Kinder mit Laktoseintoleranz: Symptome und Beschwerden für Sie erklärt

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
laktoseintoleranz kinder
Was ist eine Laktoseintoleranz?

Bei einer Laktoseintoleranz dürfen Kinder keine Nahrungsmittel zu sich nehmen, die Laktose enthalten. Dadurch, dass ihnen das Enzym Laktase fehlt, kann die Laktose nicht hinreichend verdaut werden.

Welche Symptome verursacht eine Milchunverträglichkeit?

Dadurch, dass der Milchzucker unverändert in den Dickdarm wandert, entstehen Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Die Beschwerden treten in der Regel kurze Zeit nach dem Verzehr entsprechender Lebensmittel auf.

Wie kann ich mit einer Laktoseintoleranz meines Kindes umgehen?

Wichtig ist vor allem, dass Sie bestmöglich auf Produkte verzichten, die Laktose enthalten. Stellen Sie daher die Ernährung um, indem Sie auf laktosefreie Nahrungsmittel zurückgreifen.

Kleine Kinder haben gelegentlich mit Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen zu kämpfen. Treten die Beschwerden jedoch in der Regel nach dem Verzehr von Milchprodukten auf, kann es sein, dass die Kinder an einer Laktoseintoleranz leiden. Aber was verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie kommt diese Unverträglichkeit zustande?

Eine Milchunverträglichkeit tritt dann auf, wenn es zu einer Abnahme der Laktaseaktivität kommt. Die häufigsten Symptome sind Blähungen, Durchfall und Bauchkrämpfe. Was Sie tun können, wenn Ihr Kind unter einer Laktoseintoleranz leidet, erklären wir Ihnen in den folgenden Kapiteln.

1. Bei einer Laktoseintoleranz kann die Laktose nicht richtig verdaut werden

laktose molekuel

Das Enzym Laktase spaltet die Laktose in ihre Bestandteile.

„Mama, Papa, mein Bauch tut aua“, diesen Satz haben wahrscheinlich alle Eltern schon einmal von ihren Kindern gehört. Bauchschmerzen zählen zu den unspezifischen Symptomen, die bei vielen verschiedenen Krankheiten auftreten können.

Eine Laktoseunverträglichkeit entwickelt sich zwar vielfach erst im Jugend- und Erwachsenenalter, kann aber auch bereits Kinder betreffen. Dass so viele Menschen keine Milch vertragen, liegt daran, dass Milch nicht unbedingt als Lebensmittel vorgesehen ist. Erst als die Vieh- und Milchwirtschaft in Europa entdeckt wurde, fingen die Menschen an, die Milch der Tiere zu trinken.

Laut einer Statistik leiden etwas 15 bis 20% der Deutschen an einer Laktoseunverträglichkeit. In Afrika und Asien können sogar 80 bis 100% der Bevölkerung keine Laktose verdauen.

Die Unverträglichkeit von Milchzucker kommt dadurch zustande, dass die darin enthaltene Laktose nicht oder sehr schlecht verdaut werden kann. Vielen Menschen fehlt noch heute das Enzym Laktase, welches den Milchzucker in die Bausteine zerlegt. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Laktoseintoleranz bei Kindern keine Allergie darstellt, die eine Immunreaktion des Körpers hervorruft.

Für den Mangel an Laktase kommen verschiedene Ursachen infrage. In den meisten Fällen ist der Mangel genetisch bedingt. In seltenen Fällen entsteht er durch verschiedene Durchfallerkrankungen. Eine Laktoseintoleranz beim Baby tritt in der Regel nur bei Frühchen auf. Dabei handelt es sich jedoch meist nur um eine vorübergehende Unverträglichkeit. Halten Sie Rücksprache mit einem Arzt und füttern Sie Ihr Kind in dieser Zeit mit laktosefreier Babynahrung.

2. Die Symptome treten nach dem Verzehr von Milchzucker auf

Laktoseintoleranz vs. Milcheiweiß-Allergie

Unter einer Milchallergie, einer Allergie gegen die Eiweiße in Kuhmilch, leiden oftmals Babys bis zu einem Alter von etwa drei Jahren. Die häufigsten Symptome einer Milcheiweiß-Allergie sind roter Ausschlag im Gesicht, tränende Augen und eine verstopfte Nase.

Kann der Milchzucker nicht in seine Bestandteile aufgespalten werden, können verschiedene Symptome auftreten, die hinsichtlich ihrer Intensität sehr unterschiedlich sein können. Das Feststellen einer Laktoseunverträglichkeit ist nicht immer einfach. Während einige Kinder die Beschwerden schon ca. 15 bis 20 Minuten nach dem Essen bemerken, tauchen die Symptome bei anderen Kindern erst nach einigen Stunden auf.

Die häufigsten Symptome einer Laktoseintoleranz bei Kindern sind:

  • Blähungen
  • Breiiger Stuhlgang bzw. Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Bauchschmerzen (teilweise krampfartig)
  • Blähbauch

Zusätzlich kann es noch zu weiteren Beschwerden kommen, die jedoch wesentlich unspezifischer sind. Dazu zählen beispielsweise Müdigkeit, innere Unruhe, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

Tipp: Hat Ihr Kind des Öfteren mit Bauchschmerzen zu kämpfen, sollten Sie gemeinsam ein Ernährungstagebuch führen. Tragen Sie dort ein, was Ihr Kind gegessen hat und wann die Beschwerden aufgetreten sind. So ist es leichter, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zu erkennen.

 

3. Eine eindeutige Diagnose kann nur der Arzt stellen

kind bei einem h2-atemtest

Durch verschiedene Testverfahren kann ein Arzt eine Laktoseintoleranz feststellen.

Auch wenn die oben genannten Symptome auf Ihr Kind zutreffen, lässt sich eine Laktoseintoleranz nicht immer eindeutig feststellen. Leidet Ihr Kind öfter an Verdauungsbeschwerden, sollten Sie unbedingt den Kinderarzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären.

Einen entsprechenden Test bei Kindern durchzuführen, gestaltet sich teilweise recht schwierig. Die meisten Verfahren sind sehr aufwendig und liefern nur dann eindeutige Ergebnisse, wenn das Kind über längere Zeit nüchtern bleibt.

Hat ein Arzt den Verdacht, dass es sich um eine Laktoseintoleranz handeln könnte, wird er zunächst dazu raten, die Ernährung umzustellen und nur noch laktosefreie Lebensmittel zu konsumieren. So kann ganz einfach festgestellt werden, ob sich die Beschwerden bessern.

Folgende Testverfahren sind zusätzlich möglich, um eine Laktoseintoleranz festzustellen:

  • Wasserstoff-Atemtest
  • Laktose-Belastungstest
  • Laktose-Gentest

Manche Unverträglichkeiten tauchen nur kurzfristig auf und verschwinden dann wieder von selbst. Eine Behandlung ist nur dann notwendig, wenn die Beschwerden sehr stark ausgeprägt sind und/oder über einen längeren Zeitraum anhalten. In den meisten Fällen steht zunächst eine laktosefreie Diät an, um den Darm zu beruhigen.

Nur in seltenen Fällen müssen Kinder ihr Leben lang auf Milchprodukte verzichten. In den meisten Fällen können Kinder nach einiger Zeit wieder Milchprodukte zu sich nehmen.

4. Tipps, wie Sie mit einer Laktoseintoleranz Ihres Kindes umgehen können

frau schaut im supermarkt auf ein etikett

Schauen Sie beim Einkauf genau hin, ob ein Produkt Laktose enthält.

Viele Eltern sind verunsichert, wenn ein Kinderarzt feststellt, dass ihr Kind an einer Laktoseunverträglichkeit leidet. Sie wissen nicht genau, worauf sie achten müssen und welche Produkte von nun an verboten sind. Auch in Bezug auf Mittel gegen Laktoseintoleranz herrscht Unklarheit.

Daher möchten wir Ihnen im Folgenden Tipps geben, wie Sie mit einer Milchzuckerunverträglichkeit Ihres Kindes umgehen können.

  • Das Umfeld informieren: Da vor allem kleine Kinder noch nicht mit einer Laktoseintoleranz umgehen können, sollten Sie unbedingt Großeltern, Erzieher und Freunde darüber informieren, auf welche Nahrungsmittel Ihr Kind verzichten muss.
  • Stets auf Etiketten schauen: Wenn in verschiedenen Tests festgestellt wurde, dass eines Ihrer Kinder an einer Laktoseintoleranz leidet, sollten Sie in Zukunft beim Einkauf darauf achten, dass der Laktosegehalt eines Nahrungsmittels unter 1 g Laktose pro 100g Lebensmittel enthält. Einige Lebensmittel enthalten Laktose, obwohl man es nicht vermutet. Dazu gehören beispielsweise Backwaren, Gewürzmischungen oder Gemüsekonserven.
  • Die Ernährung umstellen: Bei Kindern stellt eine Laktoseintoleranz ein größeres Problem als bei Erwachsenen dar, weil sie für ihr Wachstum viel Kalzium benötigen. Achten Sie daher darauf, dass Sie Ihrem Kind Gerichte zubereiten, die viel Kalzium beinhalten. Geeignet sind vor allem Brokkoli, Fenchel, Grünkohl, Bananen und Feigen. Aber auch andere Gemüse- und Obstsorten beinhalten diesen wichtigen Nährstoff.
  • Auf laktosefreie Produkte zurückgreifen: In den letzten Jahren haben die verschiedenen Hersteller vermehrt Produkte auf den Markt gebracht, die keine Laktose mehr enthalten. Dazu zählen zum Beispiel laktosefreie Milch oder Käse. Zudem gibt es einige Milchprodukte, die von Natur aus laktosefrei sind.
  • Mittel gegen Laktoseintoleranz verwenden: In Ausnahmefällen können Kinder auch Tabletten einnehmen, die Laktase-Enzyme enthalten. Diese sorgen dafür, dass die Laktose im Dünndarm gespalten werden kann. Die Medikamente erhalten Sie im Reformhaus oder in der Apotheke. Auch wenn diese Mittel nicht schädlich für die Gesundheit sind, sollten sie nur eingenommen werden, wenn beispielsweise ein Kindergeburtstag ansteht.

5. Mit speziellen Kochbüchern gelingt die Ernährungsumstellung leichter

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