Cluster Feeding: Was ist das und wann hört es auf?

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
cluster feeding
Was ist Cluster Feeding?

Als Cluster Feeding wird eine Phase des Stillens bezeichnet, in der ein Baby fast ununterbrochen an die Brust der Mutter möchte. Bei vielen Familien tritt dieses Phänomen zu einer bestimmten Tageszeit, beispielsweise abends oder nachts, auf.

Warum hat ein Kind den ganzen Tag Hunger?

Kommt es dazu, dass ein Kind „clustert“ bedeutet dies keineswegs, dass die Mutter zu wenig Milch hat. Der Magen von Neugeborenen ist jedoch so klein, dass nur wenig Nahrung aufgenommen werden kann. Da jedoch viel Energie benötigt wird, stellt sich das Hungergefühl bereits nach kurzer Zeit wieder ein.

Wie kann ich am besten mit dieser Situation umgehen?

Cluster Feeding ist für viele Mütter sehr anstrengend. Um entspannt zu bleiben, ist es wichtig, dass Sie es sich gemütlich machen und die Ruhezeiten gezielt nutzen. Verzichten Sie außerdem darauf, die Mahlzeiten Ihres Babys genau durchzuplanen.

Mütter, die sich dazu entschließen, ihr Baby zu stillen, genießen besonders die Nähe, die während des Stillens zwischen ihnen und ihrem Kind herrscht. Anstrengend wird es jedoch, wenn das Baby gar nicht genug Milch bekommen kann und stundenlang an der Brust hängt. Dieses Phänomen wird als Cluster Feeding bezeichnet.

Wir erklären Ihnen, was man unter Cluster Feeding versteht, aus welchen Gründen ein Kind am liebsten die ganze Zeit gestillt werden möchte und wie lange Mütter mit diesem Phänomen zu kämpfen haben. Zusätzlich geben wir Ihnen Tipps, wie Sie dennoch entspannt bleiben können.

1. Cluster Feeding – wenn Stillen zum Marathon wird

mutter stillt ihr baby

Möchte ein Baby fast durchgehend an der Brust trinken, kann dies für Mütter eine große Belastung darstellen.

Für viele Frauen ist das Stillen noch immer die beste Möglichkeit, um ein Neugeborenes zu ernähren. In der Muttermilch sind alle wichtigen Nährstoffe enthalten, die ein Kind für eine gute Entwicklung benötigt. Die meisten Mütter stillen ihr Kind drei bis zwölf Monate.

Jedoch hat eine frischgebackene Mama beim Stillen auch mit einigen Schwierigkeiten und Herausforderungen zu kämpfen. In der Lansinoh Stillstudie aus dem Jahr 2017 gaben jeweils 10,3% der befragten Frauen an, dass sie die Dauer und die Häufigkeit des Stillens unterschätzt haben.

Auch das Cluster Feeding stellt eine Herausforderung dar, auf die viele Frauen nicht gefasst sind. Der Begriff setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „to cluster“ für „anhäufen“ und „feeding“ für „füttern“ zusammen. Das Wort beschreibt den Umstand, dass das Baby fast ununterbrochen an der Brust trinken möchte.

Die meisten Mütter berichten, dass ihr Neugeborenes dieses Verhalten zu einer bestimmten Tageszeit an den Tag legt. In vielen Fällen sind dies die Abendstunden. Es handelt sich jedoch nur um eine Phase, die vorübergeht. Wann das Cluster Feeding aufhört, ist jedoch von Kind zu Kind unterschiedlich.

Tipp: Viele Mütter sind im Hinblick auf das Stillen sehr unsicher. Scheuen Sie sich daher nicht, Ihre Hebamme zu fragen, wenn Unklarheiten bestehen.

2. Der Magen von Babys ist am Anfang noch sehr klein

baby wird von seiner mutter gestreichelt

Der Magen eines Neugeborenen kann noch nicht so viel Nahrung auf einmal aufnehmen.

Vor allem Mütter, die gerade ihr erstes Kind bekommen haben, machen sich Sorgen, wenn ihr Kind anfängt zu „clustern“. Sie befürchten, dass das Baby krank ist oder sie zu wenig Milch produzieren. Dabei ist das Cluster Feeding völlig harmlos und hat vollkommen natürliche Ursachen.

Dass Cluster Feeding in der Regel bei Neugeborenen auftritt, hat den Grund, dass der Magen eines Babys noch sehr klein ist und daher nur geringe Mengen Nahrung aufnehmen kann. Die Muttermilch benötigt jedoch keine lange Verdauung, sodass die Babys bereits nach kurzer Zeit wieder Hunger haben.

Der Hunger eines Babys wird am Anfang von dem Hormon Cholecystikinin (CCK) gesteuert. Bereits nach einer Stilldauer von 20 Minuten signalisiert es dem Körper, dass er satt ist. Nach etwa 10 Minuten verschwindet dieses Gefühl jedoch wieder, sodass erneut Hunger aufkommt. Dies kann sich so lange wiederholen, bis das Baby wirklich satt ist.

In diesem natürlichen Prozess einzugreifen, indem dem Kind ein Schnuller statt der Brust gegeben wird, kann das System völlig auseinanderbringen. Um eine Saugverwirrung zu vermeiden, ist es wichtig, dass dieser wirklich nur in Notsituationen zum Einsatz kommt.

Hinzu kommt, dass ein Baby sehr viel Energie zum Wachsen benötigt. Daher tritt das Cluster Feeding auch häufig während eines Entwicklungsschubs auf.

Das häufige und viele Stillen ist außerdem zu Beginn des Stillens wichtig, um die Milchbildung in der Brust anzuregen.

Da viele Mütter jedoch glauben, dass das Cluster Feeding an einer zu geringen Milchmenge liegt, füttern sie ihr Kind zusätzlich mit der Flasche. Dies kann jedoch äußerst kontraproduktiv sein. Saugt das Baby nicht mehr oft genug an der Brust, kann die Milchproduktion gehemmt werden.

3. Tipps, wie Sie trotz Cluster Feeding entspannt bleiben

mutter stillt ihr baby in einem gemuetlichen sessel neben dem weihnachtsbaum

Machen Sie es sich gemütlich, während Sie Ihr Kind stillen.

Das ständige Stillen und anschließende Spucken können auf Dauer ganz schön an den Nerven zerren. Zieht sich das Ganze über Stunden, fragen sich viele Mütter „Wann hört es endlich auf?“. Statt sich ständig selbst zu fragen, wann dies ein Ende hat, sollten Sie die Situation so entspannt wie möglich sehen.

Im Folgenden möchten wir Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie diese Phase mit viel Ruhe und Gelassenheit durchstehen können.

  • Zeit nehmen: Natürlich ist es im Alltag nicht immer möglich, das Cluster Feeding über eine längere Dauer durchzuführen. Tritt das Phänomen jedoch immer zur gleichen Tageszeit auf, können Sie dies in Ihre Planungen miteinbeziehen. Verabreden Sie sich zu anderen Zeiten oder erledigen Sie möglichst viele Aufgaben vorher oder nachher.
  • Keinen Marathon zulassen: Manche Mütter berichten, dass das Stillen gar kein Ende nimmt. Um dies zu vermeiden, sollten Sie das Stillen zwischendurch immer wieder beenden, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind nicht mehr richtig trinkt. Auf diese Weise können Sie sich selbst eine Auszeit verschaffen, um sich zu bewegen oder den Platz zu wechseln.
  • Die Zeit nutzen: Das Stillen kann aber nicht nur störend, sondern sogar entspannend sein. Sorgen Sie daher dafür, dass Ihr Platz gemütlich ist, indem Sie sich Kissen und Decken bereitlegen. Lesen Sie ein schönes Buch, schauen Sie sich Ihre Lieblingsserie an und sorgen Sie für ausreichend Essen und Getränke. Um nachts nicht aufstehen zu müssen, sollten Sie Ihr Kind während dieser Phase mit in Ihr Bett nehmen.
  • Wunde Brustwarzen behandeln: In einigen Fällen kann das Cluster Feeding dazu führen, dass die Brustwarzen schmerzen oder sogar bluten. In diesem Fall sollten Sie diese mit Salbe einreiben und möglichst viel an der Luft lassen. Prüfen Sie außerdem, ob Ihr Baby Ihre Brustwarze richtig zu fassen bekommt.

4. Weiterführende Literatur rund ums Stillen

Intuitives Stillen: Einfach und entspannt – Dem eigenen Gefühl vertrauen – Die Beziehung zum Baby stärken
  • Ksel-Verlag
  • Intuitives Stillen: Einfach und entspannt – Dem eigenen Gefühl vertrauen – Die Beziehung zum Baby stärken
  • ABIS-BUCH
  • Gelb
  • Gresens, Regine (Autor)
Das Stillbuch: Vollständig überarbeitete Neuausgabe
  • Ksel-Verlag
  • Das Stillbuch: Vollständig überarbeitete Neuausgabe
  • ABIS-BUCH
  • Silber
  • Lothrop, Hannah (Autor)

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