Kephalhämatom: Infos zur Entstehung, Behandlung und möglichen Folgen

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
baby mit kephalhaematom
Was ist ein Kephalhämatom?

Bei einem Kephalhämatom handelt es sich um einen Bluterguss, der zwischen der Knochenhaut und dem Schädelknochen auftritt. Dieses Hämatom entsteht durch die Einwirkung der Scherkräfte während der Geburt.

Welche Folgen kann ein Kephalhämatom haben?

In der Regel ist ein Kephalhämatom harmlos und heilt komplikationslos wieder aus. Problematisch wird es hingegen, wenn es aufgrund dieses Hämatoms zu einer Blutarmut oder einer Gelbsucht kommt. In diesem Fall sollten Sie sich schnellstmöglich an einen Arzt wenden.

Wie wird das Hämatom behandelt?

Normalerweise heilt das Hämatom innerhalb einiger Wochen von selbst aus, sodass keine Behandlung notwendig ist. Eine Punktion bringt zudem mehr Risiken als Vorteile mit sich. Leidet ein Kind zusätzlich unter einem Schädelbruch, ist eine Operation jedoch unumgänglich.

Nicht jede Geburt verläuft reibungslos. Kommt es beispielsweise zu Komplikationen, weil der Kopf des Babys nicht durch das Becken rutscht, muss manchmal sogar etwas nachgeholfen werden. Durch die sogenannten Scherkräfte kann es außerdem passieren, dass es zu einer Verletzung am Kopf des Kindes kommt. Ein Kephalhämatom betrifft dabei etwa ein bis zwei Prozent der Neugeborenen.

Was ein Kephalhämatom ist, welche Ursachen dieser Erkrankung zugrunde liegen und welche Folgen möglich sind, erfahren Sie in diesem Artikel. Zudem stellen wir Ihnen die gängigsten Behandlungen vor.

1. Ein Kephalhämatom ist ein Bluterguss zwischen Schädelknochen und Knochenhaut

Kephalhämatom vs. Geburtsgeschwulst

Im Gegensatz zum Kephalhämatom handelt es sich bei einer Geburtsgeschwulst (caput succedaneum) um einen Bluterguss, welcher sich lediglich in den oberen Hautschichten bildet. Daher verschwindet diese Geschwulst auch nach einigen Tagen wieder.

Eine Geburt ist sowohl für eine Mutter als auch für das Baby sehr anstrengend. Durch die einwirkenden Kräfte kann der Kopf des Babys sogar stark verformt sein. Bei Neugeborenen kann außerdem ein sogenanntes Kephalhämatom auftreten.

Viele Eltern sind geschockt, wenn sie ein solche Schwellung am Kopf ihres Kindes entdecken. In den meisten Fällen sieht es jedoch schlimmer aus als es tatsächlich ist. Ein Kephalhämatom entsteht laut ICD-10 durch eine Geburtsverletzung. Sie tritt bei etwa ein bis zwei Prozent der Neugeborenen auf.

Das Hämatom zeigt sich durch eine Schwellung am Kopf. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Blut, welches durch die Schädelnähte klar begrenzt ist. Während die Schwellung zunächst weich und schlaff ist, wird sie im Verlauf praller und auch etwas hart.

Dass ein solches Hämatom entsteht, liegt an den sogenannten Scherkräften während einer Geburt. Diese Kräfte liegen laut Schätzungen bei etwa 40 kg. Durch diese kommt es zu einer Verschiebung der Schädelplatten, die dazu führen kann, dass kleine Blutgefäße zerreißen. Folglich sammelt sich das Blut zwischen der Knochenhaut und dem Schädelknochen an.

Das Kephalhämatom tritt bei Neugeborenen besonders häufig auf, wenn Instrumente wie eine Zange oder eine Saugglocke benutzt werden, um den Schädel des Kindes durch das Becken zu leiten. Auch ein enger Geburtskanal und ein außergewöhnlich schneller Durchtritt durch das Becken können die Entstehung eines Hämatoms begünstigen.

2. Durch Untersuchungen weitere Verletzungen ausschließen

aerztin untersucht den kopf eines babys

Durch verschiedene Untersuchungen lässt sich feststellen, ob weitere Verletzungen vorliegen.

Kommt es während einer Geburt zu einer solchen Verletzung, fällt dies den Hebammen sowie den Ärzten zumeist sehr schnell auf, da die Schwellung bereits nach kurzer Zeit sichtbar ist. In den darauffolgenden Stunden vergrößert sich das Hämatom, sodass es am Ende die Größe eines Hühnereis aufweisen kann.

Da das Hämatom sehr prall ist, ist die Haut an dieser Stelle sehr schmerzempfindlich. Dies erkennen Ärzte daran, dass das Kind unruhig ist und weint, wenn diese Schwellung berührt wird. Daraufhin schaut der Arzt, ob die Blutung begrenzt ist und welche Konsistenz die Schwellung aufweist.

Wichtig ist es außerdem, dass die Ärzte eine spezielle Untersuchung durchführen, um andere Krankheiten und Komplikationen auszuschließen. In einigen Fällen kann es durch den enormen Druck zusätzlich zu einem Schädelbruch kommen. Wird dieser Bruch nicht behandelt, kann dies schwerwiegende Folgen haben.

In seltenen Fällen entsteht die Schwellung erst nach einigen Tagen. Suchen Sie unter diesen Umständen umgehend Ihre Hebamme oder einen Kinderarzt auf.

3. Im schlimmsten Fall kann das Hämatom eine Blutarmut auslösen

baby mit gelbsucht

Eine Gelbsucht können Sie unter anderem daran erkennen, dass sich die weiße Haut in den Augen gelb verfärbt.

Leidet ein Baby unter einem Kephalhämatom, sollten Sie als Eltern darauf achten, dass Sie so wenig Druck wie möglich auf das Hämatom ausüben. Das bedeutet auch, dass Sie Ihr Kind in eine Position legen sollten, bei der das Baby nicht auf der betroffenen Stelle liegt. Besonders geeignet ist die Bauch- oder Seitenlage.

Auch wenn ein Kephalhämatom in der Regel harmlos ist und komplikationslos abklingt, kann es auch hierbei zu Folgeschäden kommen. Ist das Hämatom sehr stark ausgeprägt, kann eine Neugeborenengelbsucht (Ikterus) die Folge sein. Behandelt wird diese mithilfe der Lichttherapie.

Hinzu kommt, dass gerade bei ausgeprägten Blutergüssen eine große Menge Blut in das Hämatom fließt. Auf diese Weise kann im schlimmsten Fall eine Blutarmut ausgelöst werden. Löst diese wiederum einen Schock aus, kann die Situation lebensbedrohlich werden.

Bei einigen Babys kommt es anschließend zu einer Verkalkung entlang der Schädelnähte, sodass der Randbereich verknöchert, während es in der Mitte zu einer Vertiefung kommt. Ist dies der Fall, heilt das Hämatom dennoch folgenlos ab.

4. Behandlungsmöglichkeiten bei einem Kephalhämatom

baby mit salbe

Um ein Kephalhämatom selbst zu behandeln, können Sie auf Ringelblumen- oder Arnika-Salben zurückgreifen.

In der Regel ist eine Behandlung des Kephalhämatoms nicht notwendig, da es sich von selbst wieder zurückbildet. Das Blut fließt langsam wieder ab, sodass die Schwellung von Zeit zu Zeit geringer wird. Dies kann jedoch einige Wochen dauern.

Sinn kann es jedoch machen, wenn dem Kind Vitamin K verabreicht wird. Dieses Vitamin ist für die Blutgerinnung von großer Bedeutung. Durch die Gabe von Vitamin K soll vermieden werden, dass das Kephalhämatom weiter anwächst.

Natürlich sollte der Verlauf regelmäßig von einem Kinderarzt kontrolliert werden. Kommt es zu einer Verschlechterung, kann eine Therapie lebensnotwendig sein. Allerdings sollte eine Punktion vermieden werden, da diese dazu führen kann, dass sich die Stellen infizieren und zu einem lebensbedrohlichen Abszess führen. Ein Kind zu operieren ist zudem nur dann notwendig, wenn es zusätzlich zu einem Schädelbruch gekommen ist.

Die Osteopathie ist eine alternative Heilmethode, die bei einem Kephalhämatom angewendet werden kann. Allerdings geht es dabei darum, die Spätfolgen zu behandeln. Dadurch, dass über Wochen eine bestimmte Lage vermieden wird, kann es zu einer Schiefstellung kommen, die mithilfe der Osteopathie korrigiert werden kann.

Tipp: Eine gute Pflege des Hämatoms kann den Verlauf positiv beeinflussen. Geeignet sind spezielle Salben oder kühle Auflagen.

5. Weiterführende Literatur zur Baby-Entwicklung

Babys erstes Jahr: Alles, was wichtig ist (GU Baby)
  • Graefe und Unzer Verlag
  • Babys erstes Jahr: Alles, was wichtig ist (GU Baby)
  • ABIS-BUCH
  • Silber
  • Weigert, Vivian (Autor)
Das große Buch für Babys erstes Jahr: Das Standardwerk für die ersten 12 Monate
  • Graefe und Unzer Verlag
  • Das große Buch für Babys erstes Jahr: Das SBräunendardwerk für die ersten 12 Monate
  • ABIS-BUCH
  • Gelb
  • Nolden, Annette (Autor)
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