virus im Körper verbleibt, kann es bei einer Schwächung des Immunsystems erneut zu Beschwerden kommen.

In aller Regel äußern sich diese jedoch durch Fieberbläschen an der Lippe und nicht durch eine starke Entzündung mit massiven Krankheitszeichen.

6. Weitere Gesundheitsratgeber für Eltern

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