Das Baby greift schon kurz nach der Geburt nach der Hand vom Papa oder sucht bereits mit dem Mund nach der Nahrungsquelle an Mamas Brust. Frühkindliche Baby-Reflexe sind angeboren und normal und helfen dem Kind in seiner Entwicklung.
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Neugeborenenreflexe es gibt und warum manche Reflexe beim Baby lebensnotwendig sind.
Inhaltsverzeichnis
Reflexe sind angeboren und zeigen, dass die Entwicklung des Babys normal verläuft. Ärzte führen oft Tests bestimmter Reflexe aus, um das Baby auf seinen Entwicklungsstand hin untersuchen zu können.
Der Moro-Reflex ist nichts anderes als ein Reflex, der zeigt, dass sich das Kind erschrocken hat. Viele Kinderärzte testen diese frühkindlichen und auch lebenswichtigen Reflexe beim Baby, um herausfinden zu können, ob die Entwicklung, aber auch das Verhalten normal sind. Beim Moro-Reflex streckt das Kind die Arme schnell nach vorne aus, als wolle es sich festhalten. Dies kann passieren, wenn es das Gefühl hat, zu schnell nach hinten abgelegt oder gar fallen gelassen zu werden. Auch bei einem lauten Geräusch, bei welchem sich das Baby erschreckt hat, kann man diesen Reflex beobachten.
Das Greifen ist ein Reflex, der unmittelbar nach der Geburt zu beobachten ist.
Tatsächlich stammt der Moro-Reflex noch aus der Vergangenheit, als sich die Affenbabys in Schreckmomenten an ihren Müttern festklammern mussten, um nicht zu fallen. Erst wenn sich das Baby wieder entspannt und die Arme nach unten nimmt (oft auch mit einem lauten Seufzer zu hören), kann man davon ausgehen, dass alles wieder gut ist. Da Baby-Reflexe für die Entwicklung des Kindes wichtig sind, gehört das Testen vom Moro-Reflex auch bei den U-Untersuchungen bei vielen Ärzten mit dazu.
Reflexe gibt es beim Baby viele. Damit Sie die Wichtigsten kennen, finden Sie nachfolgend in der Tabelle die bekanntesten Baby-Reflexe als praktische Übersicht:
Reflexe, die zum Überleben dienen | Reflexe, welche die Muskulatur und Motorik unterstützen |
---|---|
Suchreflex (verbunden mit Saug- und Schluckreflex) | Schreitreflex |
Greifreflex | Kriechreflex |
Mororeflex |
Das Suchen der mütterlichen Brust ist ein natürlicher Überlebens-Reflex!
Reflexe sind angeboren, zeigen sich aber nicht immer gleich stark ausgeprägt. So ist der Greifreflex beispielsweise nicht erst 2 Monate nach der Geburt sichtbar, sondern unmittelbar nach der Geburt – manchmal zu Beginn noch zögerlich. Früher diente dieser Reflex zur Sicherheit des Kindes, weil es sich so an die Mama klammern konnte.
Gleiches gilt für den Suchreflex. Auch dieser Neugeborenenreflex dient zum Schutz des Kindes, schließlich geht es um die Ernährung, ohne welche ein Leben nicht möglich wäre. Beim Suchreflex werden Sie feststellen, dass das Kind die Brust der Mutter sucht, wenn es hungrig ist oder das Gefühl hat, bereits mit dem Gesicht nahe der Milchquelle zu sein. Dieser Reflex wird etwa bis zu 3 Monate nach der Geburt anhalten.
Der Schreitreflex dient zur Förderung der Muskulatur.
Ein Baby, welches nach der Geburt überleben möchte, muss sich entwickeln. Dies war früher noch wichtiger als heute, dennoch gehört der Schreitreflex immer noch zu den wichtigen Reflexen beim Baby, die es in seiner Entwicklung besonders fördern. Beobachten lässt sich der Schreitreflex, wenn man das Baby so festhält, dass es mit den Füßen den Boden berührt. Die ersten Gehversuche werden unmittelbar als Reflex folgen – noch in den ersten 3 Lebensmonaten. Durch das versuchsweise „Schreiten“ stärkt das Kind die Muskulatur, aber auch die Koordination.
Gleiches gilt für den Kriechreflex. Das Baby versucht schon wenige Wochen nach der Geburt, sich langsam fortzubewegen. Abgeschlossen ist der Kriechreflex, wenn das richtige Krabbeln losgeht. Auch so ist es für das Kind möglich, die Arme und Beine zu stärken, da es für das richtige Krabbeln die Kraft brauchen wird.
Der Tauchreflex besagt, dass das Kind regelrecht die Luft anhalten kann, wenn es mit dem Kopf unter Wasser gelangt. So wird verhindert, dass die Lungen voller Wasser laufen. Problematisch ist jedoch, dass die Kenntnisse rund um den Tauchreflex sehr unterschiedlich sind und es hierzu kaum wissenschaftliche Nachweise gibt. Gefährlich wird dieses Halbwissen dann, wenn es ans Babyschwimmen geht. Selbst wenn das Kind in den ersten Lebensmonaten mit diesem angeborenen Baby-Reflex ausgestattet ist, kann nicht garantiert werden, dass geschlucktes Wasser nicht eventuell doch in die Lungen gelangt.
Achtung: Wird der Tauchreflex überschätzt und die Lungen des Kindes laufen mit Wasser voll, droht eine Erstickungsgefahr!
Wenn Sie mit Ihrem Baby zum Schwimmen fahren möchten oder an einem Babyschwimmkurs teilnehmen, hören Sie nicht ausschließlich auf die Anweisungen vom Trainer, sondern verlassen Sie sich auch auf Ihre Instinkte.
Vor- und Nachteile vom Tauchreflex beim Baby
Tatsächlich ist es so, dass der Moro-Reflex auch im Schlaf des Kindes zu beobachten ist. Ausreichend kann hierfür bereits ein Geräusch sein, welches das Kind im Schlaf erschreckt hat. Um Ihr Kind zu beruhigen, ohne es vollkommen aus dem Schlaf zu reißen, legen Sie einfach eine Hand auf seinen Arm/sein Bein. Der Kontakt reicht oft schon aus, um das Kind sanft zurück in den Schlaf zu bringen.
Das Niesen ist ein Reflex, welcher uns ein Leben lang begleitet.
Während der Schreit- oder der Suchreflex bereits einige Monate nach der Geburt nachlassen, gibt es durchaus Baby-Reflexe, die uns ein Leben lang erhalten bleiben. Hierzu gehören u.a. die folgenden Reflexe:
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