Für Erwachsene stellt die Infektion meist nur ein kosmetisches Problem dar, für Babys kann Herpes lebensgefährlich sein. Deshalb ist es besonders wichtig, eine Ansteckung zu vermeiden. Erfahren Sie, was zu tun ist, um Ihr Baby vor der Erkrankung zu schützen, was die Symptome sind und welche Behandlung sinnvoll ist.
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Herpes beim Baby ist eine Infektion, die vom Herpes simplex Virus hervorgerufen wird. Vor allem zwei Arten von Herpesviren verursachen die unangenehmen Bläschen:
Herpes bricht hauptsächlich dann aus, wenn das Immunsystem von Vornherein sehr schwach oder stark geschwächt ist – also beispielsweise in Begleitung anderer Erkrankungen, bei Stress oder starker Sonneneinstrahlung. Wer einmal infiziert wurde, behält den Virus ein Leben lang im Körper.
Die Inkubationszeit von Herpes beim Baby – also die Zeit von Ansteckung bis zum Ausbruch der Infektion – beträgt ca. eine Woche.
Besonders gefährdet sind Neugeborene, weil ihre Abwehrkräfte noch nicht ausgereift sind. So können sich die Viren auf das Gehirn und die inneren Organe ausbreiten und dort lebensgefährliche Infektionen wie beispielsweise eine Hirnhautentzündung hervorrufen. Nach den ersten 6 bis 8 Lebenswochen nimmt das Risiko weiter ab, wobei auch noch bei Säuglingen mit 2 oder 4 Monaten Vorsicht geboten ist.
Eine Gefahr, dass Babys mit Herpes leichter angesteckt werden, besteht auch dann noch, wenn sie bereits 6 Monate alt sind. Wie lange der Virus gefährlich ist, lässt sich nicht allgemein sagen. In der Regel jedoch gehören ältere Babys beispielsweise mit 9 Monaten oder 11 Monaten nicht mehr zur stark gefährdeten Gruppe, sondern entwickeln nach der Infektion im schlimmsten Fall eine Art Mundfäule. Das ist zwar unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich. Mit etwa anderthalb Jahren sind die Herpesviren für Ihr Kind, wenn es ein intaktes Immunsystem hat, in der Regel nicht mehr lebensgefährlich.
Neben HSV1 und HSV2-Viren gibt es noch andere Herpes-Viren. Diese können verschiedene Erkrankungen verursachen wie Dreitagefieber, Windpocken, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Gürtelrose.
Wenn kleine Babys an Herpes erkranken, ist das gefährlich und die Beschwerden fallen meist schlimmer aus als bei älteren Kindern oder gar Erwachsenen. Achten Sie also auf Anzeichen wie Lethargie und Trinkschwäche, Fieber, geschwollene Lymphknoten und allgemeines Krankheitsgefühl.
Bei den beiden Virusarten kann es zudem folgende Symptome geben:
Herpes-simplex-Virus 1 (HSV 1) | Herpes-simplex-Virus 2 (HSV 2) |
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Wenn Babys unter Herpes leiden, handelt es sich meist um das HSV 1. Haben sich Bläschen an Mund oder Lippe gebildet, platzen diese bei einem normalen Verlauf nach einigen Tagen auf und trocknen dann ab zu eitrigen Krusten. Diese heilen meist innerhalb von 7 bis 10 Tagen vollständig ab. Im Übrigen zeigen sich nur bei ca. zwei Dritteln der an Herpes erkrankten Babys die typischen Bläschen auf der Haut. Somit kann eine schwere Virusinfektion auch vorliegen, wenn sich keine Hauterscheinungen zeigen.
Durch das schwache Immunsystem des kleinen Patienten kann die Herpesinfektion auch schwere Beschwerden bzw. Erkrankungen nach sich ziehen:
Hinweis: Durch eine Art Nestschutz sind Neugeborene relativ gut vor Herpesviren geschützt, so dass sie in vielen Fällen – wenn auch ohne Garantie – vor einer schweren Erkrankung geschützt sind.
Doch so weit, wie eben geschildert, muss es nicht kommen! Um Schlimmeres zu verhindern, ist ein rechtzeitiger Arztbesuch oder sogar das Aufsuchen einer Kinderklinik bei Auftreten der o.g. Anzeichen unbedingt erforderlich. Vor allem, wenn Ihr kleiner Liebling nicht trinken möchte, kann eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus die sinnvollste Therapie sein.
Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto schneller verläuft die Heilung. Es ist zwar nicht möglich, den Herpesvirus vollständig zu vernichten. Doch Symptome können gelindert und Folgeerkrankungen vermieden werden. Zur Therapie werden beispielsweise fiebersenkende und juckreizmildernde Medikamente eingesetzt. Bei schwereren Verläufen kann eine antivirale Therapie über die Vene erforderlich werden. Hierfür kommt meist der Wirkstoff Aciclovir zum Einsatz. Damit werden Juckreiz und Schmerzen gelindert, die Viren an der Vermehrung gehindert und die Gefahr von Folgeschäden weitgehend minimiert. In seltenen Fällen wird eine Behandlung mit lokal wirkenden Medikamenten durchgeführt – wie beispielsweise bei einer Bindehautentzündung.
Sinnvoll ist auch, dass Herpes bei einem Elternteil, vor allem der Mutter, vorsorglich mit virenhemmenden Mitteln behandelt wird. Für Erwachsene mit Herpes gibt es z.B. antivirale Cremes mit den Wirkstoffen Pencivir oder Aciclovir sowie spezielle Salben mit Zink oder Melissenextrakt. Außerdem sollten Sie einige Hygienemaßnahmen und Verhaltensweisen beachten, damit Ihr Baby mit Herpes gar nicht erst angesteckt wird.
Achtung: Für kleine Babys ist Herpes lebensgefährlich. Deshalb ist eine frühzeitige Behandlung unbedingt erforderlich und Sie sollten bei Verdacht auf eine Infektion unbedingt zum Arzt gehen.
Der Inhalt der Herpesbläschen ist hoch ansteckend und wird durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Dazu zählen beispielsweise Küssen sowie das gemeinsame Benutzen von Löffeln, Gläsern, Zahnbürsten oder Handtüchern. Auch den Schnuller des Babys dürfen Sie, so lange Sie unter Herpes leiden, nicht in den Mund nehmen.
Um eine Ansteckung des Babys mit der Infektion zu verhindern, sollten Sie folgende Tipps beachten:
Der wesentlich seltener beim Baby auftretende HSV 2 kann während der Geburt, wenn das Kind durch den Geburtskanal gleitet, übertragen werden. Deshalb ist es notwendig, eine Schwangere mit Genitalherpes zu behandeln und ggf. einen Kaiserschnitt zu erwägen, um das Ansteckungsrisiko des Babys so klein wie möglich zu halten.
Tipp: Sie können Ihr Baby trotz Herpes weiter stillen, sofern sich nicht auch an der Brustwarze Herpesbläschen gebildet haben. Tragen Sie beim Stillen einen Mundschutz.
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