Auch wenn der Name irreführend ist, handelt es sich bei der Louwen-Diät nicht um eine klassische Diät, sondern um eine spezielle Ernährungsform. Ziel ist es, eine einfachere und schmerzfreiere Geburt erleben zu können.
Schwangere Frauen sollten in den letzten sechs Wochen ihrer Schwangerschaft weitestgehend auf einfache Kohlenhydrate verzichten. Diese sind vor allem in Zucker, Süßigkeiten, Mehlprodukten und einigen Obstsorten enthalten.
Die Ernährungsumstellung ist für fast alle schwangeren Frauen geeignet, die ihre Geburt aktiv unterstützen möchten. Leiden Sie allerdings unter einer Stoffwechselerkrankung, ist von dieser „Diät“ abzuraten.
Es gibt mittlerweile unzählig viele Diäten, mit denen Frauen und Männer versuchen, abzunehmen oder einen gesünderen Lebensstil zu erreichen. Die Louwen-Diät ist eine „Diät“, die speziell für werdende Mütter konzipiert wurde. Aber sollte man in der Schwangerschaft abnehmen?
Ziel der Louwen-Diät ist es nicht, an Gewicht zu verlieren, sondern sich mit einer speziellen Ernährung auf die anstehende Geburt vorzubereiten. Was Sie bei dieser Diät essen dürfen, worauf Sie verzichten müssen und inwiefern sie zu empfehlen ist, erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.
Inhaltsverzeichnis
Viele schwangere Frauen haben Angst vor den Schmerzen bei der bevorstehenden Geburt.
Das Wort Diät suggeriert zunächst einmal, dass es darum geht, durch eine bestimmte Ernährungsweise an Gewicht zu verlieren. Die Louwen-Diät ist jedoch keine klassische Diät, um abzunehmen. Vielmehr geht es darum, etwas dafür zu tun, dass die Schmerzen während der Geburt so gering wie möglich sind.
Spätestens im letzten Drittel der Schwangerschaft kommt jede Frau an den Punkt, an dem sie sich Gedanken über die Geburt macht und sogar mit Sorgen und Ängsten auf diesen Tag blickt. Neben all den medizinischen Optionen gibt es jedoch auch weitere Möglichkeiten, um sich die Geburt zur erleichtern.
Die Louwen-Diät ist nach ihrem Erfinder, Prof. Dr. med. Frank Louwen, benannt. Er ist leitender Arzt an der Universitätsklinik Frankfurt mit den Schwerpunkten Pränatalmedizin und Geburtshilfe. Louwen ist der Meinung, dass eine Geburt durch eine spezielle Ernährungsform leichter sein kann.
Die Louwen-Diät verfolgt ein ähnliches Prinzip wie die Logi-Methode. Diese Methode ist jedoch nicht für schwangere Frauen geeignet. Sie richtet sich aber sowohl an Normalgewichtige als auch an Menschen, die ein paar Pfunde verlieren möchten. Beiden Diätformen ist gemein, dass Anwender weitestgehend auf zucker- und stärkehaltige Lebensmittel verzichten sollen.
Der glykämische Index stellt ein Maß dar, mit welchem angezeigt werden kann, inwiefern sich ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Je mehr Zucker sich im Blut befindet, desto höher ist der Wert.
Grundsätzlich geht es bei der Louwen-Diät um das Insulin, welches in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Nehmen wir viele Produkte zu uns, die hauptsächlich Weißmehl und Zucker beinhalten, steigt der Insulinspiegel an. Nachdem die Bauchspeicheldrüse nun verstärkt das Hormon Insulin ausschüttet, sinkt der Blutzuckerspiegel wieder.
Die Lebensmittel, die diese starken Schwankungen verursachen, enthalten viele schlechte Kohlenhydrate und haben damit einen sehr hohen glykämischen Index. Aber warum sollte dies gerade in der Schwangerschaft vermieden werden?
Wird Insulin im Körper ausgeschüttet, heftet sich dies an bestimmte Rezeptoren an, um seine Wirkung entfalten zu können. Das Gewebshormon Prostaglandin, welches sich vor allem am Ende der Schwangerschaft bildet, muss sich jedoch auch an diesen Rezeptoren anlegen, sodass es regelrechter Platzmangel herrscht.
Da Prostaglandin jedoch das Gewebe des Gebärmutterhalses weich machen und Wehen auslösen muss, kann die hohe Menge an ausgeschüttetem Insulin zu einem großen Problem werden. Dadurch, dass das Hormon Prostaglandin nicht anlegen kann, kommt es während der Geburt zu stärkeren Schmerzen. Hinzu kommt, dass das Ausbleiben der Wehen dazu führen kann, dass sich das Baby nicht auf den Weg machen kann und die Geburt künstlich eingeleitet werden muss.
Fast alle Gemüsesorten können Sie ohne Bedenken zu sich nehmen.
Ziel ist es also, so wenig einfache Kohlenhydrate wie möglich aufzunehmen, um die Rezeptoren für das Prostaglandin freizuhalten. Aber welche Lebensmittel enthalten besonders viele dieser Kohlenhydrate? Und was darf man essen?
Es gilt, nicht alle, sondern nur die Kohlenhydrate wegzulassen, die schlecht für den Körper sind. Um Frauen, die schwanger sind, einen besseren Überblick zu geben, haben wir eine Liste mit Lebensmitteln zusammengestellt, die sie ohne Probleme essen dürfen. Im Anschluss findet Sie eine weitere Liste mit Produkten, auf die Sie weitestgehend verzichten sollten.
Diese kohlenhydrathaltigen Lebensmittel dürfen Sie weiterhin essen:
Folgende Nahrungsmittel sind bei der Louwen-Diät tabu:
Tipp: Hier finden Sie eine Tabelle, in der Sie die Menge der Kohlenhydrate in einzelnen Lebensmitteln detailliert nachschauen können.
Leiden Sie unter Diabetes, sollten Sie auf die Louwen-Diät verzichten.
Viele Schwangere haben bereits sehr positive Erfahrungen mit der Louwen-Diät gemacht. Dass zu viel Zucker und Weißmehlprodukte nicht gut für unseren Körper sind, konnte schon in zahlreichen Studien bewiesen werden. Aber wie sieht es mit der Studienlage zur Louwen-Diät selbst aus?
Es gibt mittlerweile schon viele wissenschaftliche Arbeiten, bei denen sich die Forscher mit diesem Thema beschäftigen. In einer chinesischen Studie konnten Wissenschaftler bereits einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen glykämischen Index und einer termingerechte Geburt beweisen. Allerdings fehlen weitere gesicherte Daten, die entsprechende Effekte nachweisen können.
Grundsätzlich ist die Louwen-Diät für fast alle schwangeren Frauen geeignet. Lediglich diejenigen, die unter einer Stoffwechselerkrankung, wie Diabetes Typ 1 leiden, sollten auf diese Ernährungsform verzichten. In diesem Fall sollten Sie immer vorab mit Ihrem Arzt sprechen, um negative Folgen zu vermeiden.
Bildnachweise: © Kalim - stock.adobe.com, © Elnur - stock.adobe.com, © yanadjan - stock.adobe.com, © VadimGuzhva - stock.adobe.com (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)