Sozialsenatorin präsentiert Konzept zum Ausbau der Kindertagesbetreuung

Deutlich mehr Kita-Plätze für Bremens Kinder

Bremen

Deutlich mehr Kita-Plätze für Bremens KinderBremen hat den Rahmen für den weiteren Ausbau der Kindertagesbetreuung abgesteckt. Sozialsenatorin Anja Stahmann verspricht eine deutliche verbesserte Betreuungssituation für Kinder unter drei Jahren vom August dieses Jahres an. „Ich bin froh, dass wir Bremens Eltern künftig ein besseres und umfassenderes Angebot bieten können“ erklärte die Senatorin bei Vorlage der Pläne. Es gibt nicht nur mehr Plätze für Bremens Kinder, sondern auch schrittweise eine ausgeweitete Betreuungszeit.

Grundlage für die zukünftige Arbeit ist das „Konzept zum Ausbau und zur Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung in 2012 und 2013 in der Stadtgemeinde Bremen“. Es sieht unter anderem einen Rechtsanspruch für Kinder zwischen drei und sechs Jahren auf sechsstündige Betreuung vor. Parallel richtet die Stadt rund 500 Ganztagsplätze mit achtstündiger Betreuung ein. Darüber hinaus will Bremen die frühkindliche Bildung durch weitere Sprachförderung stärken und die Aus- und Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte ausbauen. Mit einer besseren Ausstattung können die Elternvereine rechnen.

Um diese Planungen umsetzen zu können, erhöht Bremen die in den ursprünglichen Plänen vorgesehenen finanziellen Mittel in diesem Jahr um 10,5 Millionen Euro und im kommenden um 13 Millionen. Insgesamt steigen damit die Ausgaben für die Kindertagesbetreuung in der Stadtgemeinde Bremen auf 133,23 Millionen Euro in 2012 und auf 139,58 im kommenden Jahr. „Mit seinen Haushaltsentscheidungen macht der Senat deutlich: Der Ausbau der Kindertagesbetreuung ist und bleibt ein Schwerpunkt der Koalition“, bekräftigt die Senatorin.

Um den Rechtsanspruch auf Tagesbetreuung für Kinder zwischen drei und sechs Jahren zu sichern, richtet die Stadt in diesem Jahr über 300 zusätzliche Plätze ein. In 2013 erhöht sich diese Zahl um weitere 120. Allein dafür sieht die Finanzplanung weitere 2,1 Millionen Euro vor. Alle neu eingerichteten Plätze sehen zudem eine mindestens sechsstündige Betreuung vor.

Ausbau U-3-Plätze schreitet weiter voran

Weiter voran schreitet auch der Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Beispielsweise stehen zu Beginn des kommenden Kindergartenjahres 1.200 Plätze zusätzlich zur Verfügung. Allein 865 davon in den Kindergärten. Diese nehmen auf Wunsch der Eltern bereits zum Sommer alle Kinder der Geburtsjahrganges 2009 auf, auch wenn diese erst in der zweiten Jahreshälfte ihren dritten Geburtstag feiern. Zusätzlich erhöht sich die Zahl der U-3-Plätze noch in diesem Jahr um 328. Darüber hinaus bemüht sich die Stadt, für die Jahre 2012 und 2013 rund 75 weitere Tagespflegestelle für insgesamt 300 Kinder zu finden.

Bremen bietet damit zum 1. August für über 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz. Hinzu kommen noch circa vier Prozent in Spielkreisen. Vom August 2013 an haben zudem alle Kinder nach dem ersten Geburtstag einen Rechtsanspruch auf Betreuung. „Für wie viele Kinder der Rechtsanspruch geltend gemacht wird, das soll sich im Frühjahr dieses Jahres zeigen“, erklärte Senatorin Stahmann. „Wir werten die Anmeldungen sehr genau aus. Zusätzlich haben wir ein Meinungsforschungsinstitut mit einer Erhebung beauftragt.“ Stahmann geht davon aus, dass auf Dauer eine Versorgungsquote von 35 Prozent nicht ausreicht und weitere Ausbauplanungen notwendig sind.

Wehrmutstropfen: Höhere Gebühren

Einen Wehrmutstropfen musste die Senatorin dennoch verkünden: Die Kindergartenbeiträge steigen erstmals seit 2006. Zur Begründung erklärte sie, dass die Kosten in den vergangenen Jahren um 13 gestiegen seien. „Wir können auf dieses Geld nicht verzichten, wenn wir den Ausbau weiter voran treiben wollen“, sagte Anja Stahmann. Sie erwartet aufgrund der Gebührenerhöhungen rund 1,63 Millionen Euro an Mehreinnahmen. Dies entspricht den Kostensteigerungen seit 2006.