Der Biologe Jean Piaget hat die Entwicklung der kognitiven Kompetenzen beim Kind in vier Phasen zusammengefasst und beschrieben.
Alle kognitiven Kompetenzen lassen sich fördern. Im Gegensatz zur Vermittlung von reinem Wissen fällt die Hilfe jedoch etwas kreativer aus und besteht zumeist darin, Kindern Anreize zu schaffen, etwas auszuprobieren und selbst herauszufinden.
Eine Beeinträchtigung der kognitiven Kompetenzen wirkt sich in der Regel auch auf weitere Entwicklungsbereiche aus, da die kognitiven Kompetenzen mit anderen Fähigkeiten eng verknüpft sind.
Kognitive Fähigkeiten sind für das Leben in unserer Gesellschaft von großer Bedeutung. Mithilfe dieser Kompetenzen sind wir in der Lage, uns mit unserer Umwelt auseinanderzusetzen. Aber was sind eigentlich kognitive Kompetenzen? Und wie wichtig sind sie für die kindliche Entwicklung?
In unserem Ratgeber möchten wir Sie gerne rund um das Thema kognitive Kompetenzen informieren. Nach einer kurzen Begriffserklärung erfahren Sie, welche Fähigkeiten gemeint sind und inwieweit sie sich auf die Entwicklung von Kindern auswirken. Im Anschluss geben wir Ihnen Tipps, wie Sie die kognitiven Kompetenzen Ihres Kindes fördern können.
Inhaltsverzeichnis
Der Begriff „Kognition“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „cognoscere“ ab, welches so viel wie erkennen bedeutet. Im weiteren Sinne kann die Kognition mit dem Denken gleichgesetzt werden. Im Bereich der Psychologie umfasst die Kognition alle geistigen Prozesse eines Menschen.
Zu den kognitiven Fähigkeiten zählen:
All diese Fähigkeiten tragen zur Entwicklung bei. Unterliegen die kognitiven Prozesse keinerlei Einschränkungen, so steigert sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns schrittweise. Die Gesamtheit der kognitiven Kompetenzen trägt dazu bei, dass Kinder sich nicht nur geistig, sondern auch körperlich gesund entwickeln können.
Die kognitive Entwicklung eines Kindes beginnt bereits bei der Geburt. Die sinnliche Wahrnehmung verbessert sich besonders in den ersten Lebensmonaten erheblich. Zu diesem Zeitpunkt finden noch regelmäßige Tests durch die U-Untersuchungen statt, sodass Probleme frühzeitig erkannt werden können.
Auch wenn Babys in der ersten Phase noch nicht alles verstehen, so nehmen sie dennoch sehr viel wahr und stellen eigenständig Zusammenhänge her.
In zunehmendem Alter wird das passive Lernen nebenbei zunehmend durch aktives Lernen ersetzt. Infolgedessen kommt es immer wieder zu Nachfragen, warum etwas funktioniert und weshalb etwas so ist und nicht anders.
Sehen Sie diese Fragen also nicht als nervig an, sondern versuchen Sie, so gut es geht auf die Fragen zu antworten, denn so fördern Sie die kognitiven Kompetenzen Ihres Kindes.
Auch Fantasie spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der kognitiven Kompetenzen. So sind Rollenspiele und Theatervorstellung eine gute Gelegenheit, um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Mit der Zeit lernen Kinder, sich von der Figur zu distanzieren und in andere Personen hineinzuversetzen. Das Grundverständnis für Empathie und soziale Anpassung wird damit bereits im Kleinkindalter gelegt.
Tipp: Zögern Sie bei sich anbahnenden Probleme nicht, Ihren Kinderarzt aufzusuchen. Besonders im Bereich der kognitiven Kompetenzen lassen sich durch eine Therapie gute Erfolge erzielen.
Der Schweizer Psychologe Jean Piaget hat im Hinblick auf die geistige Entwicklung des Kindes eine Theorie aufgestellt, die noch heute relevant ist und eine große Bereicherung im entwicklungspsychologischen Bereich darstellt.
Nach Piaget durchläuft ein Kind vier verschiedene Phasen, die stets aufeinander aufbauen. Die Reihenfolge der Stufen ist festgelegt, wobei das Lebensalter, in welchem das Kind die Stufe erreicht, abweichen kann.
Im Folgenden möchten wir Ihnen die verschiedenen Stufen der kognitiven Entwicklung nach Piaget kurz in einer Tabelle vorstellen:
Phase | Alter | Fähigkeiten |
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Sensomotorische Phase | 0 bis 2 Jahre |
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Präoperationale Phase | 2 bis 7 Jahre |
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Konkret-operationale Phase | 7 bis 12 Jahre |
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Formal-operatorische Phase | ab dem 10. Lebensjahr |
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Es gibt verschiedene Studien, die beweisen, dass ein spezielles Training dabei hilft, die kognitiven Kompetenzen zu steigern. In der COGITO-Studie kam heraus, dass Gehirntraining, welches regelmäßig ausgeführt wird, insbesondere das Arbeitsgedächtnis verbessert.
Jedes Kind durchläuft die verschiedenen Phasen der kognitiven Entwicklung unterschiedlich schnell. Mit ein bisschen Training können Sie jedoch Fähigkeiten, wie die Konzentration oder die Leistungsfähigkeit Ihres Kindes, fördern.
In der folgenden Liste finden Sie einige Beispiele, wie Sie die kognitiven Kompetenzen Ihres Kindes fördern können:
Auch im Kindergarten ist es die Aufgabe der Erzieher, die Lernfreude der Kinder zu unterstützen und entsprechende Angebote zur Verfügung zu stellen.
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