Mindeststandards für Kindertageseinrichtungen

Minister verspricht: „Niemand rüttelt an den Kita-Standards“

Schleswig-Holstein

„Es gibt in Schleswig-Holstein keine Absenkung der Mindeststandards in den Kindertageseinrichtungen. Kinder brauchen gute Bildung von Anfang an.“ Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug betont die Haltung der Landesregierung von dem Hintergrund einer Veranstaltung der Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände. Diese haben unter anderem eine bessere Ausstattung der Kindertagesstätten gefordert.

Zudem startete die Landes-Arbeitsgemeinschaft erst kürzlich eine Aktion unter dem Motto: Kürzt den Kindern nicht die Zukunft. Uns reicht’s! Damit reagieren sie auf Bestrebungen der Landesregierung, unter anderem das beitragsfreie Kitajahr zu streichen und die Landesmittel für die Kitas zu kürzen.

Sollte die Landesregierung diese Vorhaben realisieren, befürchten die Wohlfahrtsverbände, dass sich die Kita-Standards verschlechtern. Weiter betonen sie, dass sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern müssen. Denn ohne gute Fachkräfte geht es nicht, erklären sie.

Mit seiner heutigen Erklärung geht Klug jetzt in die Offensive. Er betont den hohen Stellenwert der frühkindlichen Bildung und stellt fest: Das Land habe zu Beginn des Jahres 2011 die Kita-Betriebskostenförderung für Kinder über drei Jahre um zehn Millionen Euro erhöht. Darüber hinaus stieg auch die Investitionskostenförderung für den Krippen-Ausbau der unter Dreijährigen (U3) von 46 auf 60 Millionen Euro. Zudem habe die Landesregierung im U3-Bereich mehr als elf Millionen Euro für die Betriebskostenförderung sowie sechs Millionen Euro für die vorschulische Sprachförderung bereitgestellt.

„Diese erheblichen Mittelzuweisungen sind vor dem Hintergrund der Haushaltslage beileibe nicht selbstverständlich, aber sie sind richtig“, konstatiert der Minister. Gleichzeitig sieht sich die Landesregierung gezwungen, klare Schwerpunkte zu setzen. Dazu gehöre auch die Sicherung und Steigerung der frühkindlichen Förderung. Um diese in dem erforderlichen Umfang weiter zu ermöglichen, in ein Verzicht auf das letzte beitragsfreie Kindergartenjahr unumgänglich. Klug unterstreicht: „Mit der frühkindlichen Förderung werden die Weichen für die spätere schulische und berufliche Entwicklung gestellt. Jedem Kind muss ein früher Besuch eines Kindergartens unabhängig vom Elterneinkommen möglich sein.“

Klug verweist darauf, dass die Regelung der Beitragsfreiheit in Schleswig-Holstein nicht dazu beigetragen hat. Sie führte auch nicht zu einer höheren Quote der betreuten Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren. Im Gegenteil. „Diese Quote sank während der Phase der Beitragsfreiheit  von 93,6 Prozent im Kita-Jahr 2008/2009 auf 92 Prozent im Kita-Jahr 2009/2010“, betont der Minister.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung unterstreicht der Bildungsminister, dass man die vorhandenen Mittel für frühkindliche Bildung so effektiv wie möglich einsetzen will. „Es ist unser Ziel, ein transparentes, qualitäts- und nachfrageorientiertes Finanzierungssystem für die Kindertagesbetreuung zu entwickeln“, erklärt Klug.