Elternarbeit: Tipps und Hinweise für eine gelungene Kooperation

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
Eltern sitzen gemeinsam in einem Kreis
Wieso ist eine erfolgreiche Elternarbeit so bedeutend?

Funktionierende Elternarbeit bietet allen Beteiligten enorme Vorteile, sodass Sie sich gegenseitig in Ihren Zielen unterstützen sollten.

Was ist das A und O für eine gelungene Elternarbeit?

Elternarbeit erfordert in erster Linie einen verständnisvollen Umgang miteinander.

Wie sollte man mit Gegensvorschlägen und Kritik umgehen?

Viele Eltern und Erzieher haben eigene Ideen, wie die optimale Erziehung aussehen sollte. Versuchen Sie daher Respekt gegenüber anderen Meinungen aufzubringen.

Die Kooperation zwischen Eltern und Erziehern stellt einen wichtigen Bestandteil der Arbeit im Kindergarten dar. Doch viele fragen sich, wie gute Elternarbeit überhaupt gelingt und worin die konkreten Ziele bestehen. Auch wenn es keine klare Definition für Elternarbeit gibt, haben wir für Sie Tipps und Tricks gesammelt, in denen Sie erfahren, wie Elternarbeit in Kita und Schule ablaufen kann. In unserem Artikel erfahren Sie, was für die Entwicklung einer funktionierenden Zusammenarbeit erforderlich ist und wie Sie Problemen in der Erziehungspartnerschaft vorbeugen.

1. Respekt gegenüber unterschiedlichen Ansichten

Gruppe Erwachsener berät sich gemeinsam

Versuchen Sie, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Bei einem Elternabend treffen in der Regel viele verschiedene Menschen aufeinander, die sehr unterschiedliche Vorstellungen von Pädagogik haben. Einige Eltern sind nur bedingt an einem Austausch interessiert oder begeistern sich lediglich für bestimmte Themen. Während es einer Familie eher an sportlichen Angeboten mangelt, beklagen andere Eltern vielleicht ein unzureichendes Sprachangebot oder wünschen sich etwas mehr Möglichkeiten des Freispiels.

Alleinerziehende haben andere Vorstellungen und zeitliche Probleme, sodass sich diese mit vorgeschlagenen Methoden von Müttern, für die die Kindererziehung die Hauptaufgabe im Leben darstellt, nur schwer vereinbaren lassen.

Es gilt, auf individuelle Interessen und Wünsche Rücksicht zu nehmen und zu versuchen, gemeinsame Ziele zu entwickeln. Ein wichtiger Baustein, um dies in der Praxis umsetzen zu können, besteht darin, alle Eltern, die sich einbringen möchten, ausreden zu lassen.

Jede Kita hat selbstverständlich ihr eigenes Konzept und versucht, Kinder mit bestimmten Methoden zu fördern. Dennoch sollte ein offener Austausch mit Eltern möglich sein, um im Hinblick auf die Formen der Umsetzung etwas Flexibilität zu signalisieren.

2. Pädagogik und Laienvorstellungen

Kinder sitzen mit einer Erzieherin am Tisch

Die tägliche Arbeit unterscheidet sich oft stark von den Vorstellungen vieler Eltern.

Jeder Kindergärtner sowie jede Erzieherin verfügen über einen fundierten fachlichen Hintergrund. Dies ist notwendig und wichtig, sollte jedoch in einem Elterngespräch nicht unbedingt im Vordergrund stehen.
Vielmehr ist es im Kindergarten erforderlich, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um die bestmöglichen Ergebnisse für die Kinder zu erreichen.

Auch wenn es keine klare Definition von Elternarbeit gibt, sollten Eltern bei wichtigen anstehenden Entscheidungen beteiligt werden. Schließlich beruht die Erziehungspartnerschaft auf gegenseitigem Vertrauen. Auf der einen Seite möchten Erzieher im Kindergarten erreichen, dass Eltern zu Hause gewisse Dinge umsetzen.
Auf der anderen Seite fordern auch Eltern bestimmte erzieherische Aspekte, damit sie ihr Kind gut aufgehoben wissen. Versuchen Sie daher möglichst, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, sodass allen Beteiligten im Rahmen der Elternarbeit bewusst ist, dass Sie lediglich zum Besten der Kinder handeln möchten.

Tipp: Eltern und Erzieher sollten von Beginn an zusammenarbeiten. So festigt sich die Basis und es sich ein harmonisches Miteinander entwickeln.

3. Zeit für die praktische Umsetzung

Verpflichtende Zusammenarbeit:

Gem. § 22a Abs. 2 SGB VIII sind Kindergärten dazu verpflichtet, Eltern in wichtige Entscheidungen miteinzubeziehen. Die Zusammenarbeit dient der Umsetzung der gemeinsamen erzieherischen Aufgabe.

So schön sich die Theorie auch anhört, so weit ab vom Ideal sieht diese häufig  in der Praxis aus. Nicht in jedem Kindergarten ist der Betreuungsschlüssel optimal und es gibt mehr als eine Institution, die nur wenig Zeit für Elternarbeit vorsieht.

Da die Bildung der Kinder jedoch im Interesse aller Beteiligten liegt, sollte versucht werden, nicht nur sehr allgemein gehaltene Elternabende zu veranstalten, sondern Eltern möglichst aktiv miteinzubeziehen.
In vielen Punkten kann genau dies eine Entlastung mit sich bringen, sodass sich beispielsweise Herbstfeste oder Weihnachtsveranstaltungen mit weniger Aufwand realisieren lassen. Elternarbeit sollte also nicht nur als lästige Pflicht des Kindergartens betrachtet werden, sondern vielmehr als Möglichkeit, Tipps von außen zu erhalten und die Kinder bestmöglich zu fördern.

Neben einem klassischen Elternabend bieten sich folgende Ideen zur Intensivierung der Elternarbeit an:

  • Gemeinsame Feste
  • Elternwandertage
  • Individuelle sowie Gruppenelterngespräche
  • Ein gemeinsames Essen

Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern aussehen könnte, sehen Sie in diesem YouTube-Video:

Tipp: Als etwas einfacheres Mittel der Kommunikation bei allgemeinen Mitteilungen reicht auch der Elternbrief aus.

4. Gemeinsame Projektplanung in der Elternarbeit

Junge mal ein Bild

Teils haben Eltern exzellente Ideen für die Projektarbeit.

Planen Sie bestimmte Projekte in der Kita, betreffen diese nicht nur die Erzieher. Im Rahmen einer guten Vorbereitung können Sie die Eltern beispielsweise zum Thema gesunde Ernährung einladen. Die anschließend durchgeführte Projektwoche, bei der die Kinder den Umgang mit bestimmten Lebensmitteln kennenlernen, wirkt so deutlich mehr. Vielleicht entschließen sich ein paar Eltern, die gewonnenen Erkenntnisse nun im Alltag umzusetzen und weniger auf Fast-Food zu setzen.

Auch wenn sich manche Eltern bei dem einen oder anderen Thema etwas schwerer tun, sorgt die vorherige Abstimmung für eine Verbesserung des Klimas. Stehen soziale Projekte im Fokus, hat der eine oder andere Elternteil eine gute Idee oder Kontakte zu einer bestimmten Einrichtung, die dem Kindergarten helfen kann. Bei künstlerischen Belangen können Eltern Materialien bereitstellen oder bei technischen Fragen helfen. Nutzen Sie den Austausch, um neue, gemeinsam organisierte Projekte zu realisieren.

Hier noch einmal unsere Tipps für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Überblick:

  • Akzeptieren Sie die unterschiedlichen Hintergründe und Ziele der jeweiligen Eltern.
  • Lernen Sie sich etwas kennen, um ein besseren Verständnis für die jeweilige Haltung zu gewinnen.
  • Sehen Sie Elternarbeit als Chance, nicht als Verpflichtung.
  • Sprechen Sie Probleme offen an.
  • Seien Sie offen für Vorschläge. Die konkrete Umsetzung ist jedoch meist Sache der Erzieher.

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