Grippeimpfung für Kinder: So schützen Sie Ihr Kind vor Influenza

   
von Steffi B. - letzte Aktualisierung:
grippeimpfung
Was sind die Symptome einer Influenza?

Zu den typischen Symptomen einer „echten Grippe“ zählen Schmerzen in den Gliedern, Husten, Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost.

Woraus besteht die Grippeimpfung?

Der Impfstoff wird aus zwei Bestandteilen gefertigt: Aus der sogenannten Virushülle und Influenza-Viren, die nicht mehr aktiv sind. Sinn und Zweck der Injektion dieses Impfstoffs ist es, den Körper dazu zu ermuntern, Antikörper zu bilden.

Welche Nebenwirkungen können bei der Impfung auftreten?

In den ersten drei Tagen nach der Impfung kann es zu leichtem Fieber, Muskelschmerzen und Frösteln kommen. Diese Symptome klingen allerdings nach circa zwei Tagen wieder ab.

Die Diskussion darüber, welche Impfungen ein Kind haben sollte oder nicht, gibt es seit jeher und beinahe zu jeder Impfung gibt es Fürsprecher und Gegner gleichermaßen. Welche Punkte diese Meinungsvertreter über die Grippeimpfung für Kinder ins Feld führen, um zu empfehlen oder abzuraten, und in welchen Fällen wir Ihnen eine diese Impfung empfehlen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

1. Grippeimpfung bei Kindern. Ja oder nein?

Grippeerreger gibt es überall

Grippeerreger sind Viren, die auf der ganzen Welt zuhause sind. Sie werden durch Tröpfchen wie beim Niesen oder Husten übertragen. Sie haften an Türklinken und Gegenständen, mit denen jeder ständig in Berührung kommt.

Eine „echte Grippe“, also die Influenza und nicht etwa eine Erkältung, ist sehr ansteckend und kann sich rasant in Kindergärten und Schulen verbreiten. Zu den typischen Symptomen einer Grippe zählen Schmerzen in den Gliedern, Husten, Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost. Die Dauer einer Grippe ist immer abhängig vom Kind selbst, in der Regel jedoch muss Ihr Kind mit Grippe und ohne Impfung ein bis zwei Wochen im Bett bleiben.

Einige Kinder haben jedoch Vorerkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hält online eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vor. Demnach gehören Kinder mit Erkrankungen der Atemwege, des Herzens, des Kreislaufes, der Nieren, der Leber sowie Kinder mit Stoffwechselkrankheiten Diabetes, neurologischen Einschränkungen, einem gestörten Immunsystem oder einer HIV-Infektion zu den Haupt-Risikogruppen, denen die STIKO nachdrücklich eine Grippeimpfung für Kinder empfiehlt. Auch in der Schweiz und in Österreich wird die Grippe Impfung empfohlen.

Gehört Ihr Kind zu dieser Haupt-Risikogruppe, ist es sehr wichtig, Ihr Kind impfen zu lassen. Auch für Kleinkinder ist die Grippe besonders gefährlich, da diese schnell in einer Lungenentzündung enden kann. Besucht Ihr Kind eine Gemeinschaftseinrichtung wie etwa eine Kinderkrippe, ist eine Impfung sinnvoll. Auch im Kindergarten und in der Schule lauern vielerorts Grippeviren auf Ihr Kind. Hat Ihr Kind häufigen Kontakt zu älteren Menschen (die ebenso eine Risikogruppe für Grippeviren darstellen), sollten Sie ebenfalls über eine Grippeimpfung nachdenken. Da sich die Grippeviren ständig verändern, muss die Impfung jedes Jahr aufs Neue mit dem aktuellen Impfstoff durchgeführt werden.

Tipp für Schwangere: Besteht ein Kinderwunsch bei Ihnen und Ihrem Partner, müssen Sie nicht zwingend eine Grippeimpfung durchführen. Ab wann eine Impfung für Schwangere denkbar und sinnvoll ist, sollten Sie mit Ihren Gynäkologen klären. Während der Schwangerschaft sollten Sie mit einer Impfung bis zum zweiten Drittel warten. Zu Ihrem eigenen Schutz und um Ihr Baby zu schützen, sollten Sie den Kontakt zu Risikogruppen und Erkrankten meiden.

2. Die Grippeimpfung bei Kindern birgt Vorteile und Nachteile. Eine Übersicht

Was für die Grippeimpfung bei Kindern spricht und was dagegen, zeigt die folgende Tabelle:

  • Bei Kindern mit Vorerkrankungen oder einem (noch) schwachen Immunsystem kann die Grippeimpfung einen sinnvollen Schutz bieten. Das Risiko zu erkranken, lässt sich um 50 Prozent senken.
  • Wer trotz Grippeimpfung an Grippe erkrankt, übersteht die Krankheit meist schneller und mit weniger intensiven Beschwerden als ohne Impfung.
  • Influenza-Viren ändern sich. Die Produktion eines angepassten Impfstoffs dauert in der Regel neun Monate bis zur Marktreife. So ist der Schutz der Impfung nicht immer gleich hoch.
  • Ein weiterer Punkt sind die Nebenwirkungen, die Ihr Kind nach jeder Impfung haben könnte: Fieber, Hautrötungen und Schmerzen in den Muskeln zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen.

Achtung: Von einer Impfung wird nur abgeraten bei einer bekannten Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe der Impfung. Eine Impfempfehlung für Kinder mit bester Gesundheit besteht nicht.

3. Zur Anwendung kommen zwei Arten von Impfstoffen

impfstoffe

Die Grippeimpfung bei Kindern muss jedes Jahr wiederholt werden, da sich die Viren schnell ändern.

Der Impfstoff gegen Grippe wird aus zwei Bestandteilen gefertigt: Aus der sogenannten Virushülle und Influenza-Viren, die nicht mehr aktiv sind. Sinn und Zweck der Injektion dieses Impfstoffs ist es, den Körper dazu zu ermuntern, Antikörper zu bilden.

Folgende Impf-Maßnahmen sind bei Grippeimpfungen für Kinder üblich:

  • Säuglingen und Kleinkindern wird die halbe Dosis einer Erwachsenendosis injiziert. Dabei handelt es sich in der Regel um einen Totimpfstoff. Ab einem Alter von sechs Monaten können Kinder geimpft werden.
  • Der beste Zeitraum dafür ist zwischen Oktober und November.
  • Kinder, die bis zum 9. Lebensjahr noch nie geimpft wurden, sollten im Abstand von vier Wochen 2 mal Impfdosen verabreicht werden.
  • Es steht auch ein Lebendimpfstoff für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Dieser wird als Nasenspray und damit nasal verabreicht. Diese Methode kann sinnvoll sein, wenn Ihr Kind Angst vor Spritzen hat oder Sie um eine Blutgerinnungsstörung bei Ihrem Kind wissen. Bei Kindern mit Asthma ist diese Impfweise nicht durchführbar.
  • Eine 4-fach Grippeimpfung für Kinder schützt gegen alle bekannten saisonalen Grippeviren. Seit 2018 steht eben dieser Impfstoff in der Empfehlungsliste ganz oben; davor war es das 3-fach-Präparat.

Die Krankenkasse übernimmt dann die Kosten, wenn für Ihr Kind eine Impfempfehlung ausgesprochen wurde. Leider kann es auch trotz einer Impfung vorkommen, dass sich Ihr Kind mit Influenza-Viren ansteckt. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht, jedoch ist der Verlauf der Grippe schwächer, wenn Ihr Kind geimpft wurde.

4. Auch bei der Grippeimpfung können Nebenwirkungen auftreten

Grippeimpfung Kind

Nach einer Impfung können typische Nebenwirkungen auftreten wie etwa eine Hautrötung oder leichtes Fieber.

Die meisten Kinder vertragen die Grippeimpfung recht gut. Nach der Impfung des Totimpfstoffes kann es zu einer Rötung an der Einstichstelle kommen. Auch eine Schwellung ist durch die Anregung der körpereigenen Abwehr möglich. In den ersten drei Tagen nach der Impfung kann es zu leichtem Fieber, Muskelschmerzen und Frösteln kommen. Diese Symptome klingen allerdings nach circa zwei Tagen wieder ab. Sehr selten kommen schwere Nebenwirkungen vor, wie z.B. eine vorübergehende Verringerung der Blutplättchen.

Beim Nasenspray mit Lebendimpfstoff kann als Nebenwirkung eine verstopfte oder laufende Nase auftreten. Unwohlsein und Kopfschmerzen sind ebenfalls möglich. Wurde ihr Kind mit dem Lebendimpfstoff geimpft, sollte es in den ersten ein bis zwei Wochen den Kontakt zu Risikogruppen wie älteren Menschen oder Kleinkindern meiden, da das Virus theoretisch übertragen werden könnte.

5. Ratgeber zum Thema Impfungen

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