Basiskompetenzen bei Kindern: Übersicht und Erläuterungen

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
kind liegt im bällebad
Gibt es eine klare Auflistung, in der alle Basiskompetenzen enthalten sind?

Der Begriff der Basiskompetenzen ist nicht klar definiert, sodass es verschiedene Herangehensweisen gibt und sich die Aufteilung teils ein wenig, teils deutlich voneinander unterscheidet.

Welche Basiskompetenzen sind bei Kindern von besonderer Bedeutung?

Kinder sollen möglichst umfassend auf das Leben vorbereitet werden und müssen lernen, in sämtlichen Lebenssituationen zurechtzukommen. Dazu bedarf es einer Vielzahl an unterschiedlichen Fähigkeiten. Eine genauere Auflistung finden Sie an dieser Stelle.

Existieren weitere mögliche Aufteilungen der Basiskompetenzen von Kindern?

Ja, es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten. Dennoch ähneln sich diese oftmals sehr stark, sodass de facto kaum ein Unterschied besteht.

Kinder entwickeln im Laufe des Lebens immer weitere Fähigkeiten. Erziehern in der Kita und im Kindergarten kommt dabei die wichtige Aufgabe zu, diese Fertigkeiten einzuordnen.

In unserem Artikel erklären wir, was sich hinter dem Begriff der Basiskompetenzen verbirgt und welchem der Kompetenzbereiche im Kindergarten besondere Bedeutung beigemessen wird.

1. Basiskompetenzen sind nicht einheitlich definiert

mehrere kindergartenkinder spielen

Die Basiskompetenzen umfassen verschiedene Bereiche.

Eltern und Erzieher stellen sich oftmals die Frage, welche Kompetenzen ein Kind zu welchem Zeitpunkt haben muss. Abgesehen von klinischen Auffälligkeiten gibt es jedoch keine einheitlichen Standards, an denen Sie sich orientieren können.
Generell ähneln sich die besonders geförderten Kompetenzbereiche im Kindergarten jedoch stark, sodass die Entwicklung durchaus vergleichbar ist.

Je nach Richtung der Pädagogik stehen jedoch unterschiedliche Basiskompetenzen im Vordergrund oder die Wichtigkeit einzelner Fähigkeiten wird höher bewertet.

Grundsätzlich gelten als Basiskompetenzen all jene Fähigkeiten, die Kindern dabei helfen, sich im Leben in sämtlichen Situationen zurechtzufinden.
Der Begriff ist also relativ umfassend und eröffnet damit viele Möglichkeiten für einen Interpretationsspielraum.

Tipp: Ziel einer jeden Kita sollte es sein, dass Kinder möglichst umfassend gefördert werden, um sich frei in der Umwelt bewegen zu können und in der Lage zu sein, sich selbst weiterzuentwickeln.

2. Die einzelnen Basiskompetenzen kurz erklärt

Die verschiedenen Basiskompetenzen lassen sich in unterschiedliche Kompetenzbereiche aufteilen. Neben motorischen Aspekten kommt es beispielsweise auf soziale Faktoren und kognitive Kompetenzen an.

Beim Beobachten von Kindern geht es darum, nicht nur eine einzelne Fähigkeit zu beurteilen, sondern die Gesamtheit aller Fähigkeiten festzuhalten.

In den folgenden Absätzen möchten wir Ihnen daher die unterschiedlichen Basiskompetenzen kurz vorstellen.

2.1. Physische Fähigkeiten – ein häufig unterschätzter Kompetenzbereich

Körperliche Defizite:

Laut der MoMo-Studie bewegen sich Kinder in Deutschland immer noch zu wenig, wodurch die motorischen Fähigkeiten zu wünschen übrig lassen.

Im Rahmen der Pädagogik geht es häufig um kognitive Fähigkeiten, jedoch nur selten darum, ein gesundes Gespür für den eigenen Körper zu entwickeln.
Um jedoch ein gutes Selbstvertrauen aufbauen zu können, sind die Bereiche der Grob- sowie die Feinmotorik von entscheidender Bedeutung.

Beim Spielen, Klettern, Turnen und Laufen zeigt sich, inwieweit Kinder ihren Körper unter Kontrolle haben.
Auch beim Basteln mit Schere und Papier lassen sich die feinmotorischen Fähigkeiten feststellen.

Durch spezifische Spiele in diesem Bereich können Erzieher und Erzieherinnen Kindern dabei helfen, ihre physischen Fertigkeiten zu trainieren und auszubauen. Ideal ist es, wenn Bewegung einen wichtigen Teil des Tages ausfüllt.

2.2. Soziales Verhalten – eine Vorbereitung auf das Leben in der Gesellschaft

zwei kleinkinder beim spielen

Kommunikation kann auch nonverbal stattfinden.

Das soziale Miteinander ist ein wichtiger Bestandteil im Lernprozess von Kindern. Die soziale Interaktion umfasst dabei den Umgang mit Konflikten, die Kompromiss- sowie die Kooperationsfähigkeit.

Bei der Beobachtung wird schnell deutlich, inwieweit Kinder empathisch veranlagt und bereit sind, auf die Gefühle anderer Kinder Rücksicht zu nehmen.

Insbesondere Rollenspiele und Gesprächskreise helfen Kindern dabei, ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern.

In diesem Bereich fällt auch die Orientierungskompetenz, die mit der Entwicklung eigener Werte und Vorstellungen von Gerechtigkeit einhergeht.

2.3. Das Lernen lernen – eine der wichtigsten Basiskompetenzen im Kindergarten

In der Kita ist es weniger entscheidend, dass Kinder bereits bestimmte Dinge können. Ob ein Kind beispielsweise vor der Schule lesen kann, ist relativ uninteressant, sofern es den Spaß am Lernen verloren hat.

Eine der Hauptaufgaben von Erziehern ist es daher, die Eigenmotivation zu fördern und Kinder dabei zu unterstützen, die natürliche Neugier zu behalten.

Um den Anforderungen in der Gesellschaft gerecht zu werden und sich auf immer neue Situationen einstellen zu können, ist es hilfreich, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein.

Tipp: Haben Kinder Spaß am Lernen und Entdecken, so beeinflusst dies die gesamte schulische und berufliche Zukunft.

2.4. Kognitive Kompetenzen – die Welt mit allen Sinnen kennenlernen

ein kleiner junge riecht an einer pflanze

Kinder müssen Erfahrungen sammeln.

Kinder sollen nicht nur in der Lage sein, Dinge durch das Sehen zu erfahren, sondern all ihre Sinne einsetzen.
So können Kindern bei bestimmten Situationen gezielt die Augen verbunden werden, um etwas zu riechen, zu schmecken oder zu ertasten.

Ein Ausflug in den Wald hilft beispielsweise dabei, der Natur näher zu kommen und die Rinde eines Baumes zu spüren.
Gleichermaßen dienen Barfußpfade dazu, den direkten Kontakt der Füße zum Boden zu entdecken.

2.5. Der Umgang mit Hindernissen

Im Laufe des Lebens kommt es immer wieder zu Situationen, in denen Durchhaltevermögen gefragt ist. Idealerweise lernen Kinder bereits im Kindergarten, auch Rückschläge hinzunehmen und dennoch weiterzumachen.

Es gibt unzählige Beispiele, wie dies in der Praxis ablaufen kann.
So können sich Kinder beim Bauen mit Bauklötzen immer wieder neuen Herausforderungen stellen und größere Projekte in Angriff nehmen.
Gleiches gilt selbstverständlich auch, wenn Kinder versuchen, etwas nachzuzeichnen und mehrere Versuche für ein gutes Ergebnis benötigen.

2.6. Sich selbst kennenlernen – keine leichte Aufgabe

Kinder müssen nicht nur lernen, sich in der Gruppe zurechtzufinden, sondern auch eigene Ideen und Vorstellungen zu entwickeln und ihr Verhalten entsprechend den eigenen Wünschen und Zielen auszurichten.

Ein positives Selbstbild hilft Kindern dabei, entsprechend zu handeln und sich für etwas einzusetzen.

3. Basiskompetenzen lassen sich kaum abschließend auflisten

eine gruppe kinder hat spass mit seifenblasen

Viele Fähigkeiten betreffen mehr als nur einen Kompetenzbereich.

Wie Sie anhand dieser Aufzählung bereits feststellen können, werden Sie sehr viele Ihnen wichtig vorkommende Bereiche vermissen. Dies liegt zum einen daran, dass wir die unterschiedlichen Basiskompetenzen hier nur kurz ansprechen möchten und zum anderen daran, dass sich längst nicht alle Basiskompetenzen einem Bereich klar zuordnen lassen.

Zudem existieren sehr viele verschiedene Bildungspläne und eigene Aufstellungen von Kindertagesstätten, die die jeweiligen Basiskompetenzen unterschiedlich einteilen.

Eine weitere Möglichkeit der Aufteilung der Basiskompetenzen in fünf Bereiche sehen Sie in diesem YouTube-Video:

3. Weiterführende Literatur zur Kindesentwicklung

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Bildnachweise: Vasyl/Adobe Stock, Andrey Kuzmin/Adobe Stock, very_ulissa/Adobe Stock, beletskaya18/Adobe Stock, Jacob Lund/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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