Netzwerke Gesunde Kinder

Krankenkassen sollen sich an Finanzierung beteiligen

Brandenburg

Krankenkassen sollen sich an Finanzierung beteiligenDie „Netzwerke Gesunde Kinder“ sollten bundesweit über die Krankenversicherungen finanziell unterstützt werden. Dies fordert Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske anlässlich der 50-Jahr-Feier der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Werner-Forßmann-Krankenhaus in Eberswalde.

„Die ehrenamtlichen Netzwerke sind hervorragende Instrumente zur Kinder- und Familienbegleitung. Sie brauchen bundesweit eine solide finanzielle Absicherung. Das ist Vorsorge allererster Güte“ begründet Baaske seine Forderung.

Für den Sozialminister sind die Netzwerke mit ihren präventiven Leistungen ein gutes Beispiel für den Vorsorgenden Sozialstaat. Baaske hebt am Beispiel des Barnimer Netzwerks am Forßmann-Krankenkhaus hervor: „Die Forßmänner und –frauen haben sich mit dem Netzwerk in der Region einen hervorragenden Ruf als umsichtige Partner für die Kindesentwicklung erworben.“

Krankenkasse profitieren besonders stark

Ihm ist jedoch klar, dass die Arbeit auf Dauer nicht ausschließlich durch ehrenamtliche Mitarbeit gemanagt werden kann. „Die Krankenkassen müssen mit ins Boot, um die Qualität und Angebote der Netzwerke nachhaltig zu sichern.“ Profitieren doch besonders die Kassen an gesunden Kindern und sparen damit spätere Kosten.

Brandenburg und Rheinland-Pfalz haben bereits im Mai im Bundesrat einen Änderungsantrag zum neuen Bundeskinderschutzgesetz durchgesetzt, um die Krankenversicherungen an den Kosten zu beteiligen. Derzeit wird dies im Bundestag diskutiert.

Brandenburg ist bundesweit Vorreiter der Kinder-Netzwerke. Inzwischen bieten bereits 18 Netzwerke an 30 Standorten bundesweit jährlich etwa 4.000 jungen Familien umfangreiche Unterstützung an.

Das "Netzwerk Gesunde Kinder" in Brandenburg orientiert sich am finnischen Prinzip: "Für jedermann und überall". Über diese Netzwerke erhalten derzeit Eltern und Schwangere Unterstützung für eine gesunde Entwicklung ihrer Kinder. Während der ersten Lebensjahre der Kinder vermitteln geschulte, ehrenamtlich tätige Familienpaten oder Hebammen passgenau auf die Bedürfnisse der Familie zugeschnittene Angebote des Gesundheitswesens und der Jugendhilfe in der Lebenswelt des Kindes.