Beim Hüftschnupfen handelt es sich um eine Gelenkentzündung der Hüfte, bei der die Gelenkschleimhaut anschwillt. Infolgedessen kommt es zu teilweise starken Schmerzen, die bis zum Knie ausstrahlen können.
Auch wenn Hüftschnupfen eine harmlose Kinderkrankheit ist, sollten Sie bei entsprechenden Symptomen einen Arzt aufsuchen. Mittels verschiedener Untersuchungen können ernsthafte Erkrankungen wie eine bakterielle Hüftgelenksentzündung, Rheuma oder Tumore ausgeschlossen werden.
Ein Hüftschnupfen bedarf keiner speziellen Therapie. Wichtig ist jedoch, dass die betroffenen Kinder auf sportliche Aktivitäten verzichten und sich möglichst viel schonen. Nach etwa ein bis zwei Wochen heilt der Hüftschnupfen ohne bleibende Schäden von allein aus.
Die Beschwerden beginnen von jetzt auf gleich und können mitunter sehr schmerzhaft sein. Wenn Kinder plötzlich hinken, Schmerzen in der Hüfte haben und nicht mehr laufen möchten, kann dies auf einen Hüftschnupfen hindeuten.
Aber was verbirgt sich hinter dem Begriff Hüftschnupfen? Ist dies eine ernste Erkrankung? Und müssen sich Eltern Sorgen machen?
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Hüftschnupfen ist, wie er entsteht und welche Symptome damit einhergehen. Zusätzlich bekommen Sie Informationen darüber, wie ein Hüftschnupfen behandelt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Kinder lieben es, den ganzen Tag herumzutollen und in Bewegung zu bleiben. Statt normal zu gehen, laufen, hüpfen und springen sie. Wenn ein Kind jedoch plötzlich zu hinken beginnt und Bewegungen so oft es geht vermeidet, sollten Sie als Eltern unbedingt etwas genauer hinschauen.
Die Coxitis fugax, umgangssprachlich als Hüftschnupfen oder Hüftgrippe bezeichnet, ist die häufigste Gelenkerkrankung bei Kindern. Sie ist abakteriell und zudem nicht ansteckend. Auch wenn Sie in der Regel zwischen dem dritten und achten Lebensjahr auftritt, können gelegentlich auch ältere Kinder betroffen sein. Statistisch gesehen sind Jungen jedoch viermal häufiger von Hüftschnupfen betroffen als Mädchen.
Ein Hüftschnupfen kündigt sich nicht über einen längeren Zeitraum an, sondern tritt zumeist sehr plötzlich auf.
Er wird von folgenden Symptomen begleitet:
In rund 95% der Fälle treten die Beschwerden einseitig auf. Nur sehr selten sind beide Hüftgelenke betroffen. Die Schmerzen entstehen durch eine Flüssigkeitsansammlung in der Gelenkkapsel.
Nur in sehr seltenen Fällen tritt ein Hüftschnupfen bei Kindern ohne Schmerzen auf.
Die genaue Ursache für das Auftreten des Hüftschnupfens haben Wissenschaftler bisher noch nicht herausgefunden. Sicher ist jedoch, dass es sich weder um eine unfallbedingte noch um eine genetisch bedingte Erkrankung handelt.
Auffällig ist jedoch, dass Kinder vor allem im Frühjahr und im Herbst von dem Hüftschnupfen betroffen sind. In vielen Fällen entwickelt sich der Hüftschnupfen wenige Wochen später als Folgeerkrankung eines viralen Infekts, wie einer Erkältung oder einer Magen-Darm-Erkrankung. Diese kommen bei Kindern sehr häufig vor. Warum Kinder etwa ein Viertel des Jahres krank sind, können Sie auch in diesem Interview nachlesen. Bei jedem zweiten Kind, welches von Hüftschnupfen betroffen ist, lässt sich jedoch kein ursächlicher Infekt feststellen.
Es ist Forschern jedoch noch immer ein Rätsel, aus welchem Grund die Entzündung ausschließlich im Hüftgelenk und nicht in anderen Gelenken auftritt. Im Gegensatz zu normalen grippalen Infekten bekommen Kinder Hüftschnupfen nur einmal im Leben.
Im Gegensatz zu Hüftschnupfen geht eine bakterielle Entzündung des Hüftgelenks mit teilweise hohem Fieber einher. In diesem Fall ist eine schnelle Behandlung mit Antibiotika notwendig, um Folgeschäden zu verhindern.
Leiden Kinder an Hüftschnupfen, müssen sich Eltern keine Sorgen machen, da es sich um eine harmlose Kinderkrankheit handelt, die folgenlos ausheilt. Dennoch sollten Sie bei den genannten Anzeichen einen Arzt aufsuchen, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Dies gilt besonders dann, wenn weitere Anzeichen wie Fieber, Müdigkeit und Abgeschlagenheit hinzukommen.
Eine eindeutige Diagnose kann nur über eine Blutabnahme und eine Ultraschalluntersuchung erfolgen. Auf diese Weise können bakterielle Infektionen, Rheuma, Verletzungen oder Tumore ausgeschlossen werden. In der Ultraschalluntersuchung lässt sich der Erguss und dessen Ausmaß sehr gut erkennen.
Sind die Beschwerden besonders intensiv oder halten sie über einen sehr langen Zeitraum an, werden die Kinder häufig zusätzlich geröntgt oder bekommen eine MRT-Untersuchung. Mithilfe dieser Bilder lässt sich ein Bruch der Hüfte feststellen bzw. ausschließen.
Wichtig ist es außerdem, einen beginnenden Morbus perthes auszuschließen. Dabei handelt es sich um eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes.
Hat ein Arzt die Diagnose Hüftschnupfen gestellt, ist keine spezielle Behandlung notwendig. Schonung ist in diesem Fall die beste Therapie. Damit sich die Schwellung in der Gelenkschleimhaut zurückbilden kann, sollten Kinder sportliche Aktivitäten für etwa 14 Tage vermeiden und wenn möglich das Bett hüten. Erlaubt sind lediglich leichte Bewegungen, die keinerlei Schmerzen verursachen.
Sind die Schmerzen sehr stark, können auch Medikamente zum Einsatz kommen, die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken. Besonders empfehlenswert ist in diesem Fall der Wirkstoff Ibuprofen. Um die Beschwerden zu lindern, können Sie außerdem Hausmittel wie Kohlwickel oder Umschläge mit Heilerde anwenden. Auch eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen empfinden die meisten Kinder als sehr angenehm.
Ein gewöhnlicher Hüftschnupfen hält durchschnittlich etwa eine Woche bis zehn Tage an und heilt dann von allein aus. In der Regel hinterlässt er keine bleibenden Schäden. Auch Rückfalle kommen eher selten vor.
Halten die Schmerzen jedoch länger als zwei Wochen an, sollten Sie sich zur Absicherung noch einmal an Ihren Arzt wenden. Dies gilt besonders dann, wenn plötzlich Fieber auftritt.
Tipp: Da ein Kleinkind in diesem Alter noch nicht so gut mit Gehhilfen umgehen kann, sollten Sie unbedingt auf Krücken verzichten. Auf diese Weise können Sie Unfälle und damit einhergehende Verletzungen vermeiden.
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