DKLK-Studie 2018 zur Wertschätzung von Kita-Leitungen

Kita-Leitungen erhalten zu wenig Anerkennung durch Politik

Kita-Leitungen erhalten zu wenig Anerkennung durch Politik

Die Ergebnisse der Studie seien ein Armutszeugnis für die Politik, so Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Am Mittwoch, den 7. März 2018 wurden die Ergebnisse der bundesweiten DKLK-Studie im Düsseldorfer Congress Center vorgestellt. Danach nehmen 80 Prozent der befragten Kita-Leitungen die Wertschätzung durch die Politik als mangelhaft wahr – eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr.

Realitätsferne Wahrnehmung des Erzieher-Alltags

„Es läuft etwas grundsätzlich schief in Deutschland, wenn Kita-Leitungen die Herkulesaufgabe stetig steigender Anforderungen im frühkindlichen Bereich meistern, gleichzeitig aber weiterhin drei Viertel der Befragten eine realitätsferne Wahrnehmung ihrer Arbeit durch die Öffentlichkeit beklagen“, so Beckmann weiter.

Junge Fachkräfte wollen mehr Anerkennung

Insbesondere jüngere Fachkräfte fühlen sich nicht wertgeschätzt, was vor dem Hintergrund des aktuellen und weiterhin wachsenden Fachkräftemangels fatale Folgen haben kann. Denn wer wird heute schon noch Erzieher, wo die Kluft zwischen Anforderungen und Anerkennung immer größer wird.

Hoher Ausbildungsstandard bleibt noch stabil

Dennoch geht die Zahl der akademisch qualifizierten Fachkräfte nicht zurück, mehr als 60 Prozent der Kita-Leitungen äußerst zufrieden mit dem Qualifikationsniveau von KindheitspädagogInnen. Aber: „Erfahren pädagogische Fachkräfte weiterhin keine finanziell angemessene Wertschätzung und bleiben ihnen Entwicklungsperspektiven verschlossen, wird sich die Schere zwischen benötigtem und tatsächlich verfügbarem Personal weiter öffnen“, prognostiziert Beckmann.

Neue Herausforderungen für Fachkräfte

Besonders wichtig sei daher die Arbeit in multiprofessionellen Teams, vor allem vor dem Hintergrund enormer pädagogischer Herausforderungen wie inklusive Betreuung, Zuwanderung und Ganztagsbetreuung. Denn, wie 53Prozent der Befragten angibt, steigt die zahl der armen Familien und Kinder. Es darf nicht sein, dass sich 28 Prozent der Kita-Leitungen unzureichend über spezielle Hilfsmöglichkeiten für sozial schwächere Kinder und Familien informiert fühlen und in über der Hälfte der Kitas keine speziellen Angebote für diese Menschen existieren“. kritisiert Udo Beckmann. „Wenn wir bereits die Kleinsten verlieren, hat das verheerende Auswirkungen auf die gesamte Bildungsbiografie. Hier stehen alle Beteiligten, vor allem aber die Träger und die Politik in der Verantwortung.“

Pressestimmen zum Thema

Zahlreiche Nachrichtenmagazine griffen das Thema seit der Veröffentlichung der Studienergebnisse auf. Hier ein kleiner Pressespiegel:
ZDF
Huffington Post
WDR
RP-Online
Focus

Noch mehr Infos zur Studie.