Wenn Ihr Kind Fieber hat, ist das erst einmal kein Grund zur Sorge. Natürlich sollten Sie die Temperatur regelmäßig überprüfen und in bestimmten Situationen zum Arzt gehen – wann genau, erfahren Sie hier. Lesen Sie außerdem, was Sie tun können, um Ihrem Kind Erleichterung zu verschaffen, wodurch Fieber entsteht und einiges mehr.
Inhaltsverzeichnis
Fieber bei Kindern tritt relativ oft auf – vor allem auch im Vergleich mit Jugendlichen und Erwachsenen.
Da das Immunsystem bei Kindern noch nicht vollständig entwickelt ist, kann es zu „Fehlmeldungen“ kommen, die mit kurzzeitigem Fieber einhergehen. Außerdem muss sich das kindliche Immunsystem erst einmal an Erreger und Reize gewöhnen, wodurch es besonders oft aktiviert wird. Mit der Zeit lernt das kindliche Immunsystem dazu und so hat beispielsweise ein 6 jähriges Kind normalerweise seltener Fieber als beispielsweise ein 3 jähriges.
In erster Linie ist Fieber ein Schutzmechanismus des Körpers, wenn er auf verschiedenste Weise belastet wird bzw. mehr oder weniger ungefährliche Gesundheitsstörungen auftreten.
Ist die Körpertemperatur erhöht, dann arbeitet das Immunsystem mit Hochdruck, während sich gleichzeitig die Lebensbedingungen für Krankheitserreger verschlechtern. Haben Kinder also Fieber, ist dies ein positives Zeichen dafür, dass ihre Selbstheilungskräfte gut arbeiten. Oft geht es von selbst wieder auf normale Temperaturen zurück.
Außerdem ist die Körpertemperatur morgens meist um 0,5 °C niedriger als am Abend. Wenn Ihr Kind tagsüber besonders aktiv war, kann es aber auch mal zu größeren Schwankungen mit Temperaturen von über 38 °C kommen, ohne dass es krank ist. Ab wann es sich um Fieber handelt, haben wir in der folgenden Tabelle für Sie zusammengefasst:
Temperatur | Bezeichnung |
---|---|
37,6 bis 38,4 °C | erhöhte Körpertemperatur |
38,5 bis 39 °C | Fieber |
39 bis 41,5 °C | hohes Fieber |
ab 41,5 °C | lebensgefährliches Fieber |
Die Ursachen von Fieber können manchmal sehr harmlos sein. So kann sich die Temperatur durch Aufregung, Sport, draußen spielen, heißes Wetter, zu warme Kleidung oder eine zu dicke Bettdecke erhöhen. Bei leichtem Fieber bis 39 °C ohne ersichtlichen Grund bzw. ohne weitere Krankheitszeichen sollte Ihr kleiner Liebling deshalb für ca. eine halbe Stunde eine Ruhepause einlegen. Danach messen Sie die Körpertemperatur nochmals.
Die Anzeichen von Fieber erkennen Sie daran, dass es bei steigenden Temperaturen zu Schüttelfrost kommt, tagsüber oder im Schlaf zittert das Kind. Außerdem hat es kalte Füße und Hände und seine Haut ist blass. Das Ganze kann zusätzlich einhergehen mit Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Quängeln. Ist der Höhepunkt des Fiebers beim Kind erreicht, ist der gesamte Körper erhitzt, Gesicht und Körper sind hochrot und die Augen glänzen fiebrig.
Fieber kann durch bestimmte Erkrankungen ausgelöst werden:
Tipp: Auch Homöopathika können bei Fieber hilfreich sein. Lassen Sie sich dazu am besten von einem Apotheker oder Therapeuten beraten.
Wie schon erwähnt, ist Fieber in erster Linie eine Schutzreaktion. Ab wann Sie zum Arzt gehen sollten bzw. ab wann das Kind ins Krankenhaus muss, hängt von verschiedenen Anzeichen und teilweise auch von individuellen Umständen ab:
Hinweis: Hohes Fieber bei Kindern muss nicht unbedingt eine schwere Erkrankung bedeuten. Allerdings belastet eine Körpertemperatur von über 39 Grad den Kreislauf. Noch höheres Fieber kann zudem wichtige Funktionen im Körper stark einschränken und bedeutet für den kindlichen Organismus eine hohe Belastung.
Die Therapie richtet der Arzt an der Ursache des Fiebers beim Kind aus. Zum Fieber senken kann er Zäpfchen, Fiebersaft, Granulate oder Tabletten verordnen. Tagsüber geschieht das meist bei Körpertemperaturen ab 40 Grad, nachts auch schon mal ab 39 Grad, damit der kleine Patient ruhig und erholt schlafen kann. Für Kinder geeignet sind Wirkstoffe wie Ibupofen oder Paracetamol. Diese können auch Schmerzen und Entzündungen lindern. Bei einer bakteriellen Infektion kommen möglicherweise Antibiotika zum Einsatz. Bitte fragen Sie immer den Arzt, bevor Sie ein Medikament aus der (Haus)Apotheke einsetzen.
Eine Behandlung bzw. Beobachtung im Krankenhaus ist beispielsweise dann zu empfehlen, wenn der Zustand des Kindes sehr schlecht ist, das Kind sehr hohes Fieber hat (über 41,5 Grad) ein massiver Flüssigkeitsmangel zu vermuten ist oder die Gefahr einer ernsthaften Ursache besteht.
Was Sie selbst tun können oder auch als Hausmittel unterstützend zur Behandlung:
viel Flüssigkeit – geeignet sind beispielsweise lauwarme Kräutertees mit Kamille, Lindenblüten oder Fenchel sowie dünne Fruchtsaftschorlen
Wenn Bakterien oder Viren in den Körper eindringen, wehrt dieser die Erreger mithilfe von Temperatursteigerung ab – es kommt zu Fieber. Dadurch wird die Vermehrung der Eindringlinge eingedämmt.
Wie wird richtig Fieber gemessen?
Empfohlen wird das rektale Fiebermessen – also im Po. Geben Sie auf die Spitze des Thermometers etwas Vaseline, führen es vorsichtig in den Darmausgang ein und stoppen nach ca. 2 bis 2,5 cm. Ältere Kinder tolerieren diese Art des Fiebermessens oft nicht mehr. Hier empfehlen Ärzte qualitativ hochwertige Ohrthermometer. Eine weitere Möglichkeit ist die Messung im Mund, bei der die Spitze des Thermometers unter der Zunge platziert wird. Dies funktioniert erst bei Kindern ab ca. 5 Jahren.
Dürfen Kinder mit Fieber in den Kindergarten?
Grundsätzlich sollte ein krankes Kind, das Fieber hat und sich nicht wohl fühlt, zuhause bleiben. Untersagt ist es, ein Kind in den Kindergarten zu geben, wenn es an einer ansteckenden Krankheit leidet.
Warum sollten Kinder mit Fieber nicht an die frische Luft?
Das bezieht sich hauptsächlich auf sehr hohes Fieber. Denn durch die plötzliche Abkühlung beginnt das Wärmeregulationssystem im Gehirn, den Körper wieder aufzuheizen und die Körpertemperatur steigt an. Außerdem könnte der Ausflug zu anstrengend fürs Kind sein.
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