Kita-Platz: Hilfsangebote und Tipps zur Suche

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
kind in kita
Ab welchem Alter hat mein Kind einen Anspruch auf einen Kita-Platz?

Grundsätzlich besteht der Rechtsanspruch für alle Kinder ab einem Jahr. Dieser Anspruch ist unabhängig davon, ob Sie arbeiten gehen oder nicht.

Kann ich beeinflussen, dass ich einen Kita-Platz bekomme?

Je nach Bundesland und Kommune gibt es sehr unterschiedliche Regelungen. Oftmals sind auch die Richtlinien nicht einheitlich, sodass es sich lohnt, mehrmals nachzufragen und sich nicht mit der ersten Absage zufriedenzustellen. Weitere Tipps haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Warum gibt es immer noch zu wenig Kitaplätze in Deutschland?

Der Hauptgrund für den Mangel an Fachkräften liegt in der gestiegenen Geburtenrate der letzten Jahre. Trotz des derzeitigen massiven Ausbaus der Kitalandschaft ist es schwer, mit der aktuellen Entwicklung mitzuhalten.

Bereits seit dem Jahr 2013 existiert ein bundesweiter Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Besonders in der Anfangszeit zeigte sich in der Praxis allerdings, dass längst nicht jeder auf einen Kindergartenplatz zählen konnte.

Von Bundesland zu Bundesland unterscheiden sich die Regelungen im Hinblick auf die Dauer der Unterbringung, sodass sich einige Eltern durchaus freuen, andere hingegen ärgern dürften.

In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, wie die Kita-Platzvergabe funktioniert, welche Tipps Ihnen helfen können und wann Sie einen Kindergartenplatz einklagen können.

1. Der Anspruch auf einen Kita-Platz gilt an sich uneingeschränkt

kinder in der kita

Nicht alle Eltern können auf einen Kita-Platz für ihr Kind hoffen.

Zwar haben Sie grundsätzlich einen Anspruch auf einen Kita-Platz, wenn Ihr Kind mindestens ein Jahr alt ist. Dies bedeutet allerdings keineswegs, dass sich dieses Recht auch in der Praxis auszahlt.
Wenn vor Ort kein Kita- oder Krippenplatz frei ist, so ändert auch Ihr generelles Recht auf einen solchen Platz nichts an den Umständen.

Vielmehr müssen Sie sich mit der jeweiligen Situation arrangieren und sich in den meisten Fällen auf die Suche nach einem anderen Kindergarten machen, um Ihr Kind dort unterzubringen.

Insbesondere bei einem bereits vereinbarten Wiedereinstieg in den Beruf, wird die Wartezeit zur Geduldsprobe und Sie sollten sich frühzeitig über mögliche Alternativen informieren.

Tipp: Steht vor Ort kein Kita- oder Kindergartenplatz zur Verfügung, so können Sie diesen unter Umständen einklagen. Alternativ ist es möglich, evtl. entstehende höhere Kosten für die private Unterbringung als Schadenersatz geltend zu machen oder Sie versuchen es direkt mit einer Klage wegen Verdienstausfall.

Besonders problematisch ist es beispielsweise in Berlin, wie Sie in dieser Reportage eindrucksvoll sehen:

2. Tipps, um schneller einen Kita-Platz zu bekommen

ein ordner mit der aufschrift freie kitaplaetze liegt auf einem tisch

Informieren Sie sich frühzeitig über die Situation vor Ort.

Da es keine einheitlich geltenden Regeln gibt, wie die Kitaplatzvermittlung abzulaufen hat, können Sie selbst einiges tun, um Ihre derzeitige Situation zu verbessern.
Leider bedeutet dies oftmals, dass Sie eine Menge Arbeit investieren müssen, die eigentlich nicht nötig sein sollte.

Wenn Sie Ihr Kind vor Ort beim Jugendamt und anschließend in einem Kindergarten anmelden, so ist dies zwar gut, allerdings selten ausreichend. Da die Plätze begehrt sind, ist ein Kampf zwischen Eltern entstanden, die sich die Betreuung für Ihre Kinder wünschen.

Um einen Kita- oder Krippenplatz zu bekommen, spielt vor allem der Zeitfaktor eine hohe Rolle. Es kann sich daher durchaus lohnen, ein ungeborenes Kind anzumelden. Meist sind die Wartelisten ohnehin lang, sodass frühestens eine Anmeldung im nächsten Herbst in Betracht kommt.

Achtung: Einige Regionen Deutschlands sind dazu übergegangen, Bewerbungen auf einen Kita- oder Krippenplatz nur noch 6 Monate vorher zuzulassen. Teils ändert dies jedoch nichts an den internen Wartelisten der Kindergärten selbst.

Auch wenn kein Platz frei ist, lohnt es sich, genau nachzufragen. Bekunden Sie Ihr Interesse und zeigen Sie, wie wichtig Ihnen die Aufnahme ist. Dies mag nicht immer von Bedeutung sein, kann allerdings in dem einen oder anderen Fall durchaus helfen.

Zudem gilt insbesondere für Alleinerziehende der Ratschlag, sich frühzeitig über alternative Betreuungsmöglichkeiten wie eine Tagesmutter oder aber die private Unterbringung in einer Elterninitiative zu informieren.

Wenn Sie Betreuungsgeld bekommen, können Sie keinen Kita-Platz einklagen, da sich die beiden Ansprüche gegenseitig ausschließen.

3. Das große Problem am Ausbau der Kitaplätze

Zu viele Kinder:

Leider zeigt ein Blick auf die Statistik, dass die Geburtenrate in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Das Angebot an offenen Kitaplätzen konnte daher noch nicht entsprechend erhöht werden. Mehr zu den aktuellen Zahlen können Sie hier nachlesen.

Noch immer fehlen bundesweit etwa 300.000 Betreuungsplätze für unter 3-Jährige. Der massive Ausbau der Betreuungssituation geht zwar voran, jedoch wurden in den letzten Jahren deutlich mehr Kinder geboren, sodass es zunehmend schwerer wird, einen Kita-Platz zu ergattern.

Ein großes Problem haben viele kleinere Kommunen, da diese befürchten, dass die Geburtenraten wieder sinken könnten und sich die ohnehin teure Investition in eine weitere Kindertagesstätte als Finanzdesaster herausstellt.
Auch wenn dieser Aspekt sicherlich durchaus nachvollziehbar erscheint, so macht eine solche Denkweise es Eltern noch schwerer.

Vielleicht überdenken also einige Paare nur deshalb den eigenen Kinderwunsch, sodass die ganze Angelegenheit zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird.

Zusätzlich existieren nicht in jeder Stadt geeignete Immobilien, sodass diese teils erst gebaut werden müssten, was nicht nur Geld und Zeit kostet, sondern vor allem Platz benötigt, der schlichtweg nicht überall zur Verfügung steht.

Teils sind Städte dazu übergegangen, eine zentrale Kitaplatzvermittlung in Form einer Kitaplatzbörse einzuführen, um Ihnen endlose Bewerbungen zu ersparen. Dies ist allerdings längst noch nicht überall der Fall.

4. Die Kleinen auf den Kita-Besuch vorbereiten

Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 24: Mein Kindergarten (Wieso? Weshalb? Warum? junior, 24)
  • Schulhefte
  • Altersempfehlung: ab 2 Jahre
  • ab 1 Spieler
  • Rübel, Doris (Autor)

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