Schwangerschaft und Haarausfall – wie hängt das zusammen?

   
von Catharina W. - letzte Aktualisierung:

Das Problem Haarausfall nach der Schwangerschaft kennen viele Frauen, aber warum ist es eigentlich so, dass der weibliche Körper dazu neigt, nach der Geburt so viele Haare zu verlieren? Wir gehen der Sache auf den Grund und verraten Dir alles Wichtige zu diesem Thema. Wir schauen uns an, was die Ursachen für den Haarausfall sind, wann er meistens einsetzt und was Du dagegen tun kannst.

Was bedeutet Haarausfall in der Schwangerschaft?

Der Haarausfall während oder nach der Schwangerschaft wird auch häufig als telogenes Effluvium bezeichnet. Dieser Zustand hält in der Regel nur für einen bestimmten Zeitraum an. Normalerweise durchläuft das Haar drei verschiedene Phasen. Dazu gehört als Erstes die Wachstumsphase, gefolgt von der Übergangsphase. Später folgt die Telogenphase, also die Ruhephase.

Beim telogenen Effluvium verändert sich das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Haarzyklen. Es befinden sich mehr Haare als gewöhnlich in der Ruhephase und fallen dann kurze Zeit später aus. Die gute Nachricht ist, dass dieser Haarausfall in der Regel nur für einen bestimmten Zeitraum bestehen bleibt und sich die Haarzyklen wieder regenerieren und der Haarausfall nachlässt.

Ursachen für den Haarausfall

Der weibliche Körper steht während der Schwangerschaft unter erheblichem Einfluss von hormonellen Veränderungen. Insbesondere das Hormon Östrogen spielt dabei eine große Rolle. Diese hormonellen Veränderungen können große Auswirkungen auf das Wachstum der Haare haben.

In den meisten Fällen klingt der Haarausfall nach einiger Zeit von selbst ab, wenn sich der Körper wieder in einem hormonellen Gleichgewicht befindet. Der Haarausfall wird daher während einer Schwangerschaft und der Stillzeit auch nicht ärztlich behandelt.

Während oder nach einer Schwangerschaft durchlebt der weibliche Körper auch einiges an Stress und Emotionen. Auch dieser Faktor kann in manchen Fällen ein Auslöser für Haarverlust sein, beziehungsweise diesen bedingen.

Wann setzt der Ausfall ein?

Tatsächlich ist es in vielen Fällen so, dass das Haarwachstum während der Schwangerschaft zunächst zunimmt. Dafür ist in erster Linie das Östrogen verantwortlich. Die anfänglich positiven Auswirkungen der hormonellen Veränderungen müssen nicht bei jeder Frau auftreten. Einige werden kaum bis gar keine Veränderungen spüren. Jeder Körper reagiert anders auf die hormonellen Umstellungen.

Nach der Geburt kehrt der weibliche Körper dann langsam wieder in ein hormonelles Gleichgewicht zurück. Dabei kann es dann passieren, dass die Haare, die während der Schwangerschaft noch im Wachstum waren, gemeinsam in die Ruhephase eintreten. Dies führt dann schließlich dazu, dass sie ausfallen. Der Haarausfall nach der Geburt wird auch als postpartaler Haarausfall bezeichnet.

In der Regel klingt der Haarausfall nach einigen Wochen oder Monaten von selbst ab. Hast Du das Gefühl, dass der Haarausfall während der Schwangerschaft oder nach der Geburt wirklich sehr stark ist, kannst Du auch einen Arzt um Rat fragen. Eventuell liegen Deinem Haarausfall auch noch andere Faktoren zugrunde.

Was Du dagegen tun kannst

Den Haarausfall, der durch die hormonellen Veränderungen der Schwangerschaft entsteht, kannst Du nicht durch ein bestimmtes Mittel beeinflussen. Spezifische Maßnahmen sind in der Regel auch nicht erforderlich, da der Haarausfall meist von selbst aufhört. Es gibt allerdings einige unterstützende Maßnahmen und Tipps, die Du beachten kannst.

Eine ausgewogene Ernährung während und auch nach der Schwangerschaft ist im Allgemeinen wichtig, kann aber auch viel zu einem gesunden Haarwachstum beitragen. Du solltest besonders darauf achten, genügend Eisen, Zink, Biotin und Vitamine zu Dir zu nehmen, die das Wachstum Deiner Haare positiv unterstützen. Ebenso können auch Lebensmittel wie Nüsse, Hülsenfrüchte, Eier und auch mageres Fleisch die Gesundheit Deiner Haare fördern.

Auch durch die Pflege Deiner Haare kannst Du eine Veränderung erzielen. Hierbei solltest Du vor allem nach dem Motto „weniger ist mehr“ verfahren. Setze auf eine milde und besonders schonende Haarpflege, um Dein Haar nicht extra zu belasten. Verwende am besten Pflegeprodukte, die keine Chemikalien enthalten und aus natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt sind. Auch das Styling mit Hitze, wie zum Beispiel mit einem Glätteisen oder einem Lockenstab solltest Du in dieser Zeit besser lassen. Versuche auch keine schweren Styling-Produkte, wie Haarspray oder Haargel zu verwenden. Diese Produkte können Dein Haar ebenfalls schwächen und den Ausfall begünstigen.

Wichtig ist es außerdem, die Haare regelmäßig zu bürsten. Dadurch kannst Du die Durchblutung Deiner Kopfhaut fördern, was das Haarwachstum anregen kann. Verwende dafür auf jeden Fall eine weiche Bürste, die die Haare nicht herauszieht.

Ebenfalls hilfreich sein kann die Einnahme von Vitamin- und Nahrungsergänzungsmitteln. Du kannst damit Deinen Vitamin- und Mineralienspeicher auffüllen und Deinen Körper gut mit den Nährstoffen versorgen, die für das Haarwachstum wichtig sind. Die Einnahme dieser Präparate solltest Du allerdings im Voraus mit einem Arzt besprechen, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen auszuschließen.

Haarausfall als vorübergehende Erscheinung

Haarausfall während und nach der Schwangerschaft entsteht durch die hormonellen Veränderungen des Körpers und legt sich in der Regel von selbst, wenn sich die Hormone wieder im Gleichgewicht befinden. Einige Maßnahmen können allerdings helfen, das Haar auch in dieser Zeit gesund zu halten und das Wachstum wieder anzuregen. Dazu zähen eine gesunde Ernährung, sanfte Haarpflege, bürsten und die Einnahme von Vitamin- und Nährstoffpräparaten.

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