Die Ursachen für eine zu geringe Milchbildung sind sehr verschieden. In den wenigsten Fällen gibt es jedoch medizinische Gründe, die der Milchbildung entgegenstehen.
Entspannung ist das wichtigste Mittel, um erfolgreich stillen zu können. Zusätzlich helfen Massagen, häufigeres Stillen sowie der Wechsel der Stillpositionen.
Als typische Hausmittel kommen Brennnessel sowie Bockshornklee in Betracht. Doch auch eine medikamentöse Lösung durch die Gabe von Galaktogoga ist möglich, um die Milchbildung anzuregen.
Die meisten Mütter entschließen sich schon während der Schwangerschaft dafür, dass sie ihr Kind nach der Geburt stillen möchten. Allerdings gelingt dies nicht in allen Fällen reibungslos.
Zu geringe Milchmengen sind der häufigste Grund für frühzeitiges Abstillen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ursachen hinter einer zu geringen Milchproduktion stecken können.
Zudem bekommen Sie viele hilfreiche Tipps, wie Sie die Milchbildung anregen können.
Inhaltsverzeichnis
Bereits in der Schwangerschaft beginnt der Körper damit, Muttermilch zu produzieren. Der Umfang der Brüste nimmt zu, da sich die Brustdrüsen differenzieren und gelbes Kolostrum gebildet wird.
Die Bildung reifer Milch setzt hingegen erst bei der Geburt ein, nachdem die Plazenta ausgeschieden wurde.
Durch diesen Milcheinschuss werden die Brüste voll, hart und schwer. Um die Bildung der Milch nicht zu hemmen, sollte ein Kind bereits in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt an die Brust angelegt werden.
Je häufiger und effektiver die Brust entleert wird, desto mehr Milch kann produziert werden. Bei einigen Müttern entwickelt sich jedoch durch eine mangelnde Milchproduktion ein Stillproblem.
Dieses kann sowohl auf einem subjektiv empfundenen Milchmangel als auch auf einer tatsächlich unzureichenden Milchproduktion beruhen. Die möglichen Ursachen möchten wir Ihnen im Folgenden etwas genauer vorstellen.
Wenn eine Mutter Probleme beim Stillen hat, muss dies nicht zwangsläufig daran liegen, dass tatsächlich zu wenig Milch produziert wird. Die beiden häufigsten Gründe für eine geringere Bildung von Muttermilch sind Stress und falsches Anlegen.
Sowohl positiver als auch negativer Stress können dazu führen, dass es zu Stillproblemen kommt. Auch die Angst, dass Sie zu wenig Milch produzieren könnten, kann enormen Druck auslösen. Hinterfragen Sie daher zuerst, inwiefern eventuell Stress oder ungünstige Rahmenbedingungen bestehen.
Die wichtigste Regel lautet daher, sich keinen Stress zu machen und niemals zu stillen, wenn es schnellgehen muss. Der eigene Stress überträgt sich ganz automatisch auf das Kind, sodass es leicht zu einer Verweigerungshaltung kommen kann.
Stillen Sie zudem nicht in der Öffentlichkeit, wenn Ihnen dies unangenehm ist.
Bleiben Sie daher ruhig und gelassen und wechseln Sie auch mehrfach die Brust, um Ihrem Kind zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist und genügend Zeit da ist.
Auch wenn sich dies erst einmal ein wenig paradox anhört, so ersparen Sie sich viel Zeit, indem Sie sich Zeit nehmen.
Doch nicht nur der Stillprozess selbst wird zur Herausforderung, sondern auch die Milchmenge sinkt, wenn Sie sich selbst zu viel Druck machen.
Leier gibt es noch immer kaum aussagekräftige Studien und viele werdende Mütter sind sich unklar über die Zeit des Stillens. Mehr zur Studienlage erfahren Sie an dieser Stelle.
Lediglich in 5 % aller Fälle gibt es medizinische Gründe, die dazu führen, dass die Milchmenge zu gering ausfällt. Diese liegen zum Teil an der Mutter, zum Teil jedoch auch im Trinkverhalten des Kindes aufgrund anatomischer Besonderheiten.
Bei Müttern sind Plazentareste sowie hormonelle Probleme besonders häufig und können dazu führen, dass zu wenig Milch gebildet wird. Teils ist die Milch dann sehr wässrig, also wenig nahrhaft für Kind. Dementsprechend wird Kind öfter unzufrieden und lehnt die Brust eventuell sogar ab, dass der Hunger nicht ausreichend gestillt werden kann.
Es gibt jedoch auch einige Probleme, die von dem Neugeborenen selbst ausgehen. So sind ein paar Babys zu schläfrig, um ausreichend trinken zu können. Bei anderen Babys gibt es anatomische Gründe, wie beispielsweise ein verkürztes Zungenbändchen oder eine Lippen- bzw. Gaumenspalte, die das Saugen zum Problem machen.
In der Folge wird zu wenig Milch produziert, da die Milch nie ganz leer gesaugt werden kann.
Zum Glück gibt es einige Methoden und Hausmittel, die dabei helfen, die Milchbildung anzuregen.
Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die unterschiedlichen Ansätze:
Einige Tipps, wie Sie die Milchbildung anregen können, sehen Sie auch noch einmal in diesem Video:
Bringen einfache Maßnahmen und Hausmittel keinen Erfolg, können Frauen auch auf sogenannte Galaktogoga zurückgreifen. Hierbei handelt es sich um ein milchbildendes Mittel, welches auf natürliche Weise in einigen Lebensmitteln enthalten ist.
Galaktogoga hilft dabei, einen niedrigen Prolaktin-Spiegel zu steigern.
In einigen Lebensmitteln sind geringe Mengen enthalten, denen eine heilsame Wirkung nachgesagt wird. Typischerweise kommen Bockshornklee, Koriander, Kreuzkümmel sowie Brennnesseln zur Anwendung, wenn Sie Ihre Milchbildung anregen möchten.
Umstritten, dafür jedoch in vielen Fällen sehr effektiv sind Medikamente in Form von Tabletten. Auf diese Weise lässt sich die Milchbildung um bis zu 200 % steigern. Alle entsprechenden Präparate sind jedoch verschreibungspflichtig.
Im Zweifel gilt hier die Devise, zunächst alle natürlichen Methoden auszuschöpfen, bevor an eine medikamentöse Lösung gedacht wird.
Sie können die Milchbildung übrigens auch ohne eine Schwangerschaft anregen. Dafür ist jedoch reichlich Geduld erforderlich.
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