Als Fontanellen werden die Lücken zwischen den Kopfknochen eines Babys bezeichnet. Durch diese Lücken ist der Kopf so flexibel, sodass er durch den Geburtskanal passt und das Gehirn ungehindert wachsen kann.
Die kleine Fontanelle am Hinterkopf verschließt sich bereits im dritten Lebensmonat. Darauf folgen die vorderen sowie hinteren Seitenfontanellen. Die große Fontanelle am Vorderkopf bleibt am längsten geöffnet. Bei den meisten Kindern wächst sie im Laufe des zweiten Lebensjahres zusammen.
Eine eingefallene Fontanelle ist kein Grund zur Panik. Das gilt vor allem dann, wenn diese sich nur in sitzender Position zeigt. Ist sie auch im Liegen eingesunken, kann es sich um einen Flüssigkeitsmangel handeln. Suchen Sie in diesem Fall unbedingt einen Kinderarzt auf.
Dass Babys es schaffen, durch den Geburtskanal zu kommen, liegt vor allem daran, dass der Schädel noch sehr weich und gut formbar ist. Die Lücken in der Schädeldecke werden als Fontanellen bezeichnet. Ist eine Fontanelle eingefallen, kann dies jedoch auf ein gesundheitliches Problem hindeuten.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie viele Fontanellen Ihr Baby hat und welche Funktionen diese haben. Zudem zeigen wir Ihnen auf, welche Gründe in Betracht kommen, wenn die Fontanelle eingesunken ist.
Inhaltsverzeichnis
Bevor ein Baby das Licht der Welt erblicken kann, muss es zunächst den engen Geburtskanal passieren. Problematisch daran ist, dass der Kopf eines Babys am Ende der Schwangerschaft zu groß für das weibliche Becken ist. Aus diesem Grund hat es die Natur so eingerichtet, dass sich die Schädelknochen und -platten eines Säuglings bewegen können, sodass der Kopf bei der Geburt flexibel ist.
Damit sich die Schädelplatten verschieben können, benötigen sie sozusagen offene Stellen. Diese Lücken werden als Fontanellen bezeichnet. Sie sind weich und durch das Bindegewebe miteinander verbunden. Die Verknöcherung findet hingegen erst später statt.
Am Kopf eines Babys befinden sich insgesamt folgende sechs Fontanellen:
Die Fontanellen haben jedoch eine weitere wichtige Funktion. Sie ermöglichen, dass das kindliche Gehirn wachsen kann. In den ersten Lebensmonaten und -jahren wächst das Gehirn eines Kindes so schnell, dass sich die Schädeldecke und damit die Kopfform ständig ändert.
Auch wenn es sich um Lücken zwischen den Schädelplatten handelt, müssen Sie Ihr Kind nicht wie ein rohes Ei behandeln. Achten Sie lediglich darauf, dass sich Ihr Kind an diesen Stellen nicht stößt.
Der Kinderarzt prüft im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen auch stets, ob und inwiefern sich die Fontanellen geschlossen haben. Dies ist wichtig, um eine zu frühe oder zu späte Schließung zu behandeln. Eine Übersicht über die Untersuchungen und den jeweiligen Zeitpunkt finden Sie hier.
Sobald das Gehirn nicht mehr so stark wächst, schließen sich die Fontanellen nach und nach. Die kleine Fontanelle am Hinterkopf verschließt sich bereits bis zum dritten Lebensmonat. Anschließend sind die Seitenfontanellen an der Reihe. Die vorderen verschließen sich bis zum 12., die hinteren bis zum 18. Lebensmonat.
Das bedeutet, dass ein Baby ab diesem Zeitpunkt nur noch eine Fontanelle hat, die noch nicht geschlossen ist: die große Fontanelle am Vorderkopf. Diese ist rautenförmig und hat eine Größe von etwa zwei mal zwei Zentimetern. Sie ist sowohl am auffälligsten als auch am besten ertastbar.
Bei etwa 50% der Kinder hat sich auch bereits die große vordere Fontanelle zwischen dem 9. und 18. Lebensmonat geschlossen. Es kann jedoch auch vorkommen, dass dieser Prozess bis zum 27. Lebensmonat dauert.
Hat sich eine Fontanelle zu früh geschlossen, kann ein ungleichmäßiges Schädelwachstum die Folge sein. In einigen Fällen ist eine Operation notwendig.
Sind Sie und Ihr Partner zum ersten Mal Eltern geworden, herrscht im Hinblick auf die Fontanellen zumeist eine große Verunsicherung. Viele Mütter sind sich nicht sicher, ob die Fontanelle normal aussieht oder Grund zur Besorgnis ist.
Bei einem gesunden Baby ist die Fontanelle weich und pulsiert leicht. Dabei sollte sie weder nach außen noch nach innen gewölbt sein. Allerdings kann diese sich auch je nach Position des Babys verändern. Während sie im Liegen kaum auffällt, kann sie im Sitzen leicht eingesunken sein. Dies liegt daran, dass der Blutdruck im Kopf sinkt.
Nimmt die Fontanelle eine ungewöhnliche Form an, kann dies aus unterschiedlichen Gründen passieren. Ist die Fontanelle eingefallen, obwohl Ihr Kind liegt, ist die häufigste Ursache ein akuter Flüssigkeitsmangel, der beispielsweise durch Erbrechen, Durchfall oder eine zu geringe Trinkmenge entstehen kann.
Hinzu können folgende Symptome kommen:
All diese Anzeichen sind Warnsignale, die einen sofortigen Besuch des Kinderarztes bzw. einer Kinderklinik notwendig machen. Zögern Sie in diesem Fall nicht, sich sofort auf den Weg zu machen.
Ist die Fontanelle Ihres Kindes nur leicht eingefallen, reicht es aus, wenn Sie dies zunächst beobachten. Dies gilt vor allem dann, wenn es Ihrem Kind ansonsten gut geht und es keine Symptome zeigt. Bieten Sie in diesem mehr Flüssigkeit an und schauen Sie, ob sich das Problem von selbst löst. Kommt es jedoch zu einer Verschlechterung, sollten Sie dann doch einen Kinderarzt aufsuchen.
Ein Arzt kann mithilfe einer Ultraschalluntersuchung sehr schnell feststellen, ob eine entsprechende Erkrankung vorliegt.
Die Behandlung richtet sich daraufhin nach der jeweiligen Ursache. Leidet ein Baby unter Dehydrierung geht es in erster Linie darum, den Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Wird Ihr Baby noch gestillt, sollten Sie es öfter als normal anlegen, um den Flüssigkeitsmangel zu beheben. Durch die enthaltenen Nährstoffe bekommt ein Kind alles, was es in diesem Moment benötigt.
Manchmal ist es jedoch auch notwendig, die Flüssigkeit über eine Infusion direkt in die Vene zu verabreichen. Das bedeutet, dass Ihr Kind für einige Stunden oder eventuell sogar über Nacht im Krankenhaus bleiben muss.
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