Beruhigungsmittel haben stets Nebenwirkungen, die Kinder teils stark belasten können.
Auch wenn die Einnahme von pflanzlichen Mitteln oder Globuli grundsätzlich eher harmlos ist, sollten Sie auch pflanzliche Medikamente nicht unbedacht bei Babys und Kleinkindern einsetzen.
In der akuten Situation hilft Kindern vor allem eine aktive Beschäftigung. Im Übrigen sollten Sie Momente der Entspannung in Ihren Alltag einbauen. Weitere Tipps finden Sie hier.
Beruhigungsmittel für Kinder sind ein Thema, über das kaum jemand offen redet. Viele Eltern fühlen sich in ihrem täglichen Leben massiv überfordert. Schreien Babys häufig, wird die Nacht zu kurz und der Tag kann nicht genutzt werden, um dringend nötigen Schlaf nachzuholen.
Auch bei Kindern mit ADHS oder auf Reisen kommen Beruhigungsmittel für Kinder leichtfertig zum Einsatz. Leider wird jedoch oftmals die Gefahr für die Gesundheit unterschätzt.
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Wer mit der aktuellen Situation überfordert ist, kann sich an örtliche Schreiambulanzen, wie diese in Köln, wenden. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse.
Auch wenn die Suche nach Beruhigungsmittel für Kinder durchaus verständlich ist, sollten Sie darauf verzichten, sofern keine medizinische Notwendigkeit für Beruhigungstropfen, Tabletten oder Zäpfchen besteht. Seien Sie vielmehr glücklich und dankbar dafür, dass Ihre Kinder nicht auf Medikamente angewiesen sind.
Fast alle gängigen Beruhigungsmittel für Kinder wirken ähnlich und führen zu einer starken Schläfrigkeit. Auch wenn dieser Effekt sicherlich gewünscht ist, wird die Gefahr dahinter unterschätzt.
Jedes Medikament mit einer Wirkung hat automatisch auch Nebenwirkungen. Viele Arzneimittel, die Sie teils sogar rezeptfrei in der Apotheke erwerben können, bergen für Kleinkinder massive Gefahren.
Neben einer gefährlichen Überdosierung, die zum Aussetzen der Atmung und damit zum Tod führen kann, leiden vor allem die Leber sowie die Nieren unter dem Einfluss der Medikamente.
Längere Autofahrten mit der Familie oder der mehrstündige Flug mit dem Flugzeug über den Atlantik – so sieht das Albtraumszenario für viele Eltern aus.
Ganz automatisch wird nach Auswegen gesucht, sodass früher oder später der Gedanke aufkommt, Kinder durch ein Beruhigungsmittel für mehrere Stunden außer Gefecht zu setzen.
Aber kann dies tatsächlich die Lösung sein?
Im Prinzip führt die eigene Angst vor einem unruhigen Kind während der längeren Reise dazu, dass ein Kind unruhig wird. Der Faktor der Übertragung wird allerdings von den meisten Eltern unterschätzt, während die Wirkung von Beruhigungsmitteln bagatellisiert wird.
Sätze wie „Es kann ja wohl kaum so schlimm sein, ein paar Stunden zu schlafen“ oder „Ich setze regelmäßig auf Beruhigungsmittel und kann keine Nebenwirkungen feststellen.“ finden sich vielfach in Internetforen, sind allerdings einfach nur Unsinn.
Auch wenn es sehr anstrengend sein kann, ein Baby zu beruhigen, so sollten Sie dies auf natürliche Weise versuchen. Weder freiverkäufliche noch verschreibungspflichtige Medikamente sollten bei Kindern aus dem bloßen Grund der Beruhigung zum Einsatz kommen.
Achtung: Je kleiner Kinder sind, desto höher ist die Gefahr der Überdosierung von Beruhigungsmitteln.
Die Liste der in der Homöopathie zum Einsatz kommenden Medikamente ist lang. Generell reicht der Anwendungsbereich der Globuli meist von allgemeinen Ängsten, Unwohlsein und Übelkeit bis hin zu Schlafproblemen sowie innerer Unruhe.
Wissenschaftlich untermauert ist die Wirkung homöopathischer Arzneimittel indes nicht. Es existieren bislang keinerlei Studien, die die Wirksamkeit bestätigen.
Heilpraktiker empfehlen dennoch bestimmte rein pflanzlich wirkende Präparate, um Kindern dabei zu helfen, sich schneller zu beruhigen. So kommen beispielsweise Bachblüten, Rosenwurz sowie verschiedene Schüssler-Salze zum Einsatz. Auch wenn die Dosis meist zu gering ist, um Ihrem Kind zu schaden, sollten Sie bei der Einnahme dennoch vorsichtig sein.
Achtung: Die Verbraucherzentrale rät davon ab, Rosenwurz bei Kindern unter 18 Jahren einzusetzen, da keine Untersuchungen über mögliche Nebenwirkungen vorliegen.
Auch wenn es mit etwas mehr Arbeit verbunden ist, so können Sie bei der Anwendung der folgenden Tipps sicher sein, dass diese keinen nachteiligen Effekt auf die Gesundheit Ihres Kindes haben.
Selbstverständlich ist es einfach, ein Kind mittels Beruhigungsmitteln zum Schlafen zu bringen. Aber möchten Sie tatsächlich riskieren, dass Sie Ihrem Kind damit ernsthaft schaden können?
Nutzen Sie stattdessen folgende Tipps, um im Alltag sowie auf Reisen auf Beruhigungsmittel für Kinder verzichten zu können:
Tipp: Ist der Alltag zu stressig, können auch Entspannungsübungen für Kinder helfen. Sowohl die Ergotherapie als auch Meditationen und Sport sind clevere Methoden, die dabei helfen, Stress abzubauen.
Im Gegensatz zu klassischen Beruhigungsmitteln, die dazu führen, dass Kinder besser schlafen können, wirkt Ritalin eher anregend und soll Kindern mit ADHS dabei helfen, sich in der Schule oder bei den Hausaufgaben für längere Zeit fokussieren zu können.
Da Ritalin die ADHS-Symptome lediglich kurzzeitig unterdrücken kann, eignet es sich nicht als Therapiemaßnahme. Es kann allenfalls bei mittlerem sowie schweren Krankheitsanzeichen als Medikament zum Einsatz kommen, um die Symptome zeitweise abzuschwächen.
Da das Medikament jedoch dazu führt, dass Dopamin sowie Noradrenalin im Gehirn kurzzeitig nicht mehr aufgenommen werden können, sind starke Nebenwirkungen nicht unüblich. Diese reichen von starker Nervosität über Wachstumsschwierigkeiten bis hin zu Herzproblemen und Depressionen. Viele Eltern berichten insbesondere darüber, dass Kinder unter dem Einfluss von Ritalin nicht mehr sie selbst sind.
Tipp: Trotz eventuell starker Nebenwirkungen kann es im individuellen Fall sinnvoll sein, Ritalin gegen ADHS einzusetzen. Von einer Verwendung ohne medizinische Notwendigkeit ist allerdings dringenst abzuraten.
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