Makrosomie bezeichnet allgemein eine abnormale Größe des kindlichen Körpers. Mediziner sprechen von einer fetalen Makrosomie, wenn das Geburtsgewicht eines Babys über 4.350 Gramm beträgt.
Für eine Makrosomie kommen verschiedene Faktoren als Ursache in Frage. In vielen Fällen wird Makrosomie durch eine Diabetes-Erkrankung der Mutter verursacht. Weitere Gründe sind eine extreme Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, Adipositas oder ein Alter von über 35 Jahren. Auch kindliche Syndrome können dazu führen, dass ein Baby makrosom ist.
Ein makrosomes Kind zur Welt zu bringen, ist immer mit einem erhöhten Risiko verbunden. Um Komplikationen und Geburtsverletzungen zu vermeiden, raten Ärzte betroffenen Frauen dazu, ihr Kind nicht vaginal, sondern per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen.
Von Zeit zu Zeit hört man immer mal wieder etwas über sogenannte Riesenbabys, die schon bei der Geburt ein Gewicht von etwa fünf bis acht Kilo auf die Waage bringen. Ärzte sprechen in diesem Fall von Makrosomie. Aber was bedeutet das? Liegt ein Baby bei der Geburt in Hinblick auf die Maße und das Gewicht deutlich über dem Durchschnitt, liegt eine fetale Makrosomie vor.
Wir erklären Ihnen, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und welche Folgen eine Makrosomie auf die Schwangerschaft und die Entbindung haben kann.
Inhaltsverzeichnis
Wenn Babys auf die Welt kommen, wiegen sie in Deutschland durchschnittlich etwa 3.300 bis 3.500 Gramm. Es gibt allerdings auch immer wieder Säuglinge, die sich weit unterhalb oder oberhalb dieser Richtwerte befinden. Makrosome Kinder können fast so viel wiegen wie ein Kleinkind.
Der Begriff „Makrosomie“ bezeichnet im Allgemeinen eine abnormale Größe des Körpers. Die in diesem Artikel behandelten fetale Makrosomie liegt bei einem Geburtsgewicht oberhalb von 4350 Gramm vor. Dieser Grenzwert gilt jedoch nur für Europäer. Bei anderen Bevölkerungsgruppen gelten andere Richtwerte.
Die betroffenen Säuglinge werden umgangssprachlich auch als „Riesen-Babys“ oder „Sumo-Säuglinge“ bezeichnet. Während die Gefahren bei einem sehr niedrigen Geburtsgewicht allgemein bekannt sind, werden die Risiken und Folgen einer Makrosomie häufig verkannt.
Heutzutage werden jedoch immer häufiger Kinder geboren, die bei der Geburt ein Gewicht von über 4.000 Gramm aufweisen. Im Zeitraum von 1935 bis 1985 ist der Anteil von 3% auf 14% gestiegen. Aber woran liegt es, dass es deutlich mehr Kinder mit einem höheren Geburtsgewicht gibt? Dieser Frage möchten wir im folgenden Kapitel nachgehen.
Hier finden Sie ein Video von einem persönlichen Geburtsbericht einer Mutter, die unter Diabetes leidet und die Diagnose „Makrosomie“ bekommen hat:
Auch wenn sich die Forscher noch nicht gänzlich einig darüber sind, welche Faktoren zu einer Makrosomie führen, gibt es bereits viele Hinweise auf einige große Einflussfaktoren.
Folgende Risikofaktoren können eine Makrosomie begünstigen:
Tipp: Leiden Sie unter jeglicher Form von Diabetes, sollten Sie Ihre Ernährung entsprechend umstellen und sich in Behandlung begeben. Je besser Sie eingestellt sind, desto geringer ist das Risiko einer Makrosomie.
Das Gewicht eines Babys im Mutterleib zu bestimmen, ist für Ärzte nicht immer ganz einfach. Mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen, der Ermittlung des Bauchumfangs und der Messung des Fundusstands können sie das Gewicht lediglich grob einschätzen. Auch zu viel Fruchtwasser deutet auf Makrosomie hin. Diese Werte sind jedoch grundsätzlich sehr fehleranfällig.
Da die ermittelten Werte stets mit den Normwerten vergleichen werden, sollte unbedingt zuerst überprüft werden, ob das Gestationsalter, also die Bestimmung der Schwangerschaftswoche, richtig angesetzt ist.
Sobald Ihr Gynäkologe jedoch den Verdacht äußert, dass es sich um ein makrosomes Kind handelt, sollten regelmäßige, engmaschige Kontrolluntersuchungen stattfinden. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt ausführlich darüber beraten, inwiefern eine Behandlung notwendig ist.
Da es bisher keine Untersuchungsmethoden zur exakten Ermittlung des Gewichts gibt, kommt es auch immer wieder vor, dass ein Kind nicht makrosom ist, obwohl die ermittelten Werte darauf hingedeutet haben.
Die Makrosomie hat jedoch nicht nur einen Einfluss auf die Schwangerschaft, sondern vor allem auf die anstehende Geburt. Viele Eltern fragen sich, wie es möglich sein soll, ein solch schweres Kind auf natürlichem Weg auf die Welt zu bringen. Ist eine normale Geburt möglich?
Wenn es abzusehen ist, dass das Kind makrosom ist, ist eine vaginale Geburt nicht automatisch ausgeschlossen. Jedoch ist in diesem Fall eine vorzeitige Geburtseinleitung notwendig, um Geburtsverletzungen zu vermeiden. Dadurch, dass das Kind sehr groß ist, steigt das Risiko von Komplikationen, wie z.B. einer Schulterdystokie.
Da eine vaginale Geburt zusätzlich auch mit mütterlichen und/oder kindlichen Geburtstraumata verbunden sein kann, raten die meisten Ärzte Eltern dazu, einen Kaiserschnitt durchführen zu lassen. Bei Kindern, die mehr als vier Kilo wiegen, verdoppelt sich statistisch gesehen die Rate der Kaiserschnitte.
Lassen Sie sich unbedingt ausführlich von Ihrem Arzt zu den zur Auswahl stehenden Geburtsmöglichkeiten beraten, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.
Übergewichtige Neugeborene haben nach der Geburt häufig mit niedrigen Blutzuckerwerten zu kämpfen. Die ist darauf zurückzuführen, dass der Zuckerzustrom der Mutter nach der Entbindung unterbrochen wird, die Insulinausschüttung jedoch weiter stattfindet. In diesem Fall benötigen Neugeborene eine Glukoselösung und müssen 48 Stunden intensiv überwacht werden.
Die Makrosomie kann jedoch auch Spätfolgen für das Kind mit sich bringen. Einige Studienergebnisse deuten darauf hin, dass makrosome Babys auch im Laufe der Entwicklung häufig mit Gewichtsproblemen zu kämpfen haben. Zudem leiden sie häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und einem hohen Blutdruck.
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