Im Mittelpunkt des Frontalunterrichts steht die Lehrkraft, die den Unterricht steuert. Es existieren jedoch unterschiedliche Möglichkeiten, den lehrerzentrierten Unterricht zu gestalten.
Es existieren durchaus einige Vorteile, jedoch bringt diese Art des Unterrichts auch Nachteile mit sich. Die wichtigsten Punkte haben wir für Sie an dieser Stelle zusammengefasst.
Als Lehrer oder Lehrerin haben Sie stets die Wahl, die Vorzüge verschiedener Lehrmethoden zu nutzen. In einigen Fächern ist es deutlich leichter, den Unterricht frontal zu gestalten.
Zudem entscheidet die Persönlichkeit maßgeblich darüber, ob Frontalunterricht erfolgreich sein kann oder ob eine andere Methode mehr Sinn ergibt.
Der Frontalunterricht ist den meisten Erwachsenen auch aus ihrer Kindheit bekannt. Gruppenarbeit und alternative Unterrichtsformen, die sich durch Projekte oder individuelle Lernmöglichkeiten auszeichnen, kamen in der Vergangenheit nur selten zum Einsatz.
Aber ist Frontalunterricht tatsächlich so schlecht, wie er teilweise dargestellt wird?
In unserem Artikel beschäftigen wir uns mit der klassischen Unterrichtsvariante und zeigen, in welchen Fällen es durchaus sinnvoll sein kann, in dieser Form zu unterrichten.
Inhaltsverzeichnis
Bei Frontalunterricht steht der Lehrer stets im Mittelpunkt.
Entsprechend der Definition handelt es sich beim Frontalunterricht um eine Unterrichtsform, in welcher der Lehrer direkt vor dem Klasse steht und vorgibt, was gelernt werden soll und wie dies abzulaufen hat.
Lehrerzentrierter Unterricht ist allerdings in den letzten Jahren zunehmend in Verruf geraten, da es unzählige weitere Unterrichtsmethoden gibt, die den althergebrachten Frontalunterricht ersetzen.
Sinnvoll ist dies jedoch keineswegs uneingeschränkt. Beim Frontalunterricht sitzen die Schüler und Schülerinnen vor dem Lehrer, während dieser einen Vortrag hält.
Dabei kann es durchaus vorkommen, dass der Lehrer bzw. die Lehrerin einzelne Schüler am Unterricht beteiligt.
Die Gesprächsführung verbleibt jedoch stets bei der Lehrkraft.
Schülergespräche sind also durchaus ein Teil des Frontalunterrichts und keiner anderen Kategorie zuzuordnen.
Der reine Vortragscharakter kann dabei durch die Schülerbeteiligung oder aber auch durch das Einbinden von Tafelbildern aufgelockert werden.
Im Kern bekommen jedoch alle Schüler die gleichen Unterrichtsinhalte vermittelt und werden nicht entsprechend ihrer individuellen Stärken oder Schwächen gefördert.
Tipp: Reiner Frontalunterricht ohne jegliche Unterbrechung kann für Schüler schnell ermüdend wirken, sodass die Konzentration langsam aber sicher immer weiter leidet.
Einige Fächer eignen sich deutlich besser, um frontal zu unterrichten.
Frontalunterricht ist nicht gleich Frontalunterricht. Neben der hauptsächlich aus früheren Zeiten bekannten Variante, in denen der Lehrer einen Wortanteil von nahezu 100 % hat, kommen zahlreiche andere Unterrichtsmethoden zum Einsatz, die die Beteiligung von Schülern ermöglichen, ohne grundsätzlich von der Variante des Frontalunterrichts abweichen zu müssen.
Dies sind beispielsweise
Frontalunterricht muss jedoch nicht in Reinform stattfinden, sondern kann durch Projektunterricht, Partnerarbeit oder weitere neue Unterrichtsmethoden ergänzt werden.
Auf diese Weise lassen sich die Vorteile unterschiedlicher Konzepte miteinander verbinden.
Tipp: Besonders gut eignet sich Frontalunterricht für den sog. Anfangsunterricht. Auf diese Weise lässt sich ein Thema einführen, ohne dass bereits an dieser Stelle zu viel Zeit verloren geht.
Frontalunterricht wird in der modernen Pädagogik eher negativ gesehen. Dennoch ist die Kritik, die teils berechtigt ist, längst nicht an jeder Stelle und in jedem Fach angebracht.
In der folgenden Gegenüberstellung finden Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile des Frontalunterrichts:
Einige Informationen zu den Vor- und Nachteilen finden Sie auch noch einmal in diesem YouTube-Video:
Selbstverständlich muss kein Lehrer auf Frontalunterricht zurückgreifen. Offener Unterricht oder Projektarbeiten, bei denen individuelles Lernen im Vordergrund steht, sind in vielen Schulen keine Seltenheit.
Bei aller Vielfalt an unterschiedlichen Möglichkeiten, den Unterricht zu gestalten, darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Schüler in einer Arbeit gewisse Grundkompetenzen beherrschen sollten.
So eignen sich Projekte sowie Gruppenarbeiten zwar durchaus für einige Fächer und um bestimmte Sachverhalte zu demonstrieren. Insbesondere im Bereich der Fremdsprachen oder auch im mathematischen Bereich wird es schwer, komplett ohne Frontalunterricht auszukommen.
Dennoch verzichten einige Schulen, wie beispielsweise die Demokratische Schule oder auch die Waldorfschule, komplett auf Frontalunterricht.
In aller Regel erweist sich diese drastische Herangehensweise jedoch als wenig durchdacht und schlichtweg als Abgrenzung gegenüber dem Unterricht an Regelschulen.
Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung sollte Frontalunterricht der Vergangenheit angehören, da es nicht möglich sei, allen Schülern einer Klasse durch diese Form des Unterrichts gerecht zu werden.
Fraglich ist allerdings, inwieweit die alternativen Modelle den unterschiedlichen Möglichkeiten des Frontalunterrichts tatsächlich überlegen sind.
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