Hämorrhoiden in der Schwangerschaft – So bekommen Sie diese in den Griff

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Hämorrhoiden in der Schwangerschaft
  • Jeder Mensch besitzt Hämorrhoiden, doch nicht immer machen sich diese im Laufe des Lebens bemerkbar. Diese treten in der Schwangerschaft meist auf, weil sich die Verdauung verlangsamt. Oft werden Hämorrhoiden auch erst durch das Pressen bei der Geburt sichtbar.
  • Hämorrhoiden in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit und können in den meisten Fällen schon mit einfachen Hausmitteln bekämpft werden.
  • Nur in sehr schweren Fällen ist eine operative Entfernung der Hämorrhoiden notwendig. Meist reichen Salben oder auch ein Abbinden des Gewebes durch den Arzt bereits aus.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft sind leider keine Seltenheit und auch wenn man durch die Schwangerschaft hindurch ist, können sie immer noch auftreten.

In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, welche Behandlung bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft möglich ist, wie sich diese entfernen lassen und woran Sie erkennen, dass es sich auch wirklich um Hämorrhoiden handelt.

1. Hämorrhoiden sind Blutgefäße, die während der Schwangerschaft anschwellen können

Während der Schwangerschaft wird das Bindegewebe schwächer und die Blutgefäße weiter. Dass sich Hämorrhoiden erst in der Schwangerschaft bilden, ist übrigens ein Irrglaube. Auch wenn man sie bisher nicht wahrgenommen hat, existieren sie schon vor der Schwangerschaft, werden aber erst durch das nun gestaute Blut größer und sicht- sowie spürbar.

Doch nicht nur das Blut ist Schuld an der Entstehung von Hämorrhoiden. Während der Schwangerschaft leistet der Körper erstaunliches und so ist es kein Wunder, dass beispielsweise die Verdauungsorgane langsamer arbeiten. So kann es zu einer Verstopfung kommen. Beim Stuhlgang und starkem Pressen (manchmal sogar erst während der Geburt) drücken sich die Hämorrhoiden heraus. Große, außenliegende Hämorrhoiden 3. Grades sind somit von außen sichtbar, lassen sich aber wieder zurückschieben.

Hämorrhoiden gibt es mit und ohne Beschwerden. In folgende Grade werden sie eingeteilt:

1. Grad 2. Grad 3. Grad 4. Grad
Nicht sicht- oder fühlbar. Sichtbar, aber nur beim Toilettengang zu spüren. Sind sicht- und auch fühlbar, lassen sich aber wieder zurückschieben. Sind sicht- und auch fühlbar, lassen sich aber nicht mehr zurückschieben.
Verursachen nur sehr selten Beschwerden. Können Juckreiz oder Brennen verursachen. Bluten. Bluten oft stark.
Selten ist Blut zu sehen. Blut ist manchmal zu sehen, aber nicht viel. Verursachen Schmerzen. Neben teilweise starken Schmerzen haben Frauen oft das Gefühl, dass sich ein Fremdkörper im Analbereich befindet.

2. Die Behandlung von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft ist oft schon mit einfachen Mitteln möglich

Während der Schwangerschaft lassen sich leichte Probleme durch Hämorrhoiden selbst behandeln. Bereits einfache Hausmittel können hier helfen, die ersten Anzeichen zu lindern und die Ursache zu bekämpfen. Spüren Sie Hämorrhoiden schon in der frühen Schwangerschaft, sollten Sie Ihren Darm entlasten und auf Essen verzichten, welches zu Verstopfungen führen kann. Gut geeignete Hausmittel gegen Verstopfungen sind:

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Schon eine den Darm schonende Kost kann die Beschwerden von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft lindern.

  • Flohsamen (besonders lecker im Müsli)
  • Gedörrtes Obst
  • Obstsäfte
  • Milch und Joghurt

Zusätzlich können Sitzbäder wahre Wunder wirken. Nutzen Sie hierfür am besten Kamille, heilt diese den oft gereizten Bereich. Ab wann Sie zum Frauenarzt gehen sollten, ist eine Empfindungssache.

Wenn Sie unsicher sind, suchen Sie Ihren Arzt auf jeden Fall sofort auf. Je nach Schwere kann er eine Salbe verschreiben, mit der Sie den gereizten Bereich behandeln können. Welche Salbe verschrieben wird, ist vom Grad der Hämorrhoiden abhängig. Zu Beginn ist eine Ringelblumensalbe bereits eine schnelle Hilfe. Können Sie Ihren Frauenarzt nicht erreicht, ist auch die Hebamme im ersten Moment eine gute Ansprechpartnerin – auch sie kann sich ggf. einen ersten Blick über die Schwere der Hämorrhoiden verschaffen.

Vor- und Nachteile der Behandlung von Hämorrhoiden mit Hausmitteln

  • Schaden dem Kind nicht.
  • Verschiedene Mittel sind in fast jedem Haushalt zu finden.
  • Einfache und kostengünstige Möglichkeit, die unangenehmen Hämorrhoiden in den Griff zu kriegen.
  • Nicht alle Hausmittel sind gut geeignet und manche können die Symptome sogar verschlimmern (stopfendes Essen).
  • Aus Unwissenheit gehen viele Frauen nicht zum Arzt und probieren es selbst mit Hausmitteln – auch dies kann die Hämorrhoiden verschlimmern.

2.1. Mit Medikamenten, Homöopathie oder einem Eingriff kann die Behandlung von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft unterstützt werden

OP nicht immer notwendig

Eine Therapie ist auch in Form des Abbindens möglich. Dabei wird ein Band um die betroffene Stelle gewickelt, so dass es zu einem Abbruch der Durchblutung kommt. Das Gewebe stirbt so ab.

Nicht immer ist eine Salbe für das Behandeln von Hämorrhoiden während und nach der Schwangerschaft ausreichend. Beim ersten Grad wird – neben der Salbe – oft ein Zäpfchen verschrieben, welches durch das Einführen direkt „am Ort des Geschehens“ wirken kann. Das Veröden wird meist bei Hämorrhoiden des zweiten Grades empfohlen. Das komplette Entfernen ist nur bei dem 3. und 4. Grad empfohlen.

Ob das Entfernen notwendig ist, kann nur durch den Arzt bestimmt werden. Äußere und demnach gut sicht- und spürbare Hämorrhoiden entfernen die Ärzte fast immer (es sei denn, sie lassen sich wie im 3. Grad leicht zurückschieben und verursachen keine erneuten Probleme).

Wichtig zu wissen: Operative Eingriffe wegen Hämorrhoiden während der Schwangerschaft werden nur äußerst selten durchgeführt. Je nachdem, welche Symptome bei Ihnen auftreten, kann sich ein Gang zum Hömöopathen lohnen. Mit Teebaumöl kann schon viel getan werden. Vorbeugen lässt sich zudem auch mit Globuli.

3. Wichtige Fragen und Antworten

3.1. Wann sind Hämorrhoiden gefährlich?

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Hämorrhoiden sind nicht gefährlich. Lassen Sie dennoch klären, ob die Beschwerden nicht vielleicht auf andere Ursachen zurückzuführen sind.

Hämorrhoiden sind nicht gefährlich, lediglich unangenehm, wenn sie während der Schwangerschaft oder nach der Geburt auftreten. Was hilft, sollten Sie am besten mit Ihrem Arzt besprechen. Beachten Sie dabei unbedingt, dass Veränderungen am Körper während der Schwangerschaft nicht immer harmlose Ursachen haben.

Auch Geschlechtskrankheiten oder Thrombosen können sich bemerkbar machen und sich im ersten Moment wie Hämorrhoiden anfühlen.

3.2. Wie behandelt man Hämorrhoiden mit Nasenspray? Ist das wirklich möglich?

Je nachdem, zu welchem Arzt man geht, kann es durchaus sein, dass Nasenspray gegen die Hämorrhoiden verschrieben wird. Dieses wird einfach auf ein Wattepad gesprüht und damit der Bereich rund um die Hämorrhoiden betupft.

Der Hintergrund: Nasenspray wirkt abschwellend auf die Schleimhäute und kann so zur Linderung beitragen.

3.3. Woran erkennt man, dass die Behandlung mit Hausmitteln funktioniert?

Schlagen die Hausmittel an, so lassen die Beschwerden rasch nach. Oft sind am nächsten Tag schon keine Anzeichen mehr zu spüren. Zeigen die Hausmittel keine Wirkung, sollte man jedoch einen Arzt aufsuchen.

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