Kinderyoga: Wie sinnvoll ist es für Kinder?

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
kinderyoga
Was ist der Unterschied zwischen Kinderyoga und normalem Yoga?

Kinder sind energiegeladen, bewegungsfreudig und können nur schlecht lange Zeit in einer Position verharren. Aus diesen Gründen läuft Kinderyoga etwas anders ab. Zwar werden die gleichen Stellungen eingenommen, allerdings wird die Zeit der Ausführung deutlich verkürzt.

Wie läuft ein Kurs ab?

In einem Kinderyoga-Kurs spielen Rituale und feste Strukturen eine wichtige Rolle. Nach dem Aufwärmen folgen spannende Geschichten, bei denen die Asanas in den Handlungsverlauf eingebaut werden. Auf diese Weise ist es möglich, Kinder spielerisch an die Entspannungstechnik heranzuführen.

Welche Fähigkeiten werden beim Kinderyoga gefördert?

Yoga bietet nicht nur für Erwachsene, sondern bereits für Kinder viele Vorteile. Durch gezielte Übungen wird das Körperbewusstsein geschult, die Muskulatur gestärkt und das Selbstvertrauen gefördert. Zudem lernen Kinder, wie sie sich in stressigen Situationen entspannen können.

Bei Erwachsenen sind Entspannungstechniken wie Yoga, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung und Meditation sehr beliebt. Mit entsprechenden Übungen lassen sich Stress abbauen und Entspannung herbeiführen. Aber auch Kinderyoga wird immer beliebter.

Inwiefern sich Kinderyoga vom normalen Yoga unterscheidet und ab welchem Alter Yoga für Kinder empfehlenswert ist, erfahren Sie in diesem Artikel. Zudem bekommen Sie Informationen darüber, wie ein Kinderyoga-Kurs abläuft und welche Fähigkeiten geschult werden.


1. Beim Kinderyoga verharren die Kinder kürzer in den einzelnen Stellungen

asiatischer junge in yoga-stellung

In vielen asiatischen Ländern werden Kinder schon sehr früh an Yoga herangeführt.

Yoga-Übungen können dabei helfen, Stress abzubauen, Ruhe zu finden und fitter zu werden. Aufgrund dieser vielen Vorteile wird Yoga immer beliebter. Laut verschiedener Umfragen machen knapp 7 % der Deutschen ab und zu Yoga, Tendenz steigend.

Dass Yoga aber auch schon für Kinder geeignet ist, wissen die meisten Menschen in Deutschland jedoch nicht. Anders sieht es in anderen Ländern der Welt aus. In Indien, dem Ursprungsland des Yoga, werden Kinder schon sehr früh an die spirituelle Lehre herangeführt.

In den letzten Jahren ist Kinderyoga aber auch hierzulande immer beliebter geworden. Im Gegensatz zum normalen Yoga steht beim Kinderyoga der Spaß im Vordergrund. Durch einfache Übungen und Spiele ist es möglich, Kinder langsam an das klassische Yoga heranzuführen.

Ob Sonnengruß, herabschauender Hund oder die Kobra – im Prinzip können Kinder die gleichen Übungen wie Erwachsene ausführen. Kindern fällt es sogar häufiger wesentlich leichter, die entsprechenden Positionen einzunehmen. Um dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden, fallen die Übungen jedoch häufig kürzer und dynamischer aus.

Zudem werden die Übungen bei Kindern häufig in Geschichten oder Abenteuerreisen integriert. Da die Asanas häufig nach Tieren benannt sind, werden Kinder bei den Phantasiereisen dazu angeregt, diese entsprechend nachzuahmen und dabei die verschiedenen Positionen einzunehmen.

Eine spannende Kinderyoga-Abenteuerreise sehen Sie in diesem YouTube-Video:

2. Für Kinderyoga gibt es kein Mindestalter

eine grupe kinder betreibt yoga

Sobald Kinder die motorischen Fähigkeiten haben, können Sie an einem Yogakurs teilnehmen.

Viele Eltern fragen sich, ab welchem Alter Kinderyoga sinnvoll ist. Grundsätzlich ist es möglich, dass Sie Ihr bereits im Alter von wenigen Monaten in Ihre Yoga-Einheit miteinbeziehen. Denn Kinder lieben es, ihre Eltern und deren Bewegungen nachzuahmen.

Wenn Sie Zuhause mit Ihrem Kind Yoga machen möchten, können Sie vom normalen Yoga zum Kinderyoga übergehen, sobald Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind die Asanas ausführen kann. Häufig ist hierbei die motorische Entwicklung entscheidend.

Möchten Sie Ihr Kind hingegen in einem Yoga-Kurs anmelden, sollte es ein Mindestalter von etwa fünf Jahren haben. Zu diesem Zeitpunkt ist die Entwicklung so weit vorangeschritten, dass die Kinder die Übungen problemlos mitmachen können.

Tipp: Möchten Sie bereits vorher mit einem Yoga-Kurs beginnen, können Sie auch Yoga-mit-Baby-Kurse belegen. Dort können Sie gemeinsam mit anderen Müttern bzw. Vätern und ihren Kindern erste Yoga-Erfahrungen sammeln.

3. In Yogakursen erhalten Kinder eine professionelle Anleitung

Ausbildung zum Kinderyogalehrer/zur Kinderyogalehrerin
Möchten Sie Kinderyoga-Trainer/in werden, benötigen Sie eine separate Ausbildung. In den Unterrichtseinheiten lernen Sie, auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kindern einzugehen. Zudem bekommen Sie viele Anregungen zu Bewegungsspielen, Stilleübungen und Ritualen.

Wenn Sie nur wenig Ahnung von Yoga haben und ihrem Kind einen professionellen Trainer zur Seite stellen möchten, sollten Sie es in einem Kinderyoga-Kurs anmelden. Die Gruppe lernt dort unter Anleitung eines ausgebildeten Trainers Atem-, Konzentrations- sowie Entspannungsübungen.

Die Übungen in einem Kurs auszuführen, hat zudem den Vorteil, dass Ihr Kind in Kontakt mit anderen Kindern kommt und eventuell neue Freundschaften schließt. Die Kosten für einen Kinderyoga-Kurs belaufen sich bei rund 10 Sitzungen im Durchschnitt auf etwa 120 Euro.

Eine Stunde beginnt in der Regel mit einem Gruß, um die anderen Teilnehmer willkommen zu heißen. Hierzu dient häufig der Sonnengruß, der eine Abfolge von 12 verschiedenen Yogahaltungen ist und eine dynamische Ausführung hat.

Nach dem Aufwärmen folgt eine Abenteuerreise, bei denen die Kinder aktiv mitmachen, yogabasierte Körperhaltungen einnehmen und Bewegungsabläufe der verschiedenen Asanas lernen. Oftmals unterliegt jede Yogastunde einem bestimmten Motto.

Anschließend ist zumeist noch etwas Zeit, Lieder zu singen und sich rhythmisch zur Musik zu bewegen. Den Abschluss bildet eine kurze Entspannungsgeschichte, durch welche die Kinder wieder zur Ruhe kommen.

Praktizieren Sie hingegen selbst schon Yoga, ist der Besuch eines speziellen Kinderyoga-Kurses nicht unbedingt notwendig. Wenn Sie Ideen und Anregungen suchen, können Sie sich auch ein entsprechendes Buch kaufen oder sich verschiedene Videos im Internet anschauen. Sehr beliebt sind auch Yoga-Bildkarten, die auf anschauliche Weise die verschiedenen Positionen erklären.

4. Durch die verschiedenen Übungen lernen Kinder Körperbeherrschung

starkes maedchen

Die Ausübung von Yoga gibt Kindern Kraft und Selbstbewusstsein.

Dass bereits Kinder von Yoga profitieren können, konnten schon zahlreiche Studien beweisen. In einer Pilotstudie zu den Auswirkungen von Kinderyoga auf die Persönlichkeitsentwicklung haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Kinder, die Yoga betreiben, ruhiger, entspannter und gelenkiger sind. Zudem haben sie mehr Selbstvertrauen, mehr Zuversicht und waren weniger von Angst geplagt.

Yoga kann Kinder grundsätzlich in folgenden Bereichen unterstützen:

  • Stressabbau
  • Entspannung
  • besserer Schlaf
  • Selbstvertrauen
  • Konzentration
  • besseres Körpergefühl
  • Bewegungsfähigkeit
  • stärkeres Immunsystem

Durch den Wechsel von Anspannung und Entspannung werden zudem die Durchblutung gefördert und die Muskeln gestärkt. Die Motorik und die Koordination verbessern sich, sodass Bewegungen leichter und flüssiger ablaufen.

Das bedeutet, dass Yoga sowohl auf den körperlichen als auch auf den geistigen und emotionalen Bereich positive Auswirkungen hat. Von diesen Vorteilen können Kinder ihr ganzes Leben lang profitieren.

Kinderyoga eignet sich zudem besonders für Schulkinder, die durch das Lernen sehr viel Stress haben und nur sehr schlecht Ruhe und Entspannung finden. Aber auch Kinder, die wenig Selbstvertrauen in sich und ihren eigenen Körper haben, können sich durch das Yoga zum Positiven weiterentwickeln.

5. Kinder mit Kinderyoga-Bildkarten zum Mitmachen animieren

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