Ist den ersten Lebensmonaten erfreuen sich Babys des „Nestschutzes“. Über die Nabelschnur haben die Säuglinge Antikörper von der Mutter abbekommen, die noch eine Zeit lang die eigene Immunabwehr ersetzen bzw. verstärken. Aber irgendwann kommt sie, die erste Erkältung.
Das ist für Eltern herzreißend, da die Kleinen nicht äußern können, wo es zwickt. Jedoch sind herkömmliche Erkältungen zumeist harmlos. Eltern helfen ihren Babys, wenn sie die schlimmsten Symptome mildern und die schnelle Gesundung unterstützen.
Die Dauer der Erkältung liegt bei etwa sieben bis zehn Tagen, nach und nach schwächen sich die Symptome ab.
Inhaltsverzeichnis
Babys können immer mal wieder einen schlechten Tag haben, weshalb die ersten Anzeichen einer Erkältung oft nicht richtig gedeutet werden. Sie quengeln und sind unruhig, oft wollen sie nicht trinken.
Je nachdem, welche Symptome vorliegen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um dem Baby Linderung zu verschaffen.
Babys, die nicht älter als 7 Wochen oder 8 Wochen sind, verfügen über kein starkes Immunsystem. Es können in diesem Alter in der Regel keine Medikamente gegeben werden, um die Erkältung einzudämmen, was aber auch nicht notwendig ist.
Eltern sollten darauf achten, dass Säuglinge in diesem Alter ausreichend trinken, d.h. Flaschenmilch erhalten oder gestillt werden. Sie sollten dem Baby immer wieder Flüssigkeit anbieten und sich nach dem Trinkbedürfnis des Kindes richten.
Babys in einem Alter ab etwa 5 Monaten können auch feste Nahrung bekommen, wenn sie es möchten. Oft können Eltern eine nahende Erkältung an der Appetitlosigkeit von Kindern erkennen.
Haben Babys Fieber, sollte es zunächst nicht bekämpft werden. Es handelt sich um eine normale Abwehrreaktion des Körpers und wird bei Babys erst ab etwa 39 Grad Celsius kritisch.
Sind Babys etwa 4 Monate alt, kann nach Absprache mit dem behandelnden Kinderarzt bei solchen Werten ein fiebersenkendes Mittel verabreicht werden. Oft werden in diesem Alter Fieberzäpfchen oder Fiebersaft mit Paracetamol verschrieben.
Der Schnupefen ist für kleine Kinder besonders lästig. Ist die Nase verstopft, haben Babys ein Problem beim Trinken, was sie zusätzlich von der ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme abhält.
Babys können in den ersten Lebensmonaten noch nicht bewusst durch den Mund atmen, was sie bei einer verstopften Nase unleidlich macht. Auch kleine Babys, die jünger als 6 Monate alt sind, können schon Kochsalz in die Nase verabreicht bekommen.
Es gibt manuelle und elektrische Absauger. Sie funktionieren immer mit Unterdruck, so dass die Atemwege möglichst schnell und schonend von Schleimsekreten befreit werden.
So schwellen die Nasenschleimhäute ab und das Sekret kann schneller abfließen. Säuglingen kann bei einer hartnäckigen Nasenverstopfung mit einem Nasensauger geholfen werden.
Mit erkälteten Babys sollten Eltern in jeder Jahreszeit spazieren gehen. Die frische Luft und Sonne unterstützen den Genesungsprozess.
Um die Schleimhäute zu stärken und so die Nase freier zu machen, kann das Baby auch in einem Thymianbad baden. Das Bad sollte nicht zu heiß sein und nur durchgeführt werden, wenn das Baby kein Fieber hat.
Gegen einen trockenen Reizhusten sollten Räume eine feucht-warme Luft haben. So werden die Schleimhäute feucht gehalten und der Hustenreiz gemildert. Es können Schalen mit Wasser auf die eingeschaltete Heizung gestellt oder feuchte Tücher darüber gehangen werden. Denselben Effekt erreicht man, wenn Wäsche in dem jeweiligen Raum getrocknet wird.
Tipp: Um die Atemwege frei zu machen, können frisch geschnittene Zwiebeln oder ein Thymian-Sud neben das Babybettchen gestellt werden.
Babys sollten bei einer einfachen Erkältung grundsätzlich nicht mit Medikamenten, insbesondere nicht Kombinationspräparaten, behandelt werden. Zu komplex können je nach Lebensalter die Nebenwirkungen sein.
Die Verabreichung von Schmerz- und Fiebermitteln muss immer mit dem Kinderarzt abgesprochen werden.
Tritt aber kein sehr hohes Fieber auf, ist das zumeist nicht notwendig. Es gibt Hausmittel und einfache Hilfsmittel, die Babys bei der Genesung unterstützen.
Heilmittel | Was ist es? | Anwendung |
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Globuli | Je nachdem Ursachen von Symptomen wie Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen werden verschiedene Globuli-Wirkstoffe in der Potenz D12 empfohlen. | Kinder im ersten Lebensjahr nehmen 3x täglich 1 Globuli, zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr 3x täglich 2 Globuli. |
Engelwurzbalsam | Eine Salbe, die unter anderem aus Angelikawurzel, Majoran, Thymian, Johanniskraut, Bienen- und Wollwachs besteht. | Sie wird zumeist vor dem Schlafengehen rund um die Nase aufgetragen, um ein Wundwerden durch anhaltenden Schnupfen zu verhindern. Die enthaltenen ätherischen Öle machen auch die Nase frei. Eine Anwendung sollte mit dem Arzt angesprochen werden. |
Thymian-Myrte-Balsam | Der Erkältungsbalsam enthält unter anderem Baobabkraut, Johanniskraut in Olivenöl, Mandelöl, Bienen – und Jojobawachs sowie Wollwachs, Sheabutter, Niaouli, Salbei, Ysop, Zirbelkiefer und natürlich Myrte und Thymian. | Die Salbe wird auf den Rücken und die Brust aufgetragen. Da sie frei von Kampfer, Minze und Menthol ist, kann sie auch schon bei Säuglingen angewendet werden. |
Heilkräuter | Thymian, Kamille und Fenchel eignen sich sehr gut zum Zubereiten von Tees. | Ältere Babys ab etwa einem halben Jahr können zusätzlich zur Muttermilch oder der Flasche etwas Tee bekommen, um Symptome wie Husten und Halsschmerzen zu verringern. |
Achtung: Babys dürfen keinen Salben, Balsam oder Badzusätzen mit ätherischen Ölen ausgesetzt werden. Es kann schnell zu tödlichen Stimmritzenkrämpfen kommen.
Haben Babys unter drei Monaten Anzeichen einer Erkältung, sollten sie grundsätzlich medizinisch untersucht werden.
Sind Babys 9 Monate oder 10 Monate alt, können sie schon etwas besser anzeigen, wo etwas weh tut. In diesem Alter verstehen auch Eltern ihre Kinder und ihre Befindlichkeiten besser.
Greifen sich Kinder immer wieder ans Ohr und sagen womöglich sogar „Aua“, dann kann der grippale Infekt ins Ohr gewandert sein. Die Viren sind über die Atemwege in das Ohr gelangt und haben so vielleicht eine Mittelohrentzündung verursacht. In diesem Fall müssen Babys auf jeden Fall zum Kinderarzt gebracht werden.
Auch wenn der Husten sich verschlechtert und in ein Bellen übergeht, ist ein Arztbesuch angebracht, denn eine Bronchitis kann die Ursache sein.
Wenn das Fieber sich über mehr als drei Tage verstärkt bei über 39 Grad Celsius bewegt, sollte medizinisch abgeklärt werden, ob eine weitere Erkrankung zu dem grippalen Infekt hinzugekommen ist.
Zunächst kann Entwarnung gegeben werden: Babys können auch geimpft werden, wenn sie einen normalen grippalen Infekt haben und weitere (Folge-)Erkrankungen ausgeschlossen werden können.
Andersherum können Impfungen tatsächlich grippeähnliche Symptome hervorrufen. In den ersten Tagen nach der Impfung mit aktiven Impfstoffen können leichtes Fieber, Müdigkeit oder auch Gliederschmerzen auftreten.
Diese Impfreaktionen sind ungefährlich und schwächen sich nach ein paar Tagen wieder ab.
Um Babys solange wie möglich vor einem grippalen Infekt zu schützen, ist das Stillen ein bewährtes Mittel. Es versorgt Babys mit allen notwendigen Nährstoffen und ganz nebenbei bekommen die Kleinen durch die Muttermilch ein paar Antikörper der Mutter ab.
Wenn stillende Mütter eine Erkältung bekommen, sollten sie weiterstillen. Das Baby kann sich durch das Stillen zwar anstecken, aber: Bricht die Erkältung aus, ist das Baby den Viren schon lange ausgesetzt gewesen. Das Weiterstillen mildert den Krankheitsverlauf ab.
Vor allem in den ersten Lebenswochen- und Monaten sollten Eltern darauf achten, dass kranke Menschen das Baby nicht anfassen, bzw. sich vorab die Hände gründlich reinigen.
Viel Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Sonne stärken das Immunsystem von Babys zusätzlich.
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