Einheitliche Regelungen zu Kitagebühren suchen Sie in Deutschland vergebens.
Viele Kommunen und Bundesländer richten sich bei der Berechnung der Kosten für einen Kindergartenplatz nach Ihren Einkommensverhältnissen.
Je nachdem, wo Sie wohnen, lohnt sich ein Umzug in die Nachbarkommune, um extrem hohe Kitagebühren zu umgehen.
Es gibt kaum ein Thema, dass junge Eltern mehr beschäftigt als die Kitagebühren. Seit es einen gesetzlich normierten Anspruch auf einen Kitaplatz gibt, sind die Plätze begehrter denn je. Gleichzeitig steigen jedoch auch die Kosten in der Kindertagespflege.
Aber wie hoch sind die Gebühren tatsächlich? Macht es einen Unterschied, ob ein oder mehrere Kinder in die Kita gehen? Ist eine Gebührenübernahme möglich?
In unserem Artikel beschäftigen wir uns mit der Betreuung und den herrschenden Unterschieden. Sie erfahren, welche Möglichkeiten sich Ihnen bieten und nach welchen Regeln die Kitagebühren festgesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
Ihre Kommune bestimmt die Höhe der Kitagebühren.
Für die Preise der örtlichen Kitas sind die Kommunen verantwortlich. Dementsprechend herrscht im Bereich der Kindertagesbetreuung ein bunter Mix aus verschiedenen Gebühren. Einige Städte und Gemeinden ermöglichen es den Eltern, Ihre Kinder kostenlos im Kindergarten unterzubringen. Dies gilt beispielsweise für Berlin und Düsseldorf (ab drei Jahren).
Die meisten anderen Städte haben jedoch einen eingeschränkten Haushalt und können es sich schlichtweg nicht leisten, auf Kitagebühren zu verzichten. Je leerer die Stadtkassen sind, desto eher werden Sie mit höheren Kosten für einen Kindergartenplatz rechnen müssen.
Dabei orientieren sich viele Orte bei der Berechnung an dem finanziellen Spielraum der einzelnen Familien. Es gilt das verbreitete Motto, wer mehr verdient, kann auch mehr zahlen. Haben Sie mehrere Kinder, zahlen Sie teils doppelt, in anderen Städten werden Ihnen die Kosten für Ihr zweites oder drittes Kind erlassen.
Tipp: Da sich die Preise für den Kindergarten sehr stark unterscheiden, kann sich in manchen Fällen sogar ein Umzug in den Nachbarort lohnen.
Während Sie in Hamburg für zwei Kinder lediglich 255 Euro pro Monat zahlen, müssen Sie keine 15 km weiter in Neu-Wulmstorf bereits 624 Euro investieren. In Monheim, in der Nähe von Düsseldorf, sind es nur 60 Euro pro Monat.
Hier liegt es an der Politik, die Situation für alle Familien zu vereinheitlichen und zu verbessern.
Aufgrund dessen, dass die Kita Gebühren derartig uneinheitlich geregelt sind, haben wir jedem Land einen eigenen Artikel gewidmet. Wählen Sie aus der Aufzählung das Bundesland aus, in dem Sie wohnen und informieren Sie sich direkt über die jeweiligen Betreuungskosten.
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass viele Bundesländer inzwischen versucht sind, auch bei den Kinderbetreuungskosten gewisse Standards einzuführen. Allerdings entscheiden die Kitas der jeweiligen Träger, Städte und Landkreise selber, in welchem Maß sie diese Rahmenbedingungen ausreizen. Auch private Kitas sind bei einheitlichen Regelungen meist außen vor.
Selbst in Bundesländern, wo die Kita-Gebühren bereits abgeschafft worden sind, müssen Eltern nach wie vor die Verpflegungskosten bezahlen. Auch Gelder für Wandertage und Veranstaltungen in der Kita sollten Sie bei Ihrem finanziellen Überschlag nicht vergessen.
Auch kirchlich organisierte Kindergärten sind keine Seltenheit.
Neben dem eigenen Einkommen spielt vor allem die Dauer der Betreuung eine Rolle. Die Ganztagesbetreuung kostet teils erheblich mehr als wenn Sie Ihr Kind lediglich für wenige Stunden in den Kindergarten bringen.
Je nachdem, ob Sie einem Teilzeitjob nachgehen und sich Ihre Zeit einteilen können, kann es sich lohnen, wenn Sie Ihr Kind statt neun nur sieben Stunden in der Kita versorgen lassen.
Im Wesentlichen gibt es in Deutschland drei verschiedene Träger:
In der Regel zahlen Sie am wenigsten Geld, wenn Sie Ihr Kind in den öffentlichen Kindergarten bringen. Selbstverständlich müssen Sie dies abwägen. Teils sind die Unterschiede nur sehr gering, sodass es sich auch lohnen kann, wenn Sie Ihr Kind zu einer Tagesmutter bringen.
In diesem Fall sind Sie zeitlich meist etwas flexibler, wenn Sie privaten Verpflichtungen nachgehen.
Neben den reinen Betreuungskosten zahlen Sie zusätzlich für eine Mittagsverpflegung. Geben Sie Ihr Kind lediglich bis mittags ab, überlegen Sie es sich, ob Sie selbst kochen möchten oder die Verpflegung durch die Kita in Anspruch nehmen. Verzichten Sie auf die Mahlzeiten, sparen Sie etwa 1,50 Euro pro Tag.
Tipp: Sie können einen Teil der Kitagebühren von der Steuer absetzen. Das Maximum beträgt 4.000 Euro im Jahr. Zugleich dürfen Sie nur 2/3 der gesamten Gebühren angeben.
Bei Gebührenfragen hilft Ihnen das örtliche Jugendamt weiter.
Wenn Sie alleinerziehend sind und lediglich über ein geringes Einkommen verfügen oder als Familie von wenig Geld leben müssen, können Sie beim Jugendamt Zuschüsse beantragen. Dem Thema des Kita-Gutscheins widmen wir uns in einem weiteren Artikel ausführlich.
Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts erfolgt die Unterbringung zu einem großen Teil in Einrichtungen. Lediglich 15,4 % aller betreuten Kinder unter drei Jahren versorgt eine Tagesmutter bzw. ein Tagesvater.
Auf einen Zuschlag Ihres Dienstherrn hoffen Sie vergeblich. Allerdings bieten sich im öffentlichen Dienst viele Möglichkeiten, in Teilzeit zu arbeiten, um Kinderbetreuung und Arbeit perfekt aufeinander abzustimmen.
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