Jedes Kind soll lernen, eigenverantwortlich zu handeln. Daher steht das freie Spiel bei der Fröbelpädagogik im Vordergrund.
Zum einen sollen Erzieher*innen einen möglichst freien Rahmen schaffen. Zum anderen soll auch das dargebotene Spielzeug die Kinder stets in puncto Kreativität und Eigenständigkeit anregen.
Natürlich gibt es nicht nur Befürworter dieses Ansatzes. Alle Vor- und Nachteile haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Die Fröbelpädagogik findet seit vielen Jahren in zahlreichen Kindergärten innerhalb und außerhalb Deutschlands Anwendung.
Aber was ist die Fröbelpädagogik eigentlich? Welche Ziele stecken hinter der Fröbel-Erziehung? Und warum gibt es Kritik an Fröbels Menschenbild?
In unserem kurzen Ratgeber informieren wir Sie über Vor- sowie Nachteile des Fröbel-Kindergartens. Sie erfahren, für wen sich diese Art der Pädagogik eignet und welche Kitas und Krippen in Ihrer Nähe dieses Konzept verfolgen.
Inhaltsverzeichnis
Der erste von Friedrich Fröbel gegründete Kindergarten definierte die Rolle des Erziehers komplett neu. Im Jahr 1840 entstand in der ersten modernen Kindertagesstätte ein Modell, welches bis heute umgesetzt wird.
Neben der reinen Betreuung spielten nach Ansicht Fröbels vor allem die Bildung sowie die Erziehung eine wichtige Rolle.
Dabei ist das Bild vom Kind nach Fröbel positiv und neugierig. Kinder treten aktiv mit ihrer Umwelt in Kontakt und möchten sie begreifen. Genau an dieser Stelle kommt die Rolle des des Kita-Erziehers ins Spiel, um Kinder auf ihrem Weg zu eigenständigen Individuen zu unterstützen.
Keinesfalls sollen die Kinder sich selbst überlassen werden, sondern vielmehr lernen, sich aktiv selbst weiterzuentwickeln.
Diese Art der Pädagogik ist eng verwandt mit Fröbels Bild vom Kind. Daher findet dieser Ansatz, der auf die italienische Stadt Reggio Emilia zurückgeht, in einigen Einrichtungen Fröbels Anwendung.
Das freie Spiel in der Kita dient daher ganz gezielt der Interessensfindung, die jedes einzelne Kind für sich selbst durchlaufen muss. Die Ganzheitlichkeit der Pädagogik ist dabei ausschlaggebend. Um dem gerecht zu werden, wird eine anregende Umgebung benötigt, sodass die Kinder ihre ihnen angeborenen Fähigkeiten zu nutzen lernen und sich dabei selbst verwirklichen.
Das aktive Spielen ist dabei ein großer Teil der Bildung, welches den Kindern die Freiheit gibt, andere Kinder sowie ihre Umgebung kennenzulernen und zu begreifen.
Da Fröbel Bildung und Erziehung als Einheit ansieht, dient auch das von dem Pädagogen ausgewählte Spielzeug genau diesem Zweck.
Kinder erhalten daher im Laufe der verschiedenen Entwicklungsphasen in der Krippe oder im Kindergarten immer neue Basisspielsachen, die die kognitiven Fähigkeiten anregen sollen.
Nach der Fröbel-Spieltheorie folgen die einzelnen Spielgaben einem System, welches immer wieder Anregungen bietet, sich mit dem Spielzeug zu beschäftigen und Neues auszuprobieren.
Im Einzelnen setzt Fröbel auf folgende Spielgaben:
Die Fröbel-Gruppe, die sich auf die Fröbelpädagogik spezialisiert hat, betreibt mehr als 150 verschiedene Einrichtungen innerhalb Deutschlands in bislang zehn verschiedenen Bundesländern.
Auf der Website können Sie durch die Eingabe Ihrer Postleitzahl herausfinden, ob die Kindergartenpädagogik Fröbels auch bei Ihnen in der Nähe Anwendung findet.
Der pädagogische Ansatz stellt per Definition Freiheit und Eigenverantwortung in den Vordergrund, wodurch sich die Aufgaben der Erzieher im Kindergarten verändern. Dieser Grundgedanke findet sich auch bei der Freinet-Pädagogik, bei der Orientierung an Steiner sowie in den Grundzügen von Maria Montessori.
Das Konzept der Fröbelpädagogik bezieht sich primär auf den Bereich der Kindertagesstätten, sodass es vergleichsweise wenige Schulen gibt, die sich direkt mit diesem Konzept auseinandersetzen.
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