Die BMI-Formel ändert sich für Kinder nicht. Es gelten jedoch unterschiedliche Werte, je nach Alter.
Im Laufe der Kindheit kommt es immer wieder zu größeren oder kleineren Abweichungen vom Idealgewicht, die jedoch ohne Bedeutung sind. In welchem Bereich sich Ihr Kind ungefähr bewegen sollte, verrät die BMI-Tabelle.
Mehr als ein Richtwert kann der BMI nicht sein, weil die Werte keinesfalls den Körperbau des Kindes einbeziehen. Auf diese und weitere Fragen gehen wir hier genauer ein.
Der Body Mass Index, kurz BMI, stellt eine Formel dar, mit deren Hilfe sich ausrechnen lässt, ob jemand Übergewicht oder Untergewicht hat. Aber wie sieht es eigentlich mit dem BMI von Kindern aus? Inwiefern ist die klassische Tabelle aussagekräftig und welche Besonderheiten gilt es zu berücksichtigen?
In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, worauf Sie beim Berechnen des BMIs von Kindern achten müssen und welche Werte für ein Normalgewicht stehen.
Inhaltsverzeichnis
Der Body Mass Index dient grundsätzlich dazu, grobe Informationen über das Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße zu erhalten. Leider stößt der BMI sehr schnell an seine Grenzen, da die Formel lediglich zwei Werte miteinander kombiniert und individuelle körperliche Merkmale völlig außer Acht lässt.
Die Formel selbst lautet:
BMI = Gewicht (in kg) / (Größe (in m))²
Bei einem 1,50 m großen Mädchen mit einem Gewicht von 40 kg ergibt sich so beispielsweise ein BMI von 17,8.
Übliche Tabelle richten sich lediglich an Erwachsene. Hier liegt der normale Bereich je nach Ansicht in einem Bereich zwischen 18 und 24. In höherem Alter steigen die Werte schrittweise an, was jedoch eher der Bequemlichkeit des Durchschnittsbürgers entspricht als einem tatsächlichen Sinn.
Einen kostenlosen BMI-Rechner finden Sie online, z.B. direkt hier auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Tipp: Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind zu wenig oder zu viel wiegt, konsultieren Sie Ihren Kinderarzt.
Leider nimmt nicht nur die Zahl der Erwachsenen mit Übergewicht und Adipositas zu. Auch Babys und Kleinkinder sind erschreckenderweise betroffen.
Grundsätzlich ist es nicht schwer, den BMI von Kindern zu berechnen. Inwieweit dieser Wert jedoch Rückschlüsse auf die Gesundheit von Babys, Kleinkindern oder Jugendlichen zulässt, ist sehr fraglich.
Kinder durchlaufen zwar mehrere Entwicklungsstufen, weisen jedoch immer wieder Wachstumsschübe auf, die den BMI meist kurzzeitig stark absacken lassen. Dies ist jedoch völlig normal und gehört zu der Entwicklung eines jeden Kindes hin zu einem Erwachsenen.
Im Laufe der Entwicklung eines Kindes gleichen sich die BMI-Werte immer mehr den Werten eines Erwachsenen an. Ein Kind mit 4 oder 5 Jahren hat beispielsweise mit einem BMI von 14 oder 15 Normalgewicht, während dieser BMI bei einem Erwachsenen auf starkes Untergewicht hinweisen würde.
Bei dem BMI von Kindern wird daher zusätzlich die Perzentile herangezogen. So erhalten Eltern einen Vergleichswert.
Eine Perzentile von 60 sagt aus, dass 60 % der Kinder der Vergleichsgruppe leichter sind und lediglich 40 % der Altersgruppe schwerer.
Das Geschlecht wirkt sich nur in geringem Maß auf einen guten oder schlechten BMI aus.
Bitte beachten Sie bei der folgenden BMI-Tabelle für Kinder, dass diese nur einen groben Richtwert bietet. Indem Sie also den BMI Ihres Kindes ausrechnen, erhalten Sie lediglich Anhaltspunkt, inwieweit Ihr Kind gesund ist bzw. als gesundheitlich gefährdet eingestuft wird.
Alter | Normalgewicht |
---|---|
2 Jahre | 14 bis 17 |
4 Jahre | 13,5 bis 16,5 |
6 Jahre | 13,5 bis 18 |
8 Jahre | 13,5 bis 20 |
10 Jahre | 14 bis 20,5 |
12 Jahre | 14,5 bis 21 |
14 Jahre | 15 bis 22 |
16 Jahre | 17 bis 23 |
18 Jahre | 18 bis 24 |
Innerhalb der jeweiligen Altersstufen gibt jedoch immer wieder Entwicklungssprünge, die bei diesen pauschalen Werten keine Berücksichtigung finden können. Zudem unterscheiden sich die Werte von Mädchen und Jungen leicht voneinander.
Generell sollten Sie daher, sofern Sie einen BMI ausrechnen, der sich am Rand des Bereichs bewegt oder aber komplett abweichend ist, nicht zögern, sich Hilfe zu suchen. Insbesondere bei übergewichtigen Kindern gibt es zahlreiche Hilfsangebote seitens der Krankenkassen.
Der BMI berücksichtigt den Körperbau in keinster Weise. So werden beispielsweise gut trainierte Männer mit ordentlichen Oberarmen als übergewichtig oder fettleibig eingestuft. Ebenso fallen schmal gebaute Frauen schnell in den Bereich des Untergewichts, ohne dass es dafür einen sinnvollen Grund geben würde.
Sinnvolle Berechnungsmethoden beziehen stets den Muskel- sowie den Fettanteil mit ein.
Der Body Mass Index macht es Wissenschaftlern vergleichsweise leicht, die Bevölkerung in verschiedene Gruppen einzuteilen. Wer jedoch nicht ganz in die Norm passt, sollte sich nicht allzu viele Gedanken darüber machen, sondern auf ein vernünftiges Verhältnis zwischen Körperfett sowie Muskeln Wert legen.
Grundsätzlich bedeutet ein hoher BMI einen schlechten Start ins Leben. Das Risiko für Diabetes sowie Herz-Kreislauferkrankungen steigt rapide an. Bereits bei Kindern mit Adipositas wird beispielsweise Bluthochdruck festgestellt, der zu einer Schädigung der Gefäße führt.
Oftmals wirken sich die Folgen von Übergewicht langfristig negativ aus. Zudem sinkt das Gewicht bei Kindern, die übergewichtig sind, im Laufe des Lebens meist nicht. Eine frühzeitige Intervention kann hier jedoch Wunder wirken.
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