Immer mehr Kinder erkranken an Typ-1 Diabetes. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, speziell um eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Tritt diese Autoimmunerkrankung auf, ändert sich für die Kleinen einiges im Leben und auch für ihre Eltern. Wir zeigen Dir die Ursachen von Diabetes bei Kindern, die häufigsten Symptome und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Diabetes Typ-1 ist eine Stoffwechselerkrankung, bei welcher das Immunsystem die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift. Diese stellen Insulin her, welches benötigt wird, um Zucker aus dem Blut in die Zellen weiterzuleiten. Wenn die Beta-Zellen allerdings zerstört sind, können die betroffenen Kinder nur wenig oder kein Insulin mehr produzieren, der Blutzuckerspiegel steigt an und Insulin muss von außen zugeführt werden.
Die genauen Gründe für die Entstehung von Diabetes Typ-1 bei Kindern sind nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, dass die Genetik eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Ist ein Elternteil bereits am Typ-1 Diabetes erkrankt, besteht bei Kindern ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Das Risiko steigt weiter, wenn sogar beide Elternteile an Diabetes Typ-1 leiden. Zusätzlich geht man davon aus, dass auch Übergewicht und ein erhöhtes Alter der Mutter bei der Geburt eine Rolle für die Entstehung von Diabetes Typ-1 bei Kindern spielen.
Die häufigsten Anzeichen für Diabetes bei Kindern sind:
Je nach Erkrankungsverlauf kann es vorkommen, dass diese Symptome anfangs nicht sehr ausgeprägt sind und die Krankheit daher erst spät erkannt wird. Im schlimmsten Fall kann es dann zu einer Ketoazidose kommen. Dies ist eine schwere Stoffwechselentgleisung, die zu einem diabetischen Koma führen kann, wenn sie nicht rechtzeitig medizinisch behandelt wird. Übelkeit, Erbrechen und Azeton-Geruch können Anzeichen für einen solchen Zustand sein.
Besteht bei einem Kind der Verdacht auf Diabetes, dann wird vom Arzt zunächst die Zuckerkonzentration im Urin gemessen. Liegt diese über einem Wert von 180 mg/dl, dann ist dies ein starker Hinweis auf Diabetes. Die Überweisung an ein Diabetes-Zentrum und eine anschließende Laboruntersuchung sind die nächsten Schritte. Dabei werden der Nüchtern-Blutzucker, der Blutzucker 2 Stunden nach einer Mahlzeit und der HbA1c-Wert gemessen. Aus diesen Werten leitet sich das weitere Vorgehen ab.
Übrigens: Es gibt auch für Zuhause Geräte, um den Blutzucker zu messen. Diese eignen sich jedoch nicht für eine erste Diagnose, diese muss zwingend von einem Arzt gestellt werden. Dennoch lässt sich mit diesen Geräten der Blutzuckerwert im weiteren Verlauf der Krankheit Zuhause regelmäßig messen, um zu hohe oder zu niedrige Werte rechtzeitig zu erkennen.
Wenn bei einem Kind Diabetes Typ-1 festgestellt wird, dann sollte die Erstbehandlung stationär erfolgen. Das ist einerseits wichtig zur Einstellung des Stoffwechsels, andererseits können die Kinder und ihre Eltern auf diese Weise optimal zum Krankheitsbild geschult werden. Anschließend ist eine lebenslange Zufuhr von Insulin, eine sogenannte Insulintherapie, notwendig. Eine Insulintherapie ist entweder durch das Spritzen von Insulin oder mithilfe einer Insulinpumpe möglich.
Um den Blutzuckerspiegel zu normalisieren, wird bei dieser Therapieform mehrmals täglich Insulin gespritzt. Diese Injektion erfolgt mit Hilfe eines Pens direkt unter die Haut. Bei der Dosierung des Insulins kommt es immer darauf an, wie hoch der aktuelle Blutzuckerwert ist, wann die nächste Mahlzeit bevorsteht und welche körperlichen Aktivitäten geplant sind. Ernährung und Sport wiederum wirken sich nämlich ebenfalls auf den Blutzuckerspiegel aus.
Eine Insulinpumpentherapie hat bei Kindern den Vorteil, dass das Spritzen des Insulins mit einem Pen entfällt. Bei einer Insulinpumpe handelt es sich um ein kleines Gerät, welches am Körper getragen wird. Dieses gibt per Knopfdruck die eingestellte Insulinmenge an den Körper ab. Durch die Kombination einer Insulinpumpe mit einem System zur kontinuierlichen Blutzuckermessung ist es sogar möglich, dass das Insulin automatisch abgegeben wird. Der Vorteil dieser sogenannten CGM-Systeme besteht darin, dass diese auch bei einem drohenden Unterzucker Alarm schlagen.
Grundsätzlich ist es so, dass Kinder mit Diabetes alles essen dürfen. Dennoch sollte auf eine gesunde Ernährung ohne zu viel Zucker geachtet werden. In speziellen Schulungen lernen betroffene Kinder und ihre Eltern, wie sie den Kohlenhydratgehalt von Mahlzeiten richtig berechnen können, denn diese sind für den Anstieg des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Daraus wiederum ergibt sich, wie viel Insulin gespritzt werden muss, um den Blutzuckeranstieg nach einer Mahlzeit wieder auszugleichen. Um Unterzuckerung zu verhindern, empfiehlt es sich, dass zum Beispiel Schulkinder auch außerhalb der Pausen etwas essen dürfen sollten. Hierfür sind sensibilisierende Gespräche mit dem Lehrpersonal vorab unerlässlich.
Damit für Kinder mit Diabetes das Leben in Kindergarten und Schule so normal wie möglich abläuft, gibt es einige Tipps zu beachten:
Wenn diese Tipps beachtet werden, dann sorgst Du dafür, dass Dein erkranktes Kind seinen Alltag so normal wie möglich bewältigen kann, trotz seiner Erkrankung mit Diabetes Typ-1.