Hochsensible Kinder sind empfindlicher als die sie umgebenden Menschen.
Wird die Hochsensibilität bei Kindern festgestellt, heißt es, frühzeitig das Selbstbewusstsein zu stärken.
Hochsensible Kinder reagieren sehr stark auf äußere Reize und benötigen längere Ruhephasen, um die eigenen Emotionen zu verarbeiten.
Für alle Eltern ändert sich der Alltag, sobald ein Baby auf die Welt kommt. Aber wie sieht es aus, wenn ein Kind besonders sensibel ist? Gibt es einen Test für hochsensible Kinder und worin bestehen die Merkmale?
In unserem Artikel widmen wir uns der Herausforderung, eine Hypersensibilität zu erkennen und zeigen Ihnen, mit welchen Tipps Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes stärken können.
Inhaltsverzeichnis
Hochsensible Kinder nehmen ihre Umgebung verstärkt wahr.
Kinder, die hochsensibel sind, nehmen den normalen Alltag etwas anders wahr. Eine laute, hektische Umgebung ist daher eine besondere Herausforderung für alle Kinder. Einige Kinder schreien besonders häufig, wenn es einmal zu einer etwas größeren Geräuschkulisse kommt.
In der geschützten familiären Umgebung sind hochsensible Kinder indes kaum auffällig und die Ausprägung ist nur schwer zu erkennen.
Der erste Kindergartenbesuch stellt viele Eltern vor größere Probleme, denn die immense Wucht an neuen Eindrücken kann hochsensible Kinder sehr stark belasten.
Besonders problematisch ist dies, wenn die eigenen Eltern nicht gut verstehen, warum ein Kind so reagiert. Vielfach kommt es zu falschen Diagnosen und Annahmen, sodass häufig ADHS oder ADS als Diagnose gestellt werden.
Kinder, die auf ihre Umwelt extrem sensibel reagieren, leiden jedoch keineswegs an einer Aufmerksamkeitsstörung. Vielmehr führt lediglich die Reizüberflutung dazu, dass ein Kind nicht mehr zurechtkommt und ausflippt.
Tritt die Hochsensibilität bei einem Baby oder Kleinkind auf, müssen Eltern lernen, auf das Verhalten zu achten.
Bislang gibt es nur wenige aussagekräftige wissenschaftliche Abhandlungen über Hochsensibilität. Möchten Sie mehr über die Hintergründe der Forschung erfahren, finden Sie hier einen sehr ausführlichen Artikel des Magazins Spektrum.
Hochsensible Kinder sind im Umgang mit anderen Menschen meist eher zurückhaltend und reagieren relativ stark auf Veränderungen.
Grundsätzlich reagieren nicht alle Kinder gleich auf bestimmte Außenreize, sodass es manchmal schwer ist, die Symptome richtig zu deuten.
Im Folgenden finden Sie eine kurze Liste mit Merkmalen, die auf eine Hochsensibilität bei Kindern hindeuten:
Hochsensible Kinder reagieren oftmals ängstlich.
Bitte beachten Sie, dass die Liste keineswegs abschließend ist und einen genauen Test nicht ersetzen kann. Sie soll Ihnen lediglich als Anhaltspunkt dienen, ob ein Kind möglicherweise hochsensibel sein kann.
Hochsensible Kinder sind keineswegs krank und es ist nicht unbedingt notwendig, sie entsprechend zu behandeln. Dennoch haben sie meist einige Charaktereigenschaften, die den Alltag deutlich erschweren können, sodass eine Therapie durchaus sinnvoll sein kann.
Diese dient primär dazu, Kindern genügend Selbstvertrauen zu geben, damit sie mit sich und ihrer Hochsensibilität zurechtkommen. Erhalten bereits Kindergartenkinder ausreichende Hilfe, fällt der Übergang in die Schule nicht mehr ganz so schwer und Kinder lernen einzuschätzen, in welchen Situationen sie sich zurückziehen müssen, um zur Ruhe zu kommen.
Hier finden Sie einige positive sowie negative Aspekte der Hochsensibilität bei Kindern:
Versuchen Sie, die positiven Aspekte von hochsensiblen Personen (HSP) in den Vordergrund zu rücken und früh zu üben, auch mit schwierigen Situationen zurechtzukommen.
Tipp: Da viele hochsensible Kinder sehr intelligent sind, ist bis heute noch nicht ganz klar, inwieweit ein extrem sensibles Verhalten mit Intelligenz in Verbindung gebracht werden kann.
Kleidung bereitet vielen Kindern Probleme.
Es ist nicht immer einfach, auf die Bedürfnisse von hochsensiblen Kindern passend zu reagieren. Auf der einen Seite gilt es, Kinder möglichst früh an andere Menschen und ungewohnte Situationen zu gewöhnen. Auf der anderen Seite soll dies jedoch auch nicht in eine dramatische Reizüberflutung ausarten, sodass ein schmaler Grat gefunden werden muss.
Generell ist es wichtig zu verstehen, dass hochsensible Kinder ihr eigenes Tempo haben. Trotz einer sehr raschen Auffassungsgabe benötigen einige Kinder etwas länger, um gewonnene Erkenntnisse umfassend zu verarbeiten. Dies führt jedoch auch dazu, dass das Langzeitgedächtnis bereits sehr früh stark ausgeprägt ist.
Mit der Zeit erkennen Sie, in welchen Situationen Ihr Kind stärker oder weniger stark reagiert. Versuchen Sie an dieser Stelle, möglichst wenige herausfordernde Situationen hintereinander zu legen. Hochsensible Kinder sollten immer genügend Ruhezeiten haben, damit sie nicht von ihren eigenen Gefühlen überwältigt werden.
Im Alltag sollten Sie zwar Verständnis dafür haben, dass ihr Kind den vermeintlich kratzenden Pullover nicht anziehen möchte, jedoch erklären, dass dies notwendig ist, um sich nicht zu erkälten.
Ebenso verhält es sich mit dem Kindergartenbesuch, der für viele Kinder eine große Hürde darstellt. Auch wenn sich die erste Zeit etwas schwieriger gestalten kann und Kinder nach wenigen Stunden im Kindergarten bereits k.o. sind, kann der Kindergarten auch zu einem zweiten Zuhause werden, an dem sich die Kinder sehr wohl fühlen.
Um dies zu gewährleisten, müssen Kinder allerdings lernen, auch unangenehme Situationen kurzzeitig in Kauf zu nehmen und zu versuchen, die Scheu zu überwinden.
Tipp: Sparen Sie nicht mit Lob und Anerkennung. Vermeintlich alltägliche Dinge sind für hochsensible Kinder oftmals mit großer Anstrengung verbunden, die entsprechend gewürdigt werden sollte.
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Eine gute, aber aus meiner Sicht (selbst HSP, Tochter HSP) nicht ganz umfassende Erläuterung.
Eine Hilfestellung stimmt überhaupt nicht, Kleidung die kratzt weil sie viel deutlicher wahrgenommen wird kann man nicht „ertragen“ lernen. Es ist wie ein Stein im Schuh, der wird ja auch nicht kleiner oder weniger schmerzhaft wenn man ihn nur lang genug drinnen lässt!