Bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter, sondern im Bauchraum an. Zu dieser extrauterinen Schwangerschaft kommt es jedoch sehr selten, sodass die Wahrscheinlichkeit bei weniger als 0,1% liegt.
Während die Bauchhöhlenschwangerschaft bei einigen Frauen symptomlos verläuft, klagen wiederum andere Frauen über die typischen Frühschwangerschaftssymptome. Zu diesen gehören das Ausbleiben der Periode, Übelkeit und leichte Schmerzen im Unterbauch.
In der Regel beendet der weibliche Körper die Extrauteringravidität von selbst. Ist dies nicht der Fall, muss der Embryo per Medikamente oder per Operation entfernt werden, da die Gesundheit der Mutter bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft stark gefährdet ist. Es gibt jedoch einige wenige Fälle, bei denen das Kind dennoch ausgetragen wurde.
Bei einer normalen Schwangerschaft wandert die Eizelle zur Gebärmutter hinauf und nistet sich dort ein. Wenn sich die befruchtete Eizelle jedoch nicht in der Gebärmutter, sondern im Bauchraum einnistet, handelt es sich um eine Bauchhöhlenschwangerschaft. Sie zählt wie die Eileiterschwangerschaft zu den extrauterinen Schwangerschaften.
Wie häufig eine Bauchhöhlenschwangerschaft vorkommt, welche Symptome darauf hindeuten und welche Ursachen verantwortlich sind, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Die Bauchhöhlenschwangerschaft zählt genau wie die Eileiterschwangerschaft zu den Schwangerschaften, bei denen sich die Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet. Diese werden in der lateinischen Fachsprache auch als Extrauteringravidität (EUG) bezeichnet. Im Falle einer Bauchhöhlenschwangerschaft gelangt die Eizelle über den Eileiter in den Bauchraum.
Normalerweise wird die Eizelle vom Eierstock ausgestoßen, woraufhin sie im Eileiter von einem Spermium befruchtet wird. Im Anschluss wandert die Eizelle in die Gebärmutter, wo sie zu einem Embryo heranreift.
Bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft kommt es auf diesem Weg zu Komplikationen, sodass das Ei es nicht in die Gebärmutter schafft und sich beispielsweise am Bauchfell anheftet. Da keine Gebärmutter notwendig ist, kann es auch nach der Gebärmutterentfernung oder einer Sterilisation zu einer extrauterinen Schwangerschaft kommen.
Diese Art der Schwangerschaft tritt glücklicherweise nur sehr selten auf. Insgesamt liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Bauchhöhlenschwangerschaft bei etwa 0,01%. Laut Erhebungen wird in Deutschland eine Rate von 20 Extrauteringraviditäten auf 1 000 Lebendgeburten angenommen. Bei circa 95% der Schwangerschaften, bei denen sich das Ei außerhalb der Gebärmutter einnistet, handelt es sich um Eileiterschwangerschaften.
Dass die Eizelle nicht wie gewohnt über die Eileiter in die Gebärmutter gelangt, kann verschiedene Ursachen haben, die jedoch allesamt noch nicht vollständig wissenschaftlich geklärt sind.
Der Eitransport kann durch folgende Aspekte gestört werden:
Auch eine Eileiterentzündung, die in vielen Fällen von Chlamydien ausgelöst wird, kann Auslöser für eine Bauchhöhlenschwangerschaft sein. Zudem wird Rauchen als zusätzlicher Risikofaktor angesehen.
Eine extrauterine Schwangerschaft ist in der Regel ohne Ultraschall nicht zu erkennen. Viele betroffene Frauen können wie bei einer normalen Frühschwangerschaft unter Anzeichen wie Morgenübelkeit, spannenden Brüsten sowie einer ausbleibenden Periode leiden. Auch der Schwangerschaftstest fällt positiv aus.
Ansonsten verläuft die Bauchhöhlenschwangerschaft in den meisten Fällen ohne Beschwerden und damit unbemerkt. Dass im weiteren Verlauf keine Symptome auftreten, liegt vor allem daran, dass im Bauchraum ausreichend Platz ist. Der Embryo stirbt in vielen Fällen von allein ab, da es zu einer Unterversorgung an Nährstoffen kommt.
Eine Diagnose erfolgt normalerweise ausschließlich durch Untersuchungen. Die meisten Frauen, bei denen ein entsprechender Test Zuhause positiv war, gehen anschließend zwischen der 9. und 12. SSW zum Gynäkologen, um eine Ultraschall-Untersuchung zur Bestätigung der Schwangerschaft durchführen zu lassen.
Bei dieser Untersuchung kann der Arzt feststellen, ob sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat. Ist dies trotz Schwangerschaftsanzeichen nicht der Fall, können genauere Ultraschall-Untersuchungen dabei helfen, die eingenistete Eizelle zu finden.
Achtung: Eine Bauchhöhlenschwangerschaft ist sehr gefährlich und kann lebensbedrohlich sein. Rufen Sie daher bei starken Symptomen unbedingt den Arzt bzw. Rettungsdienst.
Da ein Embryo in der Bauchhöhle nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden kann, beendet der Körper die Schwangerschaft in der Hälfte der Fälle nach kurzer Zeit von selbst. Der Embryo stirbt ab, woraufhin das Gewebe resorbiert wird.
Ist dies nicht der Fall, ist dringend eine Behandlung erforderlich, da ansonsten erhebliche Folgen für die Mutter entstehen können. Die Gefahr, dass es zu schwerwiegenden Komplikationen wie Verwachsungen mit anderen Organen kommt, ist sehr groß.
Ist die Eizelle noch sehr klein, verabreicht der Arzt Medikamente intravenös oder intramuskulär, um die Schwangerschaft zu beenden. Hat sich die Eizelle schon fest in der Bauchhöhle eingenistet, ist eine Bauchspiegelung oder eine chirurgische Öffnung der Bauchhöhle unumgänglich. Letzteres kann große Probleme bereiten, da die Plazenta und Teile des Darms in der Regel mitentfernt werden müssen.
Ist die Bauchhöhlenschwangerschaft bereits fortgeschritten, ist dies für die Mutter lebensbedrohlich. Dabei stellt das Verbluten die größte Gefahr dar.
Es kommt nur sehr selten vor, aber es gab auch schon Fälle, bei denen das Kind bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft ausgetragen wurde. Wenn eine Mutter darauf besteht, das Baby auf eigene Gefahr zu behalten und auszutragen, muss es in der 32. bis 34. SSW per Kaiserschnitt geholt werden. Eine natürliche Geburt ist nicht möglich. Die Chancen, dass Mutter und Kind diese Geburt überleben, liegt Forschern zufolge bei eins zu einer Million.
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