Das Wichtigste in Kürze
Leberwurst sollte man während der Schwangerschaft vermeiden, weil sie zu viel Vitamin A enthält, das dem ungeborenen Baby schaden kann. Erfahre hier, warum Du Leberwurst aber im Maßen genießen kannst…
Wie viel Leberwurst man in der Schwangerschaft essen darf, hängt vom Vitamin A-Gehalt der Wurst ab. Der empfohlene Tagesbedarf an Vitamin A für Schwangere liegt bei 800 Mikrogramm. Hier findest Du leckere Alternative zu Leberwurst…
Leberwurst wird gekocht, bevor sie in Därme oder Gläser gefüllt wird. Das Kochen tötet die meisten Bakterien ab, die in der Leber oder dem Fleisch enthalten sein können.
Du bist in der Schwangerschaft und hast Heißhunger auf Leberwurst? Keine Sorge, solche Gelüste sind in dieser Zeit ganz normal. Du bist wirklich nicht die Einzige, der es so geht! Aber wenn Du Leberwurst in der Schwangerschaft essen möchtest, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, damit Du Dir und Deinem Baby nicht versehentlich schadest. In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über Leberwurst in der Schwangerschaft wissen solltest.
Inhalt
Vor- und Nachteile von Leberwurst
Leberwurst: Ein nährstoffreicher Brotaufstrich
Leberwurst ist in Deutschland ein beliebter Brotaufstrich, der aus verschiedenen Fleischzutaten und Innereien hergestellt wird. Hauptbestandteil ist natürlich Leber, meist vom Schwein, aber auch vom Rind oder Kalb. Häufig werden auch Speck, Schweinekopf, Schweinebauch oder andere Fleischteile verwendet. Die Zutaten werden gekocht, zerkleinert, gewürzt und zu einer streichfähigen Masse verarbeitet. Anschließend wird die Leberwurst in Natur- oder Kunstdärme gefüllt und je nach Rezeptur in Gläser oder Dosen abgefüllt.
Leberwurst hat den Vorteil, dass sie viele wichtige Nährstoffe enthält. Diese sind für Dich und Dein Baby in der Schwangerschaft besonders wichtig. Leber ist besonders reich an Eisen, Zink und Vitamin A. Diese Nährstoffe sind wichtig für die Blutbildung, das Immunsystem und die Entwicklung der Augen deines Babys. Außerdem enthält Leberwurst B-Vitamine, die für den Energiestoffwechsel, die Nervenfunktion und die DNA-Synthese wichtig sind. Das macht Leberwurst zu einem nahrhaften Aufstrich, der Dir und Deinem Baby gut tut.
Leberwurst: Ein fett- und cholesterinreicher Brotaufstrich
Leberwurst hat aber auch Nachteile, die Du während der Schwangerschaft beachten solltest. Leberwurst ist nämlich auch sehr fett- und cholesterinreich, was nicht gut für Deine Gesundheit und die Deines Babys ist. Zu viel Fett und Cholesterin können zu Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schwangerschaftsdiabetes führen. Außerdem kann zu viel Fett die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Kalzium oder Magnesium behindern.
Ein weiterer Nachteil von Leberwurst ist der hohe Gehalt an Vitamin A. Vitamin A ist zwar wichtig für Dich und Dein Baby, aber nur in der richtigen Menge. Zu viel Vitamin A kann dem ungeborenen Kind schaden und zu Missbildungen führen. Deshalb solltest Du Deinen Tagesbedarf an Vitamin A nicht überschreiten und andere Lebensmittel mit hohem Vitamin A-Gehalt wie Leber, Karotten oder Süßkartoffeln meiden oder reduzieren.
Leberwurst ist ein fett- und cholesterinreicher Brotaufstrich und sollte in der Schwangerschaft nur in Maßen genossen werden.
Vitamin A
Wusstest Du, dass zu viel Vitamin A zu einer Erhöhung des Hirndrucks führen kann, der als idiopathische intrakranielle Hypertension bezeichnet wird? Diese Erkrankung kann zu Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel und in schweren Fällen sogar zu Erblindung führen. Die genaue Ursache für diesen Effekt ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass Vitamin A die Produktion oder den Abfluss der Gehirnflüssigkeit beeinflusst.
Wie viel Leberwurst ist also okay in der Schwangerschaft?
Die Frage, wie viel Leberwurst Du in der Schwangerschaft essen darfst, kann nicht pauschal beantwortet werden. Das hängt davon ab, was für eine Wurst man isst, wie viel Vitamin A die Wurst enthält und wie viel Vitamin A man aus anderen Nahrungsmitteln aufnimmt. Der empfohlene Tagesbedarf an Vitamin A für Schwangere liegt bei 800 Mikrogramm.
Eine Scheibe Leberwurst (ca. 20 g) enthält je nach Sorte zwischen 2 und 10 Mikrogramm Vitamin A. Um den Grenzwert nicht zu überschreiten, solltest Du also maximal 10 Scheiben Leberwurst pro Tag essen. Allerdings solltest Du auch andere Vitamin-A-Lieferanten berücksichtigen und nicht jeden Tag so viel Leberwurst essen.
Tipp: Um Deinen Vitamin A-Gehalt zu kontrollieren, kannst Du die Nährwertangaben auf der Verpackung der Leberwurst lesen oder eine App benutzen, die Dir hilft, deine Nährstoffaufnahme zu tracken.
Welche Sorten von Leberwurst sind besser oder schlechter geeignet?
Es gibt viele verschiedene Sorten Leberwurst, die sich in Zusammensetzung, Geschmack und Nährwert unterscheiden. Nicht alle Sorten sind für Dich und Dein Baby während der Schwangerschaft gleich gut oder schlecht geeignet. Hier sind einige Beispiele für gängige Leberwurstsorten und ihre Vor- und Nachteile:
- Feine Leberwurst: Diese Sorte ist sehr streichfähig und mild im Geschmack. Sie hat einen hohen Leberanteil von bis zu 40 % und enthält daher viel Eisen, Zink und Vitamin A. Sie enthält aber auch viel Fett (ca. 30 %) und Cholesterin (ca. 120 mg). Feine Leberwurst ist also ein guter Nährstofflieferant, aber auch sehr kalorienreich.
- Grobe Leberwurst: Diese Art von Leberwurst ist schnittfest und hat einen herzhaften Geschmack. Sie hat einen geringen Leberanteil von ca. 10 % und enthält daher weniger Eisen, Zink und Vitamin A als feine Leberwurst. Aber auch der Fett- (etwa 28%) und Cholesteringehalt (etwa 100 mg) ist geringer. Die grobe Leberwurst ist also eine etwas leichtere Variante. Sie ist aber auch weniger nährstoffreich.
- Kalbsleberwurst: Sie wird aus Kalbsleber hergestellt und ist sehr fein im Geschmack. Sie enthält viel Eisen, Zink und Vitamin A und hat einen sehr hohen Leberanteil von bis zu 60 %. Sie hat aber auch einen sehr hohen Anteil an Fett (ca. 35 %) und Cholesterin (ca. 150 mg). Kalbsleberwurst ist also sehr nährstoffreich, aber auch sehr fettreich.
- Geflügelleberwurst: Hierbei handelt es sich um eine milde Wurstsorte, die aus Geflügelleber hergestellt wird. Sie weist einen mittleren Leberanteil von ca. 30 % auf und hat daher einen mäßigen Gehalt an Eisen, Zink und Vitamin A. Sie ist fettarm. Der Fett- (ca. 20 %) und Cholesteringehalt (ca. 80 mg) ist gering. Die Geflügelleberwurst ist somit ein relativ leichtes und bekömmliches Produkt.
- Vegetarische Leberwurst: Eine pflanzliche Alternative zu Leberwurst, die aus Soja, Hefe, Gewürzen und anderen Zutaten hergestellt wird. Sie enthält keine Leber und somit auch kein Eisen, Zink oder Vitamin A. Dafür enthält sie wenig Fett (ca. 15 %) und Cholesterin (ca. 0 mg). Vegetarische Leberwurst ist daher eine gute Option für Veganer oder Vegetarier, die auf tierische Produkte verzichten möchten.
Hinweis: Die Angaben zu den Nährwerten können je nach Hersteller und Rezeptur variieren. Du solltest daher immer die Angaben auf der Verpackung überprüfen oder Dich an Deinen Arzt oder Ernährungsberater wenden, wenn Du Dir unsicher bist.
Alternativen zu Leberwurst
Du hast keine Lust mehr auf Leberwurst oder möchtest etwas Neues ausprobieren? Das ist kein Problem, denn es gibt noch viele andere leckere und gesunde Brotaufstriche, die Du während Deiner Schwangerschaft zu Dir nehmen kannst. Zum Beispiel kannst Du Käse auf Dein Brot legen, der Dich mit Kalzium, Eiweiß und B-Vitaminen versorgt. Das sind wichtige Nährstoffe für Deine Knochen, Muskeln und Nerven. Um Dich vor Listerien zu schützen, solltest Du aber nur pasteurisierten Käse essen. Außerdem solltest Du Schimmelkäse wie Roquefort oder Gorgonzola meiden, da sie zu viel Vitamin A enthalten können.
Oder wie wäre es mit Hummus? Hummus ist ein pflanzlicher Brotaufstrich aus Kichererbsen, Sesampaste, Olivenöl, Zitronensaft und Gewürzen. Er schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch reich an Ballaststoffen, Eiweiß, Eisen und Folsäure. Diese Nährstoffe sind wichtig für die Verdauung, die Blutbildung und die Zellteilung. Du kannst Hummus mit frischem Gemüse oder Vollkornbrot kombinieren.
Du kannst auch Erdnussbutter essen, wenn Du lieber etwas Nussiges magst. Erdnussbutter ist ein Brotaufstrich aus gerösteten und gemahlenen Erdnüssen. Sie ist reich an Proteinen, Fetten und Magnesium. Diese Nährstoffe sind wichtig für Muskeln, Haut und Nerven. Um Deinen Blutzuckerspiegel und Blutdruck zu kontrollieren, solltest Du aber nur ungesüßte und ungesalzene Erdnussbutter essen.
Wenn Du etwas Süßes brauchst, kannst Du Marmelade essen. Marmelade wird aus gekochten Früchten hergestellt und mit Zucker gesüßt. Sie ist reich an Vitamin C, das für das Immunsystem und die Eisenaufnahme wichtig ist. Da Marmelade aber viel Zucker enthält, der zu Karies oder Schwangerschaftsdiabetes führen kann, solltest Du nur wenig davon essen.
Zusätzliche Information: Wenn Du einen dieser Brotaufstriche selbst herstellst, achte darauf, dass Du frische und saubere Zutaten verwendest und sie gut verschließt und kühlst.
Kein Tabu
Leberwurst in der Schwangerschaft ist kein Tabu, solange Du sie in Maßen genießt und auf die Qualität und Hygiene achtest. Leberwurst enthält viele wichtige Nährstoffe wie Eisen, Zink und Vitamin A, die für dich und dein Baby wichtig sind. Aber die Wurst enthält auch viel Fett, Cholesterin und Vitamin A, die für Dich und Dein Baby schädlich sein können.