Liegt das Kind regungslos am Boden, sollten Sie zunächst die Reaktion testen. Wenn das Kind bewusstlos ist, wird zunächst der Atem überprüft. Atmet das Kind, können Sie es in die stabile Seitenlage bringen, um die Gefahr des Erstickens zu minimieren.
Damit keine Erreger eindringen, sollten Sie die Wunde mit etwas Wasser reinigen und mit einem Pflaster verbinden. Bedecken Sie größere und tiefere Wunden mit einer Kompresse und lassen Sie sie daraufhin von einem Arzt versorgen.
Diejenigen, die häufig mit Kindern zu tun haben, sollten unbedingt an einem Erste-Hilfe-Kurs am Kind teilnehmen und Ihr Wissen regelmäßig auffrischen.
Die größte Angst von den meisten Eltern ist es, dass ihrem Baby oder Kleinkind etwas passiert. Kinder sind jedoch im Allgemeinen sehr neugierig und haben noch kein Bewusstsein für Gefahren. Dies führt dazu, dass auch mal Unfälle passieren. In der Regel handelt es sich dabei glücklicherweise um harmlose Vorfälle.
Geraten Kinder jedoch in Notfallsituationen, ist es wichtig, erste Hilfe am Kind leisten zu können. Daher möchten wir Ihnen in diesem Ratgeber erklären, wie Sie im Ernstfall reagieren und was Sie speziell bei Kindern beachten sollten. Im Anschluss bekommen Sie Informationen über spezielle Erste-Hilfe-Kurse am Kind.
Inhaltsverzeichnis
Drehen Sie das Kind auf eine Körperseite. Winkeln Sie das obere Bein an und legen Sie den unteren Arm angewinkelt mit der Handfläche nach oben neben den Kopf. Der andere Arm wird darüber gekreuzt. Den Kopf des Kindes leicht in den Nacken legen, um die Atemwege freizulegen. Einen Säugling sollten Sie hingegen auf den Bauch legen, den Kopf zur Seite drehen und den Mund öffnen.
Viele Unfälle passieren in den eigenen vier Wänden oder im Kindergarten. Das bedeutet gleichzeitig, dass Eltern oder Erzieher in den meisten Fällen zu Ersthelfern werden müssen, um im schlimmsten Fall das Leben ihrer Kinder zu retten. Die meisten Menschen sind in diesen Situationen jedoch völlig überfordert, da sie Angst haben, etwas falsch zu machen und das Kind dabei zu verletzen.
Vor allem in der Presse wird immer wieder betont, dass Ersthelfer aus Angst vor Fehlern lieber nichts tun und abwarten bis der Rettungswagen kommt. Dabei ist es so wichtig, lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen.
Schnelles Handeln kann Leben retten. Da es oftmals sehr lange dauert, bis der Notarzt eintrifft, ist die erste Hilfe am Kind eine wichtige Aufgabe. Liegt das Kind regungslos am Boden, sollten Sie zunächst die Reaktion testen. Wenn das Kind bewusstlos ist, wird zunächst der Atem überprüft. Atmet das Kind, können Sie es in die stabile Seitenlage bringen, um die Gefahr des Erstickens zu minimieren.
Wichtig: Bitten Sie eine weitere Person, den Notarzt unter der Nummer 112 zu rufen, während Sie sich um das Kind kümmern.
Können Sie keine Atmung mehr feststellen, sollten Sie unverzüglich mit der Mund-zu-Mund-Beatmung beginnen. Bei einem Baby werden Mund und Nase gleichzeitig beatmet. Hat die Beatmung keinen Erfolg, beginnen Sie mit der Herzdruckmassage. Drücken Sie das Brustbein vorsichtig im gleichen Rhythmus etwa 30 Mal nach unten.
Tipp: Um die richtige Frequenz einzuhalten, können Sie sich an den Rhythmus der Lieder „Stayin‘ Alive“ oder „Atemlos“ halten.
Zum Glück handelt es sich bei Unfällen nicht immer um lebensbedrohliche Situationen. Im Falle eines kleineren Notfalls hilft oftmals schon ein Erste-Hilfe-Set. Wenn sich ein Kind verletzt, geht es vor allem darum, Ruhe zu bewahren und dem Kind Sicherheit zu vermitteln.
Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Gefahrensituationen ist es jedoch wichtig, die passenden Sofortmaßnahmen einzuleiten, die wir Ihnen folgenden Kapiteln kurz vorstellen möchten.
Bei Stürzen mit dem Fahrrad oder von Klettergerüsten kommt es immer mal wieder zu Schürfwunden, die zwar teilweise sehr schmerzhaft, aber in der Regel harmlos sind. Damit keine Erreger eindringen, sollten Sie die Wunde mit etwas Wasser reinigen und mit einem Pflaster verbinden. Bedecken Sie größere und tiefere Wunden mit einer Kompresse und lassen Sie sie daraufhin von einem Arzt versorgen.
Bei einer Platzwunde ist der Blutverlust hingegen etwas größer. Daher müssen diese Wunden unbedingt von einem Arzt oder in der Notfallambulanz versorgt werden. In einigen Fällen ist es notwendig, die entsprechende Stelle zu nähen.
Wenn Kinder stürzen, können jedoch auch die Knochen brechen. Dies kann für Kinder sehr schmerzhaft sein. Brüche sind definitiv ein Fall für den Arzt. Zur Schmerzlinderung können entsprechend dosierte Schmerzmittel zum Einsatz kommen.
Achtung: Ist das Kind auf den Kopf gefallen, sollten Sie nachschauen, ob Rötungen oder Schwellungen entstehen. Handelt es sich um seitliche Beulen oder ist das Kind bewusstlos, müssen Sie sofort den Notarzt rufen.
Kleine Kinder stecken alles, was sie finden, in den Mund. Diese Kleinteile können vor allem für Babys sehr gefährlich werden. Verschlucken Sie diese, kann dies die noch sehr kleinen und engen Atemwege verstopfen, sodass die Kinder ersticken. In manchen Fällen kann der Gegenstand durch Husten wieder hinausbefördert werden.
Läuft das Kind jedoch blau an oder verliert es sogar das Bewusstsein, müssen Sie den Rettungsdienst alarmieren. Zwischenzeitlich kann der sogenannte Heimlich-Griff Leben retten. Umfassen Sie Ihr Kind mit beiden Armen von hinten und legen Sie Ihre Hände zwischen den Bauchnabel und das Brustbein. Ziehen Sie nun einige Male ruckartige, um Druck auf den Oberbauch auszuüben.
Achtung: Da diese Methode zu Verletzungen führen kann, sollten Sie den Heimlich-Griff nur im Notfall und nicht bei Kindern unter einem Jahr anwenden.
Medikamente und scharfe Reinigungsmittel stellen für Kinder immer eine große Gefahrenquelle dar. Bei etwa 90% der Vergiftungsunfälle sind Kinder unter sechs Jahren betroffen. Um solche Kindernotfälle zu vermeiden, sollten Sie diese Mittel daher stets unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Hat Ihr Kind dennoch einmal etwas getrunken oder verschluckt, sollten Sie sofort den Rettungsdienst rufen. Kümmern Sie sich um das Kind, indem Sie es in die stabile Seitenlage bringen oder entsprechende Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Vermeiden Sie es jedoch, ein Erbrechen hervorzurufen. Ätzende Substanzen können die Speiseröhre auf diese Weise nachhaltig schädigen.
Heiße Herdplatten, eingeschaltete Bügeleisen, ein Topf mit kochendem Wasser – Verbrennungen und Verbrühungen zählen zu den häufigsten Unfällen in den eigenen vier Wänden.
Handelt es sich um kleine Wunden, bei denen nur die obere Hautschicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, genügt es, die betroffene Hautstelle fünf bis zehn Minuten unter lauwarmem Wasser zu kühlen. Danach können Sie die Wunde mit einem Pflaster oder Verband versorgen. Größere Verbrennungen und Verbrühungen sind hingegen immer ein Fall für einen Arzt.
Ist bei Säuglingen mehr als 15% der Körperoberfläche verletzt, dürfen Sie unter gar keinen Umständen kühlen. Dies führt im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Unterkühlung.
Die erste Hilfe am Kind ist ein wichtiges Thema, welches viele Menschen betrifft. Vor allem Eltern, Großeltern und Erzieher sind Zuhause oder im Kindergarten oftmals Situationen ausgeliefert, in denen sie einem Kind schnellstmöglich helfen müssen.
Ein Ersthelferkurs dient dazu, etwas gegen die eigene Hilflosigkeit zu tun, wenn es zu einem Unfall kommt. In diesem Kurs lernen Sie, was Sie tun können, um die Kinder bestmöglich zu versorgen. Entsprechende Kurse werden beispielsweise vom Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern oder den Maltesern angeboten. Welche Angebote es in Ihrer Nähe gibt, können Sie hier nachschauen.
Nach dem Absolvieren des Kurses können Sie natürlich von Zeit zu Zeit in die Broschüre schauen, die Ihnen von den verschiedenen Verbänden ausgehändigt wurde. In dieser finden Sie wichtige Informationen rund um die erste Hilfe am Kind.
Dennoch ist es wichtig, dass Sie Ihr Wissen alle zwei Jahre auffrischen, in dem Sie erneut an einem entsprechenden Kurs teilnehmen. Normale Erste-Hilfe-Kurse können auch ohne Vorkenntnisse besucht werden. Möchten Sie Ihren Kurs jedoch nur auffrischen, haben viele Anbieter einen speziellen Auffrischungskurs im Programm.
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