Der Zahnwechsel kann bereits mit vier Jahren oder auch erst mit acht Jahren beginnen. Die meisten Kinder sind zwischen fünf und sieben Jahren alt, wenn sie ihren ersten Wackelzahn haben.
Es spricht nichts dagegen, vorsichtig nachzuhelfen, damit der Wackelzahn ausfällt. Allerdings sollte dabei keine Gewalt angewendet werden. Durch solche Maßnahmen kann es zu Verletzungen und starken Blutungen kommen.
Von Karies angegriffene Milchzähne oder solche, die besonders hartnäckig sind und nicht ausfallen wollen, zählen zu den häufigsten Ursachen. In beiden Fällen müssen diese Zähne entfernt werden, damit die nachwachsenden keinen Schaden nehmen.
Wenn Kinder die ersten Milchzähne verlieren, ist dies ein besonders großes Ereignis. Normalerweise verläuft der Milchzahnwechsel völlig reibungslos. Wollen die Zähne jedoch einfach nicht ausfallen, sollten Sie unbedingt einen Zahnarzt aufsuchen. In diesem Fall muss der Zahnarzt den Milchzahn ziehen.
Dass ein Milchzahn gezogen werden muss, kann verschiedene Gründe haben. Diese möchten wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen. Zusätzlich bekommen Sie Informationen darüber, warum die Zahnpflege im Kindesalter besonders wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
Etwa ein Jahr nach der Geburt bekommen Babys die ersten Zähne, die sogenannten Milchzähne. Sie sind wichtig, um feste Nahrung zu zerkleinern und eine deutliche Aussprache zu gewährleisten. Dadurch, dass der Kiefer eines Kindes im Laufe der Jahre wächst, rücken die Zähne etwas auseinander. So finden statt 20 Milchzähnen 32 bleibende Zähne einen Platz.
Der Zahnwechsel kann bereits mit vier Jahren oder auch erst mit acht Jahren beginnen. Die meisten Kinder sind zwischen fünf und sieben Jahren alt, wenn sie ihren ersten Wackelzahn haben. Die Milchzähne fallen zumeist in der Reihenfolge aus, in der sie gewachsen sind. So wackeln als erstes die unteren Schneidezähne. Der Eckzahn und der 2. Molar fallen erst in einem Alter von etwa 11 bis 13 Jahren aus.
Der Zahnwechsel kann nur funktionieren, wenn der Abbau der Milchzahnwurzel erfolgt. Die Wurzel wird bei diesem Prozess so stark aufgelöst, dass der Milchzahn nicht mehr im Kiefer verankert ist. Daher empfinden die meisten Kinder auch keine Schmerzen, wenn die Milchzähne ausfallen.
Manchmal kann es bei Kindern zu Schmerzen und einem Druckgefühl kommen, wenn sich die bleibenden Zähne auf den Weg machen. Die Symptome sind beim Zähneputzen und beim Essen besonders stark ausgeprägt.
Für die meisten Kinder ist es ein sehr großes Ereignis, wenn der erste Zahn zu wackeln beginnt. Kinder sind so fasziniert davon, dass sie kaum die Finger davon lassen können. Der Wackelzahn wird immer wieder mit den Fingern oder der Zunge betastet.
Dies ist auch nicht weiter schlimm. Es spricht nichts dagegen, vorsichtig nachzuhelfen, damit der Wackelzahn ausfällt. Allerdings sollte dabei keine Gewalt angewendet werden. Den Zahn mit einem Faden an der Türklinke zu befestigen, ist aus medizinischer Sicht absolut nicht notwendig. Sobald der Zahn soweit ist, wird er von selbst ausfallen. Hinzu kommt, dass es durch diese Maßnahmen zu Verletzungen und starken Blutungen kommen kann.
Ist der Milchzahn endlich ausgefallen, bewahren ihn viele Kinder als Erinnerungsstücke auf. Sie erinnern sie stets daran, dass zu diesem Zeitpunkt eine neue, wichtige Phase begonnen hat. Hierzulande ist auch der Besuch der Zahnfee ein beliebtes Ritual. Diese lässt ein kleines Geschenk da, wenn sie den ausgefallenen Zahn an sich nimmt.
Leider läuft der Zahnwechsel nicht bei allen Kindern so reibungslos ab. So kommt es manchmal dazu, dass Milchzähne einfach nicht ausfallen wollen. In diesem Fall sollten Eltern mit ihrem Kind einen Zahnarzt aufsuchen, um die Ursache zu finden.
Milchzähne werden in der Regel unter einer örtlichen Betäubung gezogen. Bei dieser wird der zu behandelnde Bereich mit einer Spritze betäubt. Auf diese Weise treten bei Kindern keine Schmerzen auf. Eine Vollnarkose ist nur dann notwendig, wenn Kinder so große Angst haben, dass sie während der Behandlung nicht stillhalten können.
Ein Grund, warum Zahnärzte einen Milchzahn ziehen müssen, ist eine bestehende Karies. Diese sorgt dafür, dass die Milchzahnwurzel nicht ordnungsgemäß abgebaut werden kann, sodass der Milchzahn nicht von allein ausfällt.
Karies entsteht, wenn die Zähne ständig von Zucker umspült und nicht regelmäßig geputzt werden. Der Zahnschmelz verschwindet mit der Zeit, sodass das Zahnbein und der darunterliegende Nerv geschädigt werden.
Ist der Milchzahn von Karies betroffen, schaut sich der Zahnarzt auf einem Röntgenbild an, ob der bleibende Zahn bereits sichtbar ist. Wenn dies der Fall ist, bleibt keine andere Möglichkeit als den Milchzahn zu ziehen. Nur so kann verhindert werden, dass die Karies auf den nachwachsenden Zahn übergreift. Als Platzhalter für die Zahnlücke kann eine Zahnspange oder eine entsprechende Brücke dienen.
Hat sich oberhalb des Milchzahns eine Fistel entwickelt, wird der Zahnarzt den Milchzahn ziehen. So kann verhindert werden, dass sich der Milchzahn entzündet und damit den bleibenden Zahn schädigt.
Laut einer Statistik erhält in Deutschland rund jeder zweite Jugendliche eine kieferorthopädische Behandlung. Den Nutzen dieser Behandlung konnten Studien bislang jedoch noch nicht eindeutig belegen.
Manche Kinder haben noch festsitzende Milchzähne, wenn sie bereits in einem Alter sind, in dem diese schon lange ausgefallen sein müssten. Sind Milchzähne besonders hartnäckig, kann dies dazu führen, dass bleibende Zähne schief wachsen. Das gleiche gilt, wenn ein neuer Zahn schon da ist, obwohl der Milchzahn noch nicht ausgefallen ist.
Dieser Platzmangel kann sich erheblich auf den Kiefer auswirken. Die Zähne wachsen so schief, dass sie anschließend mit einer Zahnspange gerichtet werden müssen. Um dem bleibenden Zahn genügend Platz zu bieten, ist es daher sinnvoll, den Milchzahn zu ziehen.
Manchmal raten Kieferorthopäden bereits sehr früh dazu, Milchzähne entfernen zu lassen. Auf diese Weise soll dem bleibenden Gebiss eine bessere Ausgangsposition geschaffen werden, um eine zahnmedizinische Apparatur, wie eine Zahnspange, zu umgehen.
Gesunde und kariesfreie Zähne sind enorm wichtig für die Gesundheit eines Kindes. Daher sollten Eltern unbedingt darauf achten, dass ihr Kind die Zähne regelmäßig putzt. Während des Zahnwechsels sind die bleibenden Zähne, die sich langsam durch das Zahnfleisch nach oben schieben, besonders kariesgefährdet.
Hinzu kommt, dass die Zahnlücken und Wackelzähne die Mundhygiene besonders schwer für Kinder machen. Aus diesem Grund sollten Eltern ihre Kinder noch einmal anleiten, wie sie ihre Zähne in dieser Zeit am besten putzen können. Stellen Sie Ihrem Kind außerdem eine Zahnpasta zur Verfügung, die einen etwas höheren Fluoridgehalt aufweist.
Auch mit einer entsprechenden Ernährung können Sie die Milchzähne und bleibenden Zähne Ihres Kindes vor Karies schützen. Besonders empfehlenswert ist eine abwechslungsreiche Kost, die viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte enthält. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Kind möglichst wenig Zucker und Süßspeisen zu sich nimmt.
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